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Mit Ende der Zwanziger bereuen viele Menschen, sich nie die Zeit genommen zu haben, um ein Instrument zu lernen. Aber diese späte Reue kommt nicht nur beim Thema Musik auf …
Sondern auch bei Sprachen!
Schließlich merkt man beim Spanisch Lernen ab einem gewissen Alter schnell, dass der Kopf - einmal im Berufsalltag angekommen - nicht mehr ganz so aufnahmefähig scheint wie einst zu Schulzeiten, wo das Vokabeln Pauken noch zum Alltag gehörte.
Und während Englisch als Fremdsprache an fast allen Schulen in Deutschland zum Standard gehört, sieht es bei den romanischen Sprachen schon etwas weniger rosig aus.
Deshalb werden wir uns in diesem Artikel der Frage widmen: „Ist man irgendwann zu alt, um Spanisch zu lernen" und zum Beispiel einen Spanischkurs Linz oder Hamburg zu belegen?
Was bedeutet die Hypothese der kritischen Periode?
Gibt es ein Alter, in dem das Fremdsprachen Lernen - und damit auch das Spanisch Lernen - schwierig wird?
Dieses Thema wurde bereits zwischen Wissenschaftlern und Linguisten über mehrere Jahrzehnte hinweg leidenschaftlich debattiert.
In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich, die "Hypothese der kritischen Periode" zu erwähnen. Dieser, von Penfield und Roberts (1959) und Lenneberg (1967) entwickelte Begriff befasste sich zum ersten Mal mit der „richtigen“ Zeit des Sprachenlernens.
Dieser Theorie zufolge gibt es ein „Fenster", außerhalb dessen das Erlernen einer zweiten Sprache mühsamer wird.
Man nennt diese Zeit auch die „sensible Periode".

Lenneberg argumentierte aus persönlichen Erfahrungen heraus, dass diese Periode im Alter von 2 Jahren beginnt und mit Ende der Neuroplastizität (dem Beginn der Pubertät) endet.
Insbesondere wurden Experimente mit tauben Kindern beim Erwerb der Gebärdensprache für diese Studie durchgeführt.
1989 und 1995 wurden erneut Studien durchgeführt, die diese Hypothese der kritischen oder sensiblen Phase stützen sollten.
Bezeugt werden konnte, dass nach der Pubertät die Fähigkeiten eine Sprache wie Spanisch auf Muttersprachniveau zu erlernen, nachlässt.
Jugendlichen fällt es also bereits schwerer, eine neue Sprache zu lernen, als Kindern in jungen Jahren.
Außerdem konnte herausgefunden werden, dass ein Erwachsener zwar am Anfang schneller Fortschritte beim Lernen einer Sprache macht als ein Kind, aber danach langsamer wird.
Eine Art „Nachlassen“ an Geschwindigkeit und Effektivität also.
Wichtig ist allerdings darauf hinzuweisen, dass „die Hypothese der kritischen Periode“ heute noch heftig diskutiert wird und umstritten ist. Vor allem ist noch nicht genau erforscht, warum das erwachsene Gehirn nicht mit dem kindlichen Gehirn beim Spracherwerb mithalten kann.
Spanisch lernen: Vorteile des Erwachsenen gegenüber dem Kind
Es ist allgemein bekannt, dass Kindern das Sprachenlernen einfacher fällt als Erwachsenen. Es ist sogar wissenschaftlich belegt.
Dabei wird das Gehirn des Kindes gern mit einem Schwamm verglichen, das des Erwachsenen hingegen eher mit einem löchrigen Schweizer Käse.
Viele glauben dadurch aber zu Unrecht, dass ein Erwachsener nicht zweisprachig werden könnte und es unmöglich und zu spät wäre zum Beispiel irgendwann doch noch auf Spanisch träumen zu können.
Ein Artikel der ZEIT, welcher sich diesem Thema widmet, räumt auch Erwachsenen sehr gute Chancen ein, eine Sprache auch mit 30, 50 oder 70 Jahren annähernd perfekt lernen zu können, allerdings wohl nicht akzent- und fehlerfrei, wie das bei zweisprachig aufgewachsenen Kindern oft der Fall ist.
Die Bedingungen müssen stimmen und es wird eventuell etwas länger dauern und schwerer fallen. Aber es ist nicht unmöglich. Auf keinen Fall.
Zumal ein Erwachsener, der sich proaktiv von heute auf morgen dafür entscheidet Spanisch zu lernen auch gewisse Vorteile gegenüber einem Kind haben kann.
Unter anderem spielt die Reife, die ein Erwachsener mitbringt eine Rolle, ebenso die Eigenmotivation und eine selbst erarbeitete Art und Weise des Lernens.

Wer mehrere Jahre studiert hat oder auch schon länger seine berufliche Laufbahn voranbringt, hat bereits eigene Lernmethoden im Petto, welche er sich über die Jahre angeeignet hat.
Diese können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Ein Erwachsener kann somit im Vergleich zu einem Kind mit Methodik, Logik und Erfahrungswerten punkten und den Lernprozess beschleunigen.
Damit sind auch für Erwachsene schnelle und ermutigende Fortschritte beim Spanisch Lernen möglich.
Weiteres Plus beim Sprachen Lernen: die Konzentration!
Ein Kind von 3 bis 6 Jahren kann sich maximal 10 bis 20 Minuten in einer Unterrichtsstunde konzentrieren. Und diese 20 Minuten beziehen sich auch nur auf das aktive Lernen des Kindes und nicht auf das passive Zuhören.
Ganz im Gegenteil zu einem Erwachsenen, bei dem sich die Konzentration mit der Dauer steigern kann. Aber auch dafür braucht es eine wichtige Zutat: eine große Portion Motivation!
Ohne Motivation, besitzt auch ein Teenager oder Erwachsener bei einer 1-stündigen Präsentation lediglich eine Aufmerksamkeitsspanne von ungefähr 12 Minuten.
Eigenmotivation ist also der Schlüssel zum Spanisch- Lernerfolg für Erwachsene.
Euch fehlt noch die richtige Motivation, dann überlegt doch einmal, wie ihr im Ausland Euer Spanisch verbessern könnt!
Am besten ist es, beim Spanisch Lernen ein Ziel vor Augen zu haben: das Praktikum in Madrid, der Spanisch Sprachkurs auf Teneriffa, die Reise nach Costa Rica oder eine Arbeit im spanischsprachigen Ausland.
Zu wissen, dass Ihr bald überall Spanisch sprechen werdet oder müsst, gibt Euch den richtigen Kick!
Wenn Ihr beim Spanischunterricht motiviert und interessiert seid, dann sind schnelle Fortschritte vorprogrammiert.
Wie Französische und Italienische Sprachkenntnisse helfen können
Wer bereits Französisch beherrscht, wird mitbekommen, dass die beiden Sprache gar nicht so unähnlich sind, was beim Spanisch Lernen eine enorme Hilfe sein kann.
Also auch derjenige, der sich spät ans Spanisch traut, aber Französisch kann, wird schnelle Fortschritte machen.

Ähnlich geht es demjenigen, der Italienisch sprechen kann.
Da Französisch, Italienisch und Spanisch romanische Sprachen sind und den gleichen Ursprung im Lateinischen haben, kann man sich viel von der einen Fremdsprache in die andere ableiten.
Klingt also ganz logisch: für Erwachsene, die bereits Französisch oder Italienisch gut beherrschen, ist das Erlernen der Spanischen Sprache einfacher.
Dabei ist es aber nicht damit getan am Ende eines jeden Wortes ein „o“, „os“ oder "a" anzuhängen, um zum Spanischprofi zu werden. Ganz so einfach ist es dann leider doch nicht!
Das Alter bedeutet also nicht unbedingt nur Nachteile. Und wer schon fremdsprachenbegabt ist, hat es auch später nicht ganz so schwer mit neuen Sprachen.
Übrigens, ab wann kann ein Kind mit Spanisch Lernen anfangen?
Die besten Lernmethoden für späte Spanischlerner!
Jetzt wo wir wissen, dass das Alter nur bedingt eine Rolle beim Spracherwerb spielt, geben wir Euch einige Tipps, um schnelle Fortschritte zu machen und mit geringem Zeitaufwand Spanisch zu lernen.
Nehmt privaten Spanischunterricht
Der Spanischunterricht an der Schule geht über Jahre, ebenso die Kurse an der Universität in Studiengängen wie „Applied Foreign Languages (LEA)“ oder Romanistik. 3 bis 5 Jahre investiert man um gutes Spanisch zu sprechen.
Das ist natürlich sehr lang, weshalb wir Euch Privatunterricht in Spanisch empfehlen. Ein Spanischkurs München oder in jeder anderen deutschen Stadt von Angesicht zu Angesicht mit einem Privatlehrer, welcher am besten Spanisch Muttersprachler ist, ermöglicht Euch schnelles und effektives Vorankommen.
Anstatt in der Masse eines Spanischkurses unterzugehen, könnt Ihr Euch für eine 1:1 Betreuung im Rahmen von Privatstunden entscheiden. Eure Spanischkenntnisse werden von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde besser.
Ein Privatlehrer ist außerdem spezialisiert darin Lösungen für Eure Schwachpunkte zu finden und ein 360°-Programm zu erstellen!
Ihr möchtet gern private Spanischstunden nehmen?
Dann schaut einmal bei Superprof nach Spanisch Privatlehrern in Eurer Umgebung (z.B. Spanisch lernen Berlin oder Spanisch lernen Wien).
Mit etwas Glück findet Ihr sogar einen Spanisch Muttersprachler als Lehrer!
Geht ins Ausland um Spanisch zu lernen
Dieses Thema diskutieren wir regelmäßig im Magazin von Superprof. Denn das Lernen der Sprache vor Ort ist die beste und einfachste Art und Weise eine Sprache zu lernen.
Viele junge Leute entscheiden sich heute im oder nach dem Studium für Auslandsaufenthalte in Europa oder noch weiter weg.
Ihr habt nun das Studium schon lang hinter Euch, wollt aber trotzdem noch Spanisch lernen: Warum solltet auch Ihr nicht das Abenteuer Ausland wagen und in Spanien, Lateinamerika oder Mittelamerika beispielsweise einen Spanisch Sprachkurs machen?
Die Auswahl der Länder, wo Spanisch gesprochen wird ist riesig! Insgesamt ist Spanisch in 21 Ländern der Erde Amtssprache.

Aus sprachlicher und auch aus kultureller Sicht ist ein Aufenthalt im Ausland immer sinnvoll. Indem Ihr Euch in ein 100% spanischsprachiges Umfeld (Wohnung, Arbeit, Freunde, ...) begebt, gewöhnt sich Euer Gehör schnell an die Sprache und Ihr seid bemüht gut zu sprechen und täglich dazu zu lernen, um verstanden zu werden.
Wenn Ihr in wenigen Wochen und Monaten passables Spanisch sprechen wollt, geht nichts über einen Auslandsaufenthalt!
Du bist auf der Suche nach Nachhilfe Spanisch?
Spanier in Deutschland treffen
Nicht jeder kann es sich leisten, für längere Zeit ins Ausland zu gehen, und das nicht unbedingt nur wegen der Kosten, sondern vielmehr wegen Zeitmangel oder persönlichen Umständen.
Einmal im Berufsleben gelandet, gibt es vielleicht noch einige wenige, die aus beruflichen Gründen länger ins Ausland verreisen können, aber die Regel ist das natürlich nicht.
Was bleibt also für diese Zielgruppe neben Spanisch Privatstunden oder Gruppen Sprachkursen noch übrig, um mit dem Spanisch Lernen für Anfänger beginnen zu können?
In vielen deutschen Studentenstädten gibt es die Möglichkeit Sprachpartnerschaften, sogenannte "Tandems", oder Gesprächsgruppen zu finden, ebenso wie bei deutsch-spanischen Stammtischen dabei zu sein.
In Studentenstädten finden sich dank der internationalen Austauschprogramme (wie Erasmus) auch viele ausländische Studierende, aus England, Frankreich oder Spanien beispielsweise.
Euch stehen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Auswahl, um mit ausländischen Studierenden in Kontakt zu kommen:
- Nutzt das Sprachenzentrum der Uni, um dort einen Tandempartner für ein deutsch-spanisches Tandem zu finden. Manche Sprachinsitute legen selbst Listen aus, wenn nicht macht einfach einen Aushang,
- Nutzt das Schwarze Brett der Uni, um nach einem spanischen Sprachpartner zu suchen,
- Schaut auf Facebook nach lokalen deutsch-spanischen Gruppen, die sich treffen,
- sucht im Internet nach deutsch-spanischen oder rein spanischen Stammtischen in Eurer Nähe,
- Sucht nach lokalen spanischen oder deutsch-spansichen Vereinen, die Veranstaltungen organisieren,
- Sucht auf Couchsurfing nach deutsch-spanischen Gruppen in Eurer Gegend oder erstellt ein Profil und trefft Euch mit Spaniern in Eurer Stadt oder beherbergt sie,
- Es gibt Bars in deutschen Städten, die einmal in der Woche oder einmal im Monat ein Sprachcafé bzw. eine Sprachbar organisieren,
- Suche nach Erasmus-Veranstaltungen oder Partys,
- Ihr habt ein Zimmer in Eurer Wohnung frei, dann bietet es für spanischsprachige Auslandsstudenten an. Auf Seiten wie Homestay kann man sich als Gastgeber anmelden,
- Ihr habt bereits Familie, dann kann ein spanischsprachiges Au-pair eine Idee für Euch und Eure Kinder sein.

So kann es schnell passieren, dass Ihr an einem Abend mehr Spanisch sprecht, als in Eurem gesamten bisherigen Leben!
Das Schöne an abendlichen Treffen: mit dem ersten Glas Wein fällt auch schon einmal die ein oder andere Hemmung und Sprachbarriere.
Ein weiterer Tipp: Die Seite MeetUp. Auf dem Portal findet Ihr alle möglichen Gruppen und Termine zu Treffen, wie zum Beispiel spanischen Meet-ups in Eurer Ecke.
Die Mitglieder treffen sich in Bars, Cafés oder für Picknicks mit dem gemeinsamen Ziel, zum Beispiel Spanisch miteinander zu reden.
Schaut spanische Serien in Originalversion an
Alle Fernseheulen und Filmliebhaber aufgepasst, mit diesem Tipp fällt Euch der Beginn zum Spanisch lernen bestimmt ganz einfach!
Sucht Euch spanische Filme und Serien aus und schaut sie in Originalversion an. Oder wie heutzutage oft möglich: stellt die spanische statt die deutsche Sprachversion ein, falls verfügbar. Wenn es zu schwer ist, nehmt Euch Untertitel mit hinzu.
Dank des Internets sind verschiedene Sprachversionen und der Zugang zu internationalen Serien und Filmen kein Problem mehr.
Durch das vielfältige Angebot auf verschiedenen Plattformen wie Netflix oder Amazon Prime schauen sich immer mehr Leute die Originalversionen (mit oder ohne Untertitel) an.
Auch für Euch kann das nur zum Vorteil sein - vor allem, wenn Ihr gerade Spanisch lernen wollt.
Die Plattform, die Lehrkräfte und SchülerInnen miteinander verbindet