Kapitel
- 01. Frühzeit: sich bewegen, um zu überleben
- 02. Antike: sich auf Kriege vorbereiten
- 03. Mittelalter: der Körper wird vernachlässigt
- 04. Renaissance: ein Neuanfang
- 05. Neuzeit: Krafttraining, um seinem Land zu dienen
- 06. Die Entwicklung der Fitnessindustrie und des Personal Trainings
- 07. Wie sieht die Zukunft des Fitnessmarktes und des Personal Trainings aus?
Weißt Du eigentlich, wann Fitnesstraining entstanden ist?
Glaubst Du, dass es sich um eine neuzeitliche Erfindung handelt, die aus einer psychedelischen Welle der 60er- oder 70er-Jahre hervorgegangen ist?
War das Fitnesstraining, wenn man am Strand entlang joggte?
Oder wenn man am Venice Beach (Kalifornien) Gewichte stemmte? Oder wenn man wie Rocky einem Huhn hinterherjagte?
Natürlich nicht: Selbstverständlich treibt die Menschheit schon viel länger Sport! Körperliche Betätigung gab es schon als noch niemand daran dachte, einen Beruf daraus zu machen, sondern als es noch lebensnotwendig war, sich zu bewegen.
Vor einigen Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden hatte man natürlich noch keine ultra-leistungsstarken Fitnessgeräte wie Crosstrainer, Rudergeräte, sonstige Fitnessmaschinen oder vernetzte Gegenstände.
Dabei waren die Menschen damals oft weitaus besser in Form als wir es heutzutage sind.
Um besser zu verstehen, wie es zu diesem Körperkult, der Fitnesskultur und zum Hype des Personal Trainings gekommen ist, um zu erfahren, wie Sport früher ausgeübt wurde und was mit der Zeit verloren gegangen ist, sollte man sich mit der Vergangenheit beschäftigen.
Um nachvollziehen zu können, warum Personal Training und Fitness in unserer Gesellschaft einen so hohen Stellenwert haben, stellen wir im Anschluss die Geschichte und Entwicklung der körperlichen Ertüchtigung über die verschiedenen Jahrhunderte dar.
D. h. wir sprechen über die Epochen, in denen es noch keine Fitnessstudios, kein Personal Training zu Hause oder Online Fitness-Training und keinen Personal Trainer Köln gab.
Bist Du bereit für eine kleine Reise in die Vergangenheit?
Frühzeit: sich bewegen, um zu überleben
Von Beginn der Menschheitsgeschichte an bis ca. 8000 Jahre vor unserer Zeitrechnung mussten die Menschen sich nur auf eine Sache konzentrieren: Sie mussten um ihr Leben rennen können.
Die Formung des Körpers und der Muskelaufbau der ersten Menschen erfolgten auf ganz natürliche Weise, denn in einer feindlichen Umgebung, wo überall Gefahren lauerten und Überlebenschancen unmittelbar genutzt werden mussten, wurde der Körperbau von den praktischen Anforderungen des täglichen Lebens geprägt.
Man kann sagen, dass die ersten Menschen unbewusst Sport trieben, sie formten ihren Körper, ohne sich darüber im Klaren zu sein: Um in der damaligen Welt überleben zu können, um zu jagen und nicht selbst gejagt zu werden, musste man laufen, rennen, springen, kriechen, auf Bäume oder Felsen steigen, klettern, mehr oder weniger schwere Gegenstände tragen, fangen und kämpfen lernen.
Im Großen und Ganzen handelte es sich um eine Art Fitnessprogramm in der freien Natur.

Im Gegensatz zu heute wurden die positiven Auswirkungen des Trainings natürlich nicht gemessen oder bewertet:
Beweglichkeit und Wendigkeit der Menschen waren nicht das Ergebnis von strukturierten Trainingsprogrammen, die zu bestimmten Zeiten ausgeübt wurden, man folgte seinem Instinkt, es war notwendig, schnell hervorragende körperliche Fähigkeiten zu entwickeln.
Das Zeitalter der Jungsteinzeit und die Entstehung der Landwirtschaft
Vor ca. 8000 Jahren entstand die Landwirtschaft. Dieser Zeitpunkt wird oft als Beginn der Zivilisation angesehen.
Das Jagen und Sammeln wird von Ackerbau und Viehzucht abgelöst, die Menschen müssen sich weniger bewegen, die Bewegungen sind eintöniger: Es gibt keinen Grund mehr, zu springen, zu klettern, zu rennen und zu kriechen, um Nahrung zu finden.
Weitere Änderungen und Verbesserungen waren zu verzeichnen, zum Beispiel wurden Leitern erfunden, es war also nicht mehr notwendig, Bäume hochzuklettern.
Auf der Suche nach einem Online Personal Trainer?
Antike: sich auf Kriege vorbereiten
Zwischen dem 4. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung und dem Zerfall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert vor Christus sind viele Reiche entstanden und wieder untergegangen:
Egal, ob man die Babylonier, Assyrer, Ägypter, Perser, Griechen oder Römer nennt, alle forderten ihren jungen Männern ein hartes körperliches Training ab.
Warum? Um sich auf Kriege vorzubereiten.

Während dieser Kampfvorbereitung wurde die körperliche Ertüchtigung der Menschen allmählich strukturierter.
Man verfolgte ein klares Ziel: Man musste nämlich lernen, auf unwegsamen Gelände zu rennen, zu springen, zu kriechen, schwere Gewichte zu heben, zu werfen, zu fangen oder mit den Händen zu kämpfen bzw. mit Waffen umzugehen.
Neben der militärischen Ausbildung begannen die Griechen mit Herodot und die Römer mit ihren Mythen, die Schönheit und Kraft des Körpers zu zelebrieren.
Körperliche Ertüchtigung wurde idealisiert und war wesentlicher Bestandteil jeder Ausbildung.
Der bekannte Satz „ein gesunder Geist soll in einem gesunden Körper wohnen“ (Mens sana in corpore sano) stammt aus dieser Epoche.
Körperkult wird zu einer Lebensart.
Mittelalter: der Körper wird vernachlässigt
Der Zeitraum zwischen dem 5. und 15. Jahrhundert, das Mittelalter, war ein chaotisches Zeitalter.
Die politische und kulturelle Einheit des durch die griechisch-römische Antike geprägten Mittelmeerraums zerbrach, es bildeten sich neue Reiche wie das Frankenreich, das Westgotenreich, Reiche der Angelsachsen usw.
Das Christentum und der Glaube an ein Leben nach dem Tod breiteten sich aus.
Der Körper wurde als eine Sünde angesehen und seine Bedeutung tritt in den Hintergrund, der Geist gewinnt an Bedeutung.
Man konzentrierte sich ganz und gar auf die geistige Erziehung des Menschen und kümmerte sich nicht mehr um den Körper.
Im Zeitalter des Feudalwesens mussten sich nur Adlige und Söldner während des Militärdienstes einer Art Trainingsprogramm unterziehen, die Ausbildung beinhaltete in erster Linie natürliche Bewegung und die Vorbereitung auf die Kämpfe.

Die restliche Bevölkerung, mehr als 90 %, leistete Feldarbeit und ihr "Sportprogramm" bestand aus wirklich schwerer körperlicher Arbeit.
Renaissance: ein Neuanfang
Im Zeitalter der Renaissance, zwischen 1400 und 1600, interessiert man sich erneut für den Körper, vor allem die Anatomie, Biologie, das Gesundheitswesen oder die Leibeserziehung.
Im Jahr 1420 wird der italienische Humanist Vittorino da Feltre als einer der ersten modernen Pädagogen angesehen. Er eröffnet eine Schule, in der Leibeserziehung unterrichtet wird.
Im Jahr 1553 erscheint „Das Buch der körperlichen Ertüchtigungen und deren Wohltaten“ des Spaniers Christobal Mendez. Es handelt sich um das erste Werk, das sich vollständig mit dem Thema Sport und dessen Wohltaten für Körper und Geist beschäftigt.
Man findet in ihm Übungen, Spiele und Sportarten, die aus medizinischem Blickwinkel beschrieben werden sowie Ratschläge, um Verletzungen vorzubeugen.
Anschließend soll noch ein anderes Werk genannt werden. „De Arte Gymnastica“ von Mercurialis, einem italienischen Arzt: In diesem Werk geht es um Hygiene, Ernährung und körperliche Übungen.
Es handelt sich um das erste Werk der Sportmedizin. Natürlich ist es weit von den Werken entfernt, die Personal Trainer heute veröffentlichen würden.
Neuzeit: Krafttraining, um seinem Land zu dienen
Während der Industriellen Revolution kommt es zu einem Wandel, manuelle Arbeit wird durch Maschinen abgelöst. Es ist ein echter Wendepunkt in der modernen Geschichte.
Das wirkt sich natürlich stark auf die Art zu arbeiten und sich fortzubewegen aus: Die Menschen werden sesshafter und ein neuer Trend entsteht.
Man treibt bewusst Sport, man hält sich bewusst fit, insbesondere auch wegen eines gesteigerten Nationalbewusstseins.
Für den Kriegsfall fit zu bleiben wurde zu einer Art Bürgerpflicht.
In ganz Europa entstehen zahlreiche Bewegungen, in denen Sport zum Vergnügen, als Hobby getrieben wurde.
In Deutschland eröffnet Johann Bernard Basedow eine Schule, in der Spiele und körperliche Betätigungen wie Ringen, Laufen, Reiten, Fechten und Tanzen unterrichtet wird. Sogar die Kleidung ändert sich, sie wird bequemer und soll mehr Bewegungsfreiheit bieten.
In Schweden entwickelte Per Henrik Ling gymnastische Übungen, bei denen die körperliche Entwicklung und schön ausgebildete Muskeln im Vordergrund stehen.
Er erfindet das Konzept der „Heilgymnastik“, die aus gymnastischen Übungen, Atemtechniken, Dehnübungen und Massagen besteht.
In Spanien gründet Francisco Amoros eine Militärschule und veröffentlicht ein Werk zum Thema „Leibeserziehung“.
In Frankreich eröffnet Hippolyte Triat die erste Sportschule, in der sich Bourgeoisie, Aristokraten und junge Menschen treffen, um Sport zu treiben.
Dieses Konzept ähnelt dem, was wir heute Fitness nennen, am stärksten. Dennoch ist noch weit vom dem entfernt, was wir heute unter Fitnesstraining verstehen...
In den USA war Catharine Beecher eine der Pioniere, die ein Bewusstsein für körperliche Ertüchtigung schafft. Sie entwickelt ein von Musik begleitetes Gymnastikprogramm.
Die Entwicklung der Fitnessindustrie und des Personal Trainings
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstehen die ersten Fitnessgeräte und zum ersten Mal werden Gewichte gestemmt.
Nach und nach baut sich die Fitnessindustrie und Personal Training weltweit auf.
Das 20. Jahrhundert ist vor allem durch Wettkampfsport und spezielle Sportarten geprägt. Es bildet sich ein organisierter, strukturierter und florierender Fitnessmarkt.

Professor Edmond Desbonnet fordert die Bevölkerung auf, Sport zu treiben und auf die Gesundheit acht zu geben, indem er in Zeitschriften und Magazinen Fotos von männlichen und weiblichen Athleten abbilden lässt.
Er eröffnet auch eine Reihe von Fitnessstudios, wodurch er den Fitnesstrend zu einem richtigen Business macht.
Ein anderer Vorreiter der Fitnessindustrie ist der Amerikaner Mc Fadden, der regelrecht zu einem Guru in der Fitnessbranche in den USA wird.
Er ist ein echter Verfechter des gesunden Lebensstils, eines minimalistischen Lebens, in dem man sich in der freien Natur aufhält und täglich Sport treibt und auf sämtliche „Laster“ verzichtet (Alkohol, Tee, Brot, Kaffee).
Wie sieht die Zukunft des Fitnessmarktes und des Personal Trainings aus?
Mit der Bodybuildingwelle, der Erfindung von immer leistungsstärkeren Geräten, von Maschinen für Krafttraining zu Hause, dem Aufkommen neuartiger Trainingsmethoden wie Pilates, Wii Fit, Power Plate und zahlreichen Zeitschriften, Videos, Büchern, DVDs usw. erfährt die Fitnessindustrie im Laufe der folgenden Jahrzehnte einen regelrechten Boom.

Und heute liegt man mit einem Personal Trainer voll im Trend, wenn man also zum Trainieren einen persönlichen Coach, einen qualifizierten und erfahrenen Fitnesstrainer an seiner Seite hat.
Diejenigen, die von einem Personal Trainer betreut werden möchten, können einen persönlichen Fitnesscoach buchen oder an einem Kurs mit wenigen Teilnehmern im Fitnessstudio teilnehmen.
Der Coach gibt auch Ernährungstipps oder Ratschläge beim Abnehmen.
Für diejenigen, die lieber alleine trainieren möchten und außerdem Technikfreaks sind, gibt es Fitnessarmbänder oder Fitnessuhren: Diese sind permanent mit Deinem Smartphone oder Tablett/PC vernetzt und messen Schrittzahl, Pulsfrequenz, Schlafqualität oder geben Dir Auskunft, wie viel Du von einem bestimmten Nahrungsmittel essen darfst.
Online-Coaching erfährt einen mächtigen Aufschwung, es wird zum Fitnesstrend des 21. Jahrhunderts.
Egal, wo Du wohnst, kannst Du heute im Internet einen Personal Trainer finden, der zum Training zu Dir nach Hause kommt oder Online-Training anbietet.
Wie sieht es bei Dir mit dem Personal Training aus?
Hast Du schon einmal Stunden bei einem Personal Trainer gebucht oder Kurse eines Personal Trainers belegt? Zumba? Body Sculpt?
Kennst Du Dich mit Pilates aus?
Manchmal genügt es, einfach loszulegen, um nie wieder aufhören zu wollen ...
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