Gilt die Wirtschaft wirklich als eine Wissenschaft? Schon seit langem wird diese Kontroverse diskutiert, doch ihren Höhepunkt bekam die Debatte im Jahr 2013, als drei Ökonomen den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen bekamen. Auch wenn diese Information jetzt nicht besonders polarisierend erscheint, war das Problem, das viele mit dieser Auszeichnung hatten, dass zwei der gekürten Ökonomen scheinbar vollkommen widersprüchliche Ansichten hatten:

  • Robert Shiller
  • Eugene Fama

Oft scheint das Ziel einer Wissenschaft, wie Physik oder Chemie, die Suche nach einem einzigen Prinzip oder nach einer einzigen Wahrheit zu sein – doch das gilt nicht für den Bereich der Ökonomie, in dem Ökonomen die Freiheit haben, auch anderer Ansicht zu sein als ihre Mitstreiter. Kann man sagen, dass diese Debatte ein paar Jahre später nun endlich abgeschlossen ist? Leider ist die kurze und einfache Antwort: nein. Es wird tatsächlich immer noch darüber nachgedacht, ob die Wirtschaft als Wissenschaft, Sozialwissenschaft oder als gar keine Wissenschaft einzustufen ist. Im Folgenden wollen wir die grundlegenden Fragen aufzeigen, die es so schwer machen, die Wirtschaft als Wissenschaft zu betrachten. Darüber hinaus wollen wir deutlich machen, warum diese Argumente nicht ändern sollten, wie wichtig die Wirtschaft für unsere Gesellschaft ist – sie ist immer noch ein entscheidender Bereich, der uns dabei helfen kann, unsere Handlungen besser zu verstehen. Hast du Bedarf an Nachhilfe für Rechnungswesen?

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Und los geht's

Ist Wirtschaft eine Wissenschaft?

Wie werden die Naturwissenschaften überhaupt definiert? Das Magazin der Naturwissenschaft Spektrum würde Folgendes sagen:

„Naturwissenschaften, Überbegriff für die einzelnen empirischen Wissenschaften [...], die sich mit der systematischen Erforschung der belebten und unbelebten Natur bzw. Materie sowie dem Erkennen von Naturgesetzen befassen."

Kann man die Wirtschaft mit den Naturwissenschaften gleichsetzen?
Harte Fakten nach einem Experiment gibt es eher in den Naturwissenschaften. | Quelle: Unsplash
Die Sozialwissenschaften, wie Recht oder Politik, ist eine wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit den Phänomenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen, inklusive ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen, auseinandersetzt. Wenn man die beiden Definitionen betrachtet und miteinander vergleicht, dann scheint die Annahme gestützt zu werden, dass die Wirtschaft im Bereich der Sozialwissenschaften eher ihren Platz findet als im Bereich der Naturwissenschaft – auch wenn der Titel für den Nobelpreis der Wirtschaft tatsächlich der „Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften" ist. Es gibt einige Gründe, warum sich die Menschen scheinbar wohler damit fühlen, wenn die Wirtschaft als Sozialwissenschaft bezeichnet wird.

Subjektivität und Politik

Der Konflikt, den Ökonomen haben, besteht in der Schwierigkeit, bei der Untersuchung und Auswertung von Daten objektiv zu sein. Im Gegensatz zu den „harten" Wissenschaften gibt es in einem Wirtschaftsmodell oft keinen Kontrolltest, auf dem Du Deine ökonomische Analyse aufbauen kannst. Zusätzlich können die Ergebnisse eines Wirtschaftsmodells oder Wirtschaftsexperiments von folgenden subjektiven Faktoren abhängen:

  • auf welchen Aspekt der Ökonom seine Aufmerksamkeit richtet;
  • die Methodik, die verwendet wird, um zu einer Schlussfolgerung zu kommen;
  • wie ein Ökonom die wirtschaftliche Analyse anwendet, wenn er seine Daten untersucht.

Mit dieser Subjektivität geht einher, dass die Ideen, Modelle und Ansätze vieler Ökonomen stark von ihren politischen Überzeugungen und ihrem Umgang mit der Wirtschaft und aktuellen wirtschaftlichen Problemen geprägt sein können. Angesichts dieser inhärenten Tendenz, und vielleicht auch wegen der Unsicherheit innerhalb der Wirtschaftsmodelle und -systeme, argumentieren einige, dass die Wirtschaft keine Wissenschaft im wahrsten Sinne des Wortes sein kann und wird.

Wusstest Du, dass Subjektivität in der Wirtschaft eine große Rolle spielt?
Jeder Mensch denkt anders – deshalb gibt es in der Wirtschaft verschiedene Ansätze. | Quelle: Unsplash

Experimente

Ein weiteres Argument, das gegen die Wirtschaft als Naturwissenschaft spricht, ist die Tatsache, dass Physiker, Biologen und andere Naturwissenschaftler bewusst und kontrolliert Experimente durchführen können, um Hypothesen zu testen. Diese Experimente liefern konkrete Ergebnisse, aus denen sich Schlussfolgerungen ziehen lassen – doch solche wirtschaftlichen Experimente, aus denen diese Ergebnisse gewonnen werden können, gibt es nicht. Im Mittelpunkt der Ökonomie steht die Untersuchung des menschlichen Verhaltens und wie sich dieses auf die Wirtschaft auswirkt. Das menschliche Verhalten ist nicht so faktisch wie beispielsweise die Eigenschaften eines Atoms – viel eher ist es unvorhersehbar, da eine einzelne Person ihre Meinung jederzeit dynamisch ändern kann. Genau aus diesem Grund sind wirtschaftliche Experimente schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, in einer kontrollierten Umgebung durchzuführen. Sie können daher mit ziemlicher Sicherheit keine Schlussfolgerung bieten, die eine Regel für menschliches Verhalten und Entscheidungen anwendet oder hergibt. Ökonomische Studien sind daher eher darauf bedacht, ein bestmögliches Ergebnis zu liefern – sie geben also Hinweise, wie sich eine Einzelperson oder eine Wirtschaft unter bestimmten Voraussetzungen verhalten wird. Doch das bedeutet nicht, dass ökonomische Experimente wertlos sind! Es gibt heute viele Ökonomen, deren Forschungen zu ökonomischen Fragen auf Mathematik und Statistik aufbauen – dieses Feld wird als Ökonometrie bezeichnet.

Ist Wirtschaft eine Sozialwissenschaft?

Wie bereits erwähnt, würden viele Menschen die Wirtschaft eher als Sozialwissenschaft ansehen und nicht in die Kategorie der Naturwissenschaften einordnen – dass Chemie und Physik nicht mit Wirtschaft zu vergleichen sind, dem würden vielen Menschen zustimmen. Ist es jedoch fair, diese Argumentation auf alle Bereiche der Wirtschaft anzuwenden? Schließlich besteht das Fach Wirtschaft aus vielen einzelnen Nischen, darunter:

  • Internationale Wirtschaft
  • Umweltökonomie
  • Finanzwirtschaft

Wenn sich die Wirtschaft auch nicht zu 100 % definieren lässt, lässt sie sich aber generell als Fachgebiet in zwei Bereiche unterteilen: Auf der einen Seite haben wir das Feld der Makroökonomie, das die Volkswirtschaft als Ganzes betrachtet. Das andere Feld ist die Mikroökonomie, die das menschliche Verhalten auf der Ebene des Individuums und seine Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft untersucht.

Wirtschaft ist nicht nur ein lokales Anliegen.
Die Wirtschaft und ihre Auswirkungen betrifft die ganze Welt. | Quelle: Unsplash
Viele der Argumente, die dagegen sprechen, dass Wirtschaft als eine Wissenschaft angesehen werden soll, betreffen tatsächlich das Gebiet der Makroökonomie als das der Mikroökonomie. Denn bei der Makroökonomie ist es von Natur aus viel schwieriger, einen wirklich tiefen Einblick zu gewinnen. Und das, weil es schwierig ist, Entwicklungen in der Gesamtmenge und ihrer Auswirkungen zu beobachten, prüfen und zu kommentieren. Viele makroökonomische Modelle, vom Keynesianismus bis zum Monetarismus, bieten widersprüchliche Theorien darüber, was eine Wirtschaft an Stabilität oder Vermögensbildung braucht. Die Mikroökonomie ist viel einfacher zu testen, sodass wiederholbare und beobachtbare wirtschaftliche Trends und Ergebnisse entstehen. Du suchst noch VWL Nachhilfe? Dann schau doch mal bei Superprof vorbei.

Wirtschaftswissenschaften verstehen

Seit Jahren steht die Frage im Raum, ob die Wirtschaft wirklich als Wissenschaft angesehen werden kann oder eben nicht. Gegenfrage: Spielt eine Antwort darauf überhaupt eine Rolle? Die Wichtigkeit, Wirtschaftswissenschaften zu studieren, wird auch durch eine Klassifizierung als Wissenschaft, Sozialwissenschaft oder eben gar keine Wissenschaft nicht ansatzweise weniger. Im Kern untersucht die Volkswirtschaftslehre, wie sich Einzelpersonen verhalten und miteinander interagieren – und eben auch, wie unsere Verhaltensmerkmale darüber Auskunft geben können, wie wir uns entscheiden, unsere Ressourcen zu teilen. Die Fähigkeit, den menschlichen Verstand zu verstehen und damit auch zu verstehen, wie rational wir wirklich sind, ist Hauptgegenstand der Ökonomie. Und genau wegen dieser unberechenbaren Natur des Menschen wird die Ökonomie wahrscheinlich nie in der Lage sein, als Naturwissenschaft bezeichnet zu werden. Das bedeutet aber nicht, dass wirtschaftliche Modelle, Theorien und Studien, ob mathematische, statistische oder andere, nicht nützlich für uns sind. Auch wenn solche Studien uns keine Ergebnisse liefern, die uns wie eine Kristallkugel Ereignisse vorhersagen können, wie beispielsweise die Finanzkrise 2008, können sie uns trotzdem Hilfreiches mitteilen:

  • Wie gut unsere lokale oder globale Wirtschaft funktioniert.
  • Ob die Volkswirtschaften von der Erhebung höherer Steuern oder einer stärkeren Regulierung profitieren könnten.
  • Ob eine Volkswirtschaft einer Periode der Inflation oder Deflation ausgesetzt ist.
  • Wie wir das Wirtschaftswachstum steigern oder es zumindest erhalten können.

Ist die Wirtschaft eine Wissenschaft?
Eine wirtschaftlich blühende Zukunft? Prognosen sind in der Wirtschaft schwer zu treffen. | Quelle: Unsplash
In diesem Sinne bleibt die Ökonomie als akademische Disziplin von entscheidender Bedeutung – und ist deshalb auch ein sehr beliebter Studiengang. Studierst Du bereits einen wirtschaftlichen Studiengang oder bist kurz davor, das Wirtschaftsabitur zu absolvieren und möchtest alles über Wirtschaft erfahren? Vielleicht kommt ja auch ein Nachhilfelehrer im Bereich Wirtschaft über Superprof für Dich in Frage? Eine stetig wachsende Auswahl an Wirtschaftslehrern in Deiner Stadt wartet nur darauf, Deine Fragen in Sachen Wirtschaft zu beantworten oder Dir die wirtschaftlichen Konzepte und Begriffe näher zu bringen!

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Marie

Teil des Superprof-Teams