Wirtschaft kann ein schwieriges Thema sein, um es zu definieren und es zu verstehen. Deshalb wollen wir Dich im Folgenden durch die wichtigsten Bereiche führen, die Du über die Wirtschaft wissen solltest.
Was ist Wirtschaft?
Es ist schwer, bei der Definition von Wirtschaft auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen – und diese Information wird Dir wahrscheinlich nicht besonders weiterhelfen, wenn Du Dich gerade mitten in Deinem Wirtschaftsstudium an einer Schule oder Universität befindest. Viele Ökonomen haben versucht, ihre eigene Definition hinsichtlich der Wirtschaft zu finden, darunter:
- Adam Smith
- John Maynard Keynes
- Lionel Robbins
Ganz egal, ob Du wie Adam Smith glaubst, dass die Wirtschaft das Ergebnis des Handelns von eigennützigen Individuen ist, oder ob Du wie Thomas Carlyle im 19. Jahrhundert der Überzeugung bist, dass die Wirtschaft eine „trostlose Wissenschaft" ist – Fakt ist, dass die Bedeutung von Wirtschaft in einer Reihe von Lehrbüchern sehr breit gefächert ist. In Wirklichkeit geht die Definition von Ökonomie auf Deine eigenen Ansichten und Überzeugungen zurück, die Du im Laufe Deines Studiums entwickeln wirst. Viele der früheren Ökonomen, einschließlich der klassischen Denkschule, vertraten die Ansicht, dass Wirtschaft und Wirtschaftstheorie in erster Linie darauf abzielen, Wohlstand zu erwirtschaften. Während es Aspekte in der Ökonomie gibt, die sich zweifellos auf Geld und Reichtum konzentrieren, gibt es auch andere andere Definitionen, die dafür plädieren, dass die Wirtschaft in einem breiteren Kontext betrachtet werden soll.
- Internationale Wirtschaft
- Finanzwirtschaft
- Verhaltesnökonomie
- Umweltökonomie
Darüber kann man entscheiden, ob man sich lieber auf das Feld der Makroökonomie und damit auf Fragen und Themen wie Geld- und Finanzpolitik, internationalem Handel, Beschäftigung oder dem Bruttoinlandsprodukt konzentriert, oder ob man mehr der Zeit der Mikroökonomie widmen möchte. Makro- und Mikroökonomie sind die zwei zentralen Bereiche der Wirtschaftswissenschaften, die sich stark voneinander unterscheiden. Die Makroökonomie betrachtet die Wirtschaft als Ganzes, während die Mikroökonomie die Auswirkungen des Einzelnen auf die Wirtschaft untersucht – sie wirft zum Beispiel die Frage auf, ob es fair ist, eine Definition der Wirtschaft auf das gesamte Feld anzuwenden, wenn die Arbeit der Ökonomen innerhalb dieser Felder so unterschiedlich ausfällt.
Deine eigene Definition finden
Die nicht ganz einfache Antwort ist, dass es keine wirkliche Definition für die Ökonomie oder Wirtschaft gibt, die jeden Ökonomen zufriedenstellen würde. Das Wichtigste ist, dass Du für Dich eine Definition findest, die mit Deinen Ansichten und Überzeugungen übereinstimmt. Indem Du verschiedene ökonomische Definitionen im Laufe Deines Wirtschaftsstudiums oder -abitur kennenlernen wirst, werden Dir unterschiedliche Sichtweisen von Ökonomen aus der Vergangenheit und Gegenwart begegnen. Daher wirst Du nach einiger Zeit ein breiteres Verständnis für das Thema als Ganzes entwickeln und wissen, wo Deine Interessen liegen könnten. Übrigens wurde auch schon immer darüber diskutiert, ob die Wirtschaft überhaupt eine Wissenschaft ist oder nicht.
25 Wirtschaftsbegriffe, die Du kennen musst
Jeder, der seine wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnisse weiterentwickeln möchte, sei es für eine Prüfung, um einfach mehr über Wirtschaft zu erfahren oder um Deine Gesamtnote zu verbessern, sollte mit den gängigsten Wirtschaftsbegriffen und -konzepten vertraut sein. Und davon gibt es in der Wirtschaft einige, wie zum Beispiel:
- Bear und Bull Market
- Keynesianismus
- Gesetz der Angebot und Nachfrage
- Inflation, Deflation und Stagflation
Aufgrund der Menge kann es manchmal schwierig sein, ein Thema genau zu verstehen, wenn Du mit den darin vorkommenden Begrifflichkeiten noch nicht vertraut bist.
Wirtschaft: Theorie oder Wissenschaft?
Wie bereits angekündigt, ist nicht die einzige Schwierigkeit in der Wirtschaft, eine passende Definition zu finden, sondern auch zu entscheiden, ob die Wirtschaft als eine Wissenschaft, eine Sozialwissenschaft oder vielleicht gar nicht als Wissenschaft betrachtet werden sollte. Diese Debatte dauert schon seit Jahren an – ihren Höhepunkt schien sie aber 2013 zu erreichen, nachdem diese drei Ökonomen den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten haben:
- Eugene F. Fama, Professor an der University of Chicago
- Lars Peter Hansen, Professor an der University of Chicago
- Robert J. Shiller, Professor an der Yale University
Das Argument stellte zwei der Ökonomen – Robert Shiller und Eugene Fama – in Frage, die offenbar zwei gegensätzliche Vorstellungen von Ökonomie hatten. Das steht im Widerspruch zu den Naturwissenschaften, in denen es feste Gesetze und eindeutige Ergebnisse gibt – ein Argument gegen die Wirtschaft als Wissenschaft ist die Tatsache, dass Wirtschaftsexperimente nicht unter den gleichen Bedingungen durchgeführt werden können wie Experimente in der Biologie, Chemie oder Physik. Das liegt oft daran, dass viele ökonomische Tests auf die Untersuchung des menschlichen Verhaltens abzielen, welches manchmal irrational und unvorhersehbar sein kann.
Die Geschichte vom Wirtschaftsnobelpreis
Unabhängig davon, ob die Wirtschaft nun als Naturwissenschaft oder Sozialwissenschaft betrachtet wird – Fakt ist, dass es einen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften gibt. Tatsächlich wurde 1968 zur Erinnerung an Alfred Nobel der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften von der Schwedischen Reichsbank (Sveriges Riksbank) ins Leben gerufen. Ursprünglich waren es fünf Nobelpreise, die Alfred Nobel in seinem Testament berücksichtigte:
- Chemie
- Literatur
- Medizin
- Frieden
- Physik
Das heißt, dass der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1968 erst nachträglich ins Leben gerufen wurde – auch das sorgte natürlich für einige Debatten. Seitdem wurde der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften an eine große Anzahl renommierter Ökonomen verliehen, darunter:
- Milton Friedman – für seinen Beitrag zur Verbrauchsanalyse, zur Geldgeschichte und -theorie sowie seine Klarlegung der Stabilisierungspolitik.
- Elinor Ostrom – für ihre Analyse ökonomischen Handelns im Bereich Gemeinschaftsgüter.
- Joseph E. Stiglitz – für die Analyse von Märkten mit asymmetrischer Information.
- John Forbes Nash Jr. – für seine Mitwirkung in der Analyse des Gleichgewichts in nicht-kooperativer Spieltheorie.
Doch auch wenn es danach aussieht, waren nicht nur Männer unter den Preisträgern dabei – im Jahr 2019 ging der Nobelpreis unter anderem an die zweite Frau in der Geschichte des Wirtschaftsnobelpreises. Esther Duflo ist mit ihren zum jetzigen Zeitpunkt 46 Jahren zudem zur jüngsten Wirtschaftsnobelpreisträgerin überhaupt geehrt worden. Tatsächlich muss man aber nicht zwingend ein Ökonom sein, um mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet zu werden. Zu den Ausnahmen gehören Persönlichkeiten wie Daniel Kahneman, ein israelisch-amerikanischer Psychologe, der zusammen mit seinem Kollegen Amos Tversky viel zum Bereich der Verhaltensökonomie beigetragen hat.