Kapitel
Der Begriff „Wirtschaft" kann viele Definitionen haben und man stellt sich die Frage, was Wirtschaft überhaupt ist. Oft hängt die Bedeutung davon ab, welchen Ökonomen man fragt. Doch im engsten Sinne wird „Wirtschaft" im Duden wie folgt definiert:
„Gesamtheit der Einrichtungen und Maßnahmen, die sich auf Produktion und Konsum von Wirtschaftsgütern beziehen"
Die Wirtschaft als Sozialwissenschaft kann jedoch mehr Bedeutungen haben und muss sich nicht unbedingt auf Reichtum oder Wohlstand konzentrieren. Denn die Wirtschaft als Ökonomie dringt in unseren Alltag ein, nicht nur durch unser Bank- und Währungssystem, sondern auch durch unser grundlegendes Verständnis des menschlichen Verhaltens innerhalb einer Gesellschaft als Ganzes. Das spiegelt sich auch in der Vielfalt der vorhandenen wirtschaftlichen Spezialisierungen wider, einschließlich:
- Finanzwirtschaft
- Verhaltensökonomie
- Umweltökonomie
Wenn es also darum geht, zu verstehen, was Wirtschaft wirklich bedeutet und wie man davon profitieren kann, Wirtschaftswissenschaften zu studieren, dann gibt es wirklich eine Menge zu wissen und zu lernen. Deshalb kann es hilfreich sein, einen Wirtschaftslehrer an Deiner Seite zu haben, der Dich durch das Labyrinth führt, das sich Wirtschaftslehrplan nennt. Ein Wirtschaftslehrer kann nicht nur dafür nützlich sein, wirtschaftliche Begriffe und Konzepte zu verinnerlichen, sondern Dir auch eine Perspektive auf die Wirtschaft zu geben, die Du in Deinem Studium vielleicht so nicht bekommst. Natürlich gibt es nichts, was Dich daran hindert, Dir dieses Wissen vollkommen auf eigene Faust anzueignen – das hängt von dem Lerntypen ab, der Du bist. Im Folgenden wollen wir Dir die Vielfalt der Bedeutungen aufzeigen, die der Begriff „Wirtschaft" mit sich bringt und was diese für Dein Wirtschaftsstudium bedeuten.
Jeder hat seine eigene Wirtschaftstheorie
Eine große Anzahl von Ökonomen haben ihre eigenen Definitionen entwickelt, was Ökonomie für sie bedeutet – das führt dazu, dass eine Annahme über die Bedeutung der Ökonomie von den Prinzipien eines anderen Ökonomen abweichen können. Die ursprüngliche Bedeutung der Ökonomie leitet sich aus dem griechischen Wort „Oikonomia" ab, was so viel wie „Haushaltsführung" bedeutet. Von dieser restriktiven Bedeutung ist das Feld der Ökonomie jedoch weit entfernt.
„Nicht vom Wohlwollen des Metzgers, Brauers und Bäckers erwarten wir das, was wir zum Essen brauchen, sondern davon, dass sie ihre eigenen Interessen wahrnehmen. Wir wenden uns nicht an ihre Menschen-, sondern an ihre Eigenliebe." – Adam Smith
Smiths Definition von Ökonomie hängt primär mit Vermögen zusammen – diese Ansicht wurde von anderen Ökonomen geteilt. Doch seit der Zeit der klassischen Ökonomie gibt es viele Definitionen von Ökonomen, die darauf bedacht sind, die bisherige Definition zu erweitern. Thomas Carlyle bezeichnete die Ökonomie 1849 auf leichtherzige, aber auch etwas abfällige Weise, als „trostlose Wissenschaft". Nicht jeder stimmt mit dieser Definition von Wirtschaft überein – es gab einige andere Ökonomen, die versucht haben, die Definition um ihr Thema zu erweitern. Zum Beispiel weg von der Vorstellung, dass Wirtschaft nur mit Geld- oder Ressourcenmanagement in Verbindung gebracht werden sollte. So definierte Lionel Robbins die Wirtschaft als eine Wissenschaft, die das menschliche Verhalten als Beziehung zwischen bestimmten Zielen und knappen Mitteln mit alternativen Verwendungen untersucht. Dabei gibt es heute noch Debatten darüber, ob die Wirtschaft überhaupt eine Wissenschaft ist. Eine ähnliche Ansicht wie Smith teilte Alfred Marshall, der eine weitere einflussreiche Definition der Ökonomie etablierte: Die Ökonomie als eine Studie über die Menschheit im Rahmen den alltäglichen Lebens. Die Definitionen von Alfred Marshall und von Lionel Robbins verdeutlichen eine heutzutage häufiger vertretene Auffassung dessen, dass sich die Ökonomie auch auf den Alltag ausbreiten kann und auch tut, der weit über den Wohlstand hinausgeht.
- Keynes war der Überzeugung, dass staatliche Eingriffe in die Wirtschaft hin und wieder notwendig sind.
- Hayek und Friedman dagegen glaubten an die Laissez-faire-Politik einer Wirtschaft, die besagt, dass der Staat die wirtschaftliche Entwicklung einer Gesellschaft am besten fördert, wenn er nicht in das Wirtschaftsgeschehen eingreift.
Die Schwierigkeit, die eine Definition zu finden
Im Großen und Ganzen lässt sich die Ökonomie in zwei übergreifende Bereiche unterteilen:
- Makroökonomie
- Mikroökonomie
Diese beiden Bereiche sind völlig getrennt voneinander zu betrachten und was genau Du in der Ökonomie untersuchen willst, hängt wirklich davon ab, auf welches Gebiet Du Dich spezialisieren möchtest – und davon wird sich auch Deine eigene Definition und Interpretation des Begriffs ableiten.
Das Feld der Makroökonomie
Die Makroökonomie betrachtet, wie sich die Wirtschaft als Ganzes verhält und was sie beeinflusst. In der Praxis bedeutet das, dass die Makroökonomie Themen untersucht, wie zum Beispiel:
- Inflation
- Bruttoinlandsprodukt
- Geldpolitik
- Beschäftigungsraten oder Arbeitslosigkeit
Jedes Element, das das gesamtwirtschaftliche Verhalten beeinflussen kann, sollten in den Rahmen der makroökonomischen Analyse fallen. Die Vorteile der Makroökonomie sind vielfältig. Regierungen können die makroökonomische Analyse beispielsweise dafür nutzen, um zu verstehen, wie sie ihre Wirtschaftspolitik am besten entwickeln können, um das Wirtschaftswachstum zu verbessern oder Arbeitslosigkeit vermindern zu können. Die moderne Makroökonomie wird oft in Verbindung mit John Maynard Keynes gebracht. Keynes ist einer der einflussreichsten Ökonomen überhaupt – seine Ideen richten sich gegen die vorherige Vorstellung der bereits erwähnten Laissez-faire-Politik.
Das Feld der Mikroökonomie
Wie der Name schon verrät, ist die Mikroökonomie das komplette Gegenteil der Makroökonomie. Es ist die Untersuchung der einzelnen Elemente innerhalb einer Volkswirtschaft, von Menschen über Haushalte bis hin zu großen Unternehmen, deren Entscheidungen und Maßnahmen, die sie treffen. Anhänger der Mikroökonomie interessieren sich besonders dafür, wie Ressourcen auf individueller Ebene verwaltet und verteilt werden.
- Arbeit
- Produktionsfaktoren
- Angebot und Nachfrage
Zusätzlich fallen relativ neue Bereiche in die Mikroökonomie, wie zum Beispiel das Gebiet der Verhaltensökonomie, die sich damit beschäftigt, wie die menschliche Psychologie unsere Entscheidungsfindung und deren Auswirkungen auf unsere wirtschaftliche Realität beeinflusst. Benötigst du BWR Nachhilfe? Dann schau bei Superprof vorbei!
Was ist Ökonomie? Finde Deine eigene Antwort
Wie Du gesehen hast, ist die wahre Definition von Ökonomie oft schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Diese Erkenntnis kann einerseits frustrierend, andererseits auch sehr befreiend sein. Im Wesentlichen kannst Du die Wirtschaft so gestalten, wie Du es dir wünschst. Denn die Ökonomie ist in fast jedem Aspekt unseres Lebens präsent:
- In den Nachrichten, die wir lesen.
- In der Regierung unserer lokalen und globalen Gesellschaft.
- In dem Verhalten, das wir gegenüber unseren Finanzen und sozialen Interaktionen an den Tag legen.
Du kannst Dir Inspiration von den Ökonomen holen, die mit ihrer Ansicht am meisten Deiner Überzeugung entsprechen. Und dabei kannst Du auch zwei verschiedene Definitionen bevorzugen: Zum Beispiel stimmst Du vielleicht mit einer Definition überein, die sich hauptsächlich auf das Erwirtschaften oder die Verteilung von Vermögen konzentriert – aber Du kannst auch eine erweiterte Definition mögen, die die Ökonomie als eine Studie über die menschliche Verfassung und rationale Entscheidungsfindung betrachtet. Vielleicht findest Du auch Inspiration bei einigen der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften der letzten Jahre. Du wirst schnell herausfinden, welcher Wirtschaftsbereich Dich interessiert – denn Deine Entscheidung wird davon abhängen, wie Du die Wirtschaft wahrnimmst.
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