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• Wann hast Du damit begonnen, Dich dem Themenfeld der persönlichen Entwicklung zu widmen? Was hat Dich zu dieser Entscheidung geführt?

  Ich habe bereits vor 38 Jahren begonnen, mich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen, weil ich aufgrund eigener Erfahrungen innerhalb der Herkunftsfamilie mit Minderwertigkeitsgefühlen, mangelndem Selbstwert und Ablehnung konfrontiert wurde. Als Tochter einer schwer narzisstischer Mutter war ich vielen Irritationen und Widersprüchen ausgesetzt, die ich mir nicht erklären konnte und habe mich auf die Suche gemacht, wie ich meine Situation verbessern kann. Dabei hat mir mein Studium der Sozialpädagogik geholfen, die Wichtigkeit von Erziehung und Sozialisation zu erkennen und zu begreifen, wie hilfreich und gut eine resiliente Haltung des Kindes ist. Durch meine bereitwillige Rebellion gegen die Erziehungspraktiken und meine enorme Leistungsbereitschaft konnte ich innerhalb des Familiensystems überleben. Das bedeutet, ich habe schon sehr früh an meiner eigenen Stärke gearbeitet und meine Eigenheit bewahrt. All meine Erfahrungen fließen mit in meine Arbeit ein.

• Beschreibe uns in einigen Worten, was "persönliche Entwicklung" für Dich bedeutet und welche Effekte diese kurz- bzw. langfristig auf unser Leben haben kann!

  Persönliche Entwicklung bedeutet: zu erkennen, dass ich als Mensch mehr bin, als das Ergebnis von Umfeld und Genen, und in mir einen individuellen Kern trage, der mit meiner Lebensaufgabe verbunden ist. Diesen Kern wahrzunehmen, ernst zu nehmen und seiner Botschaft zu folgen bedeutet sich persönlich weiter zu entwicklen. Dabei ist es hilfreich, seiner Intuition zu folgen und bewusst Grenzen zu verteidigen, wenn andere darüber hinweg gehen. Da wir mehr sind, als unser Körper, hat unsere Existenz auch ein geistige Dimension, die es zu berücksichtigen gilt. Da wir oftmals aus der Balance geworfen werden, gehört zu einer reifen Persönlichkeit u.a. die Fähigkeit, die Balance wieder herzustellen und darüber zu reflektieren, an welchem Punkt meiner Persönlichkeitsentwicklung ich mich befinde.
  Der Effekt einer ausgereiften Persönlichkeitsentwicklung ist die Fähigkeit sich im Leben gut zu organisieren, gelassener mit Konflikten umzugehen, sicher hinter sich selbst zu stehen, auch unpopuläre Meinungen selbstbewusst zu vertreten, gut für sich sorgen zu können, den eigenen sinnhaften Weg zu gehen und vieles mehr. Auf jeden Fall lohnt es sich an sich selbst zu arbeiten, um zufriedener und gesünder zu leben. Erfolg spielt dabei natürlich auch eine große Rolle.

• Kannst Du uns ein paar Tipps oder nützliche Ratschläge geben, wie man mehr Selbstvertrauen aufbauen kann?

  Mehr Selbstvertrauen aufzubauen bedeutet, sich selbst MEHR zu vertrauen, auf sich selber hören, sich über sich selbst KLARER werden im Sinne von wer bin ich, was ist meine Lebensaufgabe und was sind meine Fähigkeiten und Werte. Es ist hilfreich, sich Zeit zu nehmen, um sich mit sich selber zu beschäftigen. Die Beobachtung eigener Handlungen und Verhaltensweisen und das Hinterfragen der eigenen Motive, die hinter den Handlungen stehen, bringt Klarheit. Auch der Mut unkonventionelle Lösungen bei Problemen und Herausforderungen anzustreben hilft dabei, dass Vertrauen in sich selbst zu stärken. Bei allem, was wir tun, sind wir stets unserem eigenen Gewissen verpflichtet. Wenn wir kongruent handeln, dann sind wir auf dem richtigen Weg.

• Bist Du der Ansicht, dass auch ein/e Lehrer/in von seinen/ihren SchülerInnen lernen kann? Wenn ja, gab es bereits einen Kurs, der Dich in dieser Hinsicht geprägt hat?

  Natürlich lernt jeder vom anderen. Das gesamte Leben besteht aus Lernlektionen, die dazu dienen, dass Bewusstsein zu fördern. Insbesondere durfte ich lernen, dass es keinen Sinn macht, andere RETTEN zu wollen, denn jeder Mensch hat die Eigenverantwortung für sein Leben. Es kann nur darum gehen, die richtigen Fragen zu stellen, damit der andere inspiriert ist über bestimmte Themen nachzudenken, und Menschen in ihrer schöpferischen Kraft zu unterstützen. Wenn Menschen es sich wert sind, für ihr eigenes Leben zu sorgen, dann ist schon mehr gewonnen, als wenn ich OPFER rette. Dies war eine der härtesten Lektionen, die ich erhalten habe.

• Wer sind Deine Vorbilder bzw. Persönlichkeiten, die Du ganz besonders für ihren beruflichen oder persönlichen Erfolg bewunderst?

  Meine Vorbilder sind meine 83 jährige Heilpraktikerin, die sehr bewusst und Werte orientiert lebt und handelt, die Künstlerin Niki de Saint Phalle, die sich aus ganz schwierigen persönlichen Traumatisierungen befreit und durch ihre Kunst geheilt hat, sowie all die Amazonen, die sich für ihre Sache eingesetzt haben.

• Was machst Du in Deiner Freizeit und welche positiven Effekte haben diese Aktivitäten auf Deine Stimmung?

  Ich bin ein kreativer Mensch. Für mich gibt es keine Freizeit, denn ich trenne nicht zwischen Beruf und Freizeit. Mein Leben ist erfüllt von kreativ gestalterischen Aktivitäten wie modellieren, malen, schreiben, nähen, dichten, bauen und gestalten, sowie singen, musizieren und tanzen. Diese haben großen Einfluss auf mein Wohlbefinden, denn es macht mich glücklich kreativ und in Bewegung zu sein. Wenn ich kreativ bin, dann spüre ich meine Selbstwirksamkeit. Natürlich liege ich auch gern in der Sonne, ruhe mich aus und tanke auf in meinem schönen Garten. Die schöpferische Kraft und Schönheit der Natur übt große Faszination auf mich aus. Ich kann mich sehr darüber freuen.

• An welche Zielgruppe richtet sich Dein Kursangebot? Stehen Deine Unterrichtseinheiten grundsätzlich jedem offen?

  Mein Angebot richtet sich in der Hauptsache an Menschen, die ihre berufliche und persönliche Situation wirklich verbessern möchten und bereit sind, dafür Energie und Zeit zu investieren. Insbesondere arbeite ich gerne mit Menschen, die auf der Suche nach ihrem Sinn sind und offen für Inspirationen sind. Das können sowohl Menschen sein, die sich beruflich umorientieren möchten als auch Menschen, die ihre Kenntnisse vertiefen möchten, um eine persönliche Reifung zu erfahren.

• Ein Superprof zu sein erfordert eine gewisse Anpassungsfähigkeit. Erzähle uns von der Deinen und warum es so wichtig ist, den Schüler/die Schülerin wirklich zu verstehen, um ihn/sie bestmöglich auf seinem/ihrem Weg begleiten zu können!

  Empathie und Geduld sind die erste Voraussetzung, um mit Menschen zu arbeiten. Außerdem ist das Menschenbild voll entscheidender Bedeutung. Ich gehe davon aus, dass Mensch neugierige, experimentierfreudige und kreative Wesen sind und sie durch die gesellschaftliche Anforderungen und Einflüsse oftmals starken Deformationen ausgesetzt wurden. Diese zu erkenne, und zu fühlen, wie sehr sie sich von ihrem inneren Kern entfernt haben, ist die Voraussetzung, um sie auf dem Weg zu sich selbst zu unterstützen. Es gilt das Motto: die Menschen dort abholen, wo sie stehen und sie durch gezielte Fragen in die Klarheit zu bringen.
  
  Nur wenn ich verstehe, welche Beweggründe den Menschen veranlassen, Dinge zu tun oder zu lassen, kann ich sie einschätzen und die geeigneten Methoden einsetzen, um sie erfolgreich zu begleiten. Einerseits bin ich in meiner Rolle Wissensvermittler andererseits bin ich Begleiter. Neutralität spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Anpassung geschieht durch Beobachtung und Offenheit für das, was sich im Prozess zeigen möchte. Es fasziniert mich immer wieder neu, welche erstaunlichen Dinge dort zu Tage treten und es berührt mich sehr, wenn die geistige Dimension des Prozesses diesen zum Guten wendet, so dass der Klient/ Schüler das Leuchten in die Augen bekommt. Dann ist es richtig!
  
  
  Soviel zunächst zu den Hintergründen meiner Arbeit. Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft viele Menschen für ihren eigenen, individuellen Weg begeistern kann.