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Das Arabische ist eine semitische Sprache, deren Alphabet stark von anderen (zum Beispiel unserem lateinischen) abweicht. Man muss also neu lesen und schreiben lernen, sich für uns fremd klingende Vokabeln einprägen sowie die arabische Grammatik inklusive Verbkonjugation lernen.
Arabisch wird von 375 Mio. Menschen in 29 Ländern – der arabischen Welt – gesprochen.
Auch in Deutschland wird Arabisch immer wichtiger, vor allem, wenn man Wirtschaftsbeziehungen zu arabischen Ländern pflegt oder in der Flüchtlingshilfe tätig ist.
Da Arabisch in Deutschland in der Regel nicht in der Schule gelernt werden kann, muss man es an einer Universität studieren oder einen Kurs an der VHS machen.
Hast auch Du Lust, Arabisch zu lernen und die arabische Kultur (besser) kennenzulernen? Hier findest Du Tipps und Tricks, wie Du üben kannst, um Dein Arabisch schnell zu verbessern!
Einen allgemeinen Guide über die Grammatik im Arabischen geben wir euch in unserem Überblicksartikel!
Arabisch lernen mit Karteikarten
Wenn man eine Fremdsprache lernt, konzentriert man sich oft auf das Lernen der Grammatikregeln und vernachlässigt dabei das Schreibvermögen und Vokabellernen.
Man lernt also das arabische Alphabet und stürzt sich auf Konjugationstabellen, aber vergisst, seinen neue arabische Wörter zu lernen, die richtige Aussprache zu beherrschen und selbst Texte zu verfassen.

Es gibt viele Methoden, um das Hocharabische zu lernen, doch eine der besten ist sicherlich, Karteikarten zu nutzen, um sich Vokabeln oder auch Konzepte besser zu merken.
So kann man beispielsweise mehrere Hundert Wörter in nur einem Monat lernen! Wie?
Indem man sich nach und nach einen größeren Wortschatz im Arabischen erarbeitet und Listen bzw. Kartenstapel nach Wortfeldern ordnet. Diese wiederholt man dann regelmäßig.
Die Übung und das Wiederholen sind noch effektiver, wenn man die arabischen Wörter oder konjugierten arabischen Verben dabei laut ausspricht und sich dabei aufnimmt (so kann man die Aufnahme nochmal hören und Fehler besser entdecken).
Es ist wichtig zu wissen, dass Verben im Arabischen auf einer Basis, die aus drei Buchstaben besteht, gründen. So kann man sich Verben, aber auch Nomen aus der selben Wortfamilie besonders gut einprägen. Hat man diese drei Buchstaben mal verinnerlicht, hat man schonmal die Grundlage, um viele verschiedene Wörter zu bilden.
Nehmen wir das Verb kataba als Beispiel, das „schreiben“ (oder wörtlich übersetzt auch „Er hat geschrieben“) bedeutet. Denn der Inifnitiv im Deutschen entspricht im Arabischen der konjugierten Form des Verbs in der 3. Person.
Indem man weitere Buchstaben (vor allem Vokale) vorne oder hinten anfügt, bildet man mehrere Wörter des gleichen Wortfelds:
- Kâtib: Schriftsteller
- Maktûb: geschrieben
- Uktub: Schreib! (Imperativ)
- Yaktubu: Er schreibt (unvollendete Form im Indikativ)
- Iktitâb: Inschrift
- Mukâtabatun: Schriftwechsel
- Kitâb: Buch
- Maktab: Schreibtisch
Dann musst Du nur noch Karteikarten erstellen – zwischen 5 und 10 Wörter am Tag – mit allen Zeitformen und Modi des Verbs „schreiben“: Im Imperativ, in der unvollendeten Form – Indikativ, Konjunktiv und Apokopat – und in der vollendeten Form. Kurzer Reminder: Die unvollendete Form entspricht in etwa unserem Präsens, die vollendete Form den Vergangenheitsformen.

Man kann sich auch notieren, wie man die Zukunft im Arabischen bildet: Man hängt die Vorsilbe sa oder stellt das Wörtchen sawfa vor die unvollendete Form im Indikativ. Für das Verb „schreiben“ ergibt das dann sayaktubu oder sawfa yaktubu – „er wird schreiben“. (Ersteres beschreibt eine nahe, letzteres eine weiter entfernte Zukunft.)
Das Verb im Arabischen wird wie im Deutschen in der 1., 2. und 3. Person konjugiert und richtet sich dabei auch nach Numerus (Singular, Dual, Plural) und Genus (feminin, maskulin). Es gibt insgesamt 13 Formen des konjugierten Verbes (wenn man auch die verschiedenen Modi mit einbezieht).
Vermerke auf Deinen Kärtchen am besten auch, dass man in der 1. Person nicht zwischen maskulin und feminin unterscheidet (das ist ja bei uns auch so, es gibt kein explizit weibliches oder männliches „ich“). Im Arabischen ist es allerdings auch so, dass man das Personalpronomen nur verwendet, um eine Handlung zu betonen (wie beispielsweise auch im Spanischen) – der Satz funktioniert auch nur mit dem konjugierten Verb, ohne das Pronomen davor zu setzen.
Hast Du also Vokabeln und Verbformen notiert? Dann geht es weiter zu den Übungen!
Übungen zur arabischen Verbkonjugation
Man wird die Konjugation und den Wortschatz der Sprache des Propheten nicht beherrschen können, wenn man nicht regelmäßig und intensiv übt. Am besten natürlich in einem regelmäßig stattfindenden Arabisch Kurs Berlin.
Um die arabische Konjugation zu lernen, bedient man sich oft des Hocharabischen Ägyptens – das Moderne Hocharabisch – das man in seiner Schriftform (oder zum Beispiel für offizielle Nachrichten) in den meisten arabischsprachigen Ländern vorfindet. Dem gegenüber stehen die dialektalen Formen des Arabischen, wie man die Sprache auf der Straße hört – Marokkanisch, Algerisch, Tunesisch, Syrisch, Libanesisch oder die Form der Arabischen Halbinsel.

Für die Verbkonjugation (zum Beispiel in einem Arabischkurs online) lernt man zunächst einmal die Personalpronomen (und vielleicht auch schon die Possessivbegleiter und Demonstrativbegleiter). Dann lernt man erst einmal die wichtigsten und häufigsten Verben, die man in einfachen Sätzen des Alltags verwendet: sein, haben, machen usw.
Hier die Personalpronomen im Arabischen mit ihrer lautsprachlichen Transkribierung:
- Ich: ana (أنا)
- Du (maskulin): enta (أنت)
- Du (feminin): entia (أنت)
- Er: houa (هو)
- Sie: hia (هي)
- Wir: nahnou (نحن)
- Ihr: ntoma (ينتما)
- Sie: homa (هم)
Im Arabischen existiert für das Verb „sein“ kein Präsens, es ist impliziert. Man sagt also wörtlich übersetzt nicht „ich bin schön“, sondern „ich – schön“: ana zine. Das macht die Konjugation für Anfänger etwas leichter, zumindest wenn man das Verb „sein“ oft verwendet.
Der Kontext bedingt das Verständnis.
Übrigens: Wie für andere Fremdsprachen auch gibt es zahlreiche Videos und Erklärungen im Internet, um das arabische Alphabet oder die arabische Grammatik zu lernen. Klick Dich einfach mal rum.
Von PONS gibt es auch einen Basiswortschatz Arabisch auf einen Blick. So kannst Du immer mal wieder schnell einen Blick darauf werfen und zur Übung das arabische Wort und die deutsche Entsprechung laut vorlesen und wiederholen.
Allerdings ist dafür vermutlich schon ein gewisses Sprachlevel im Arabischen erforderlich …
Die klassische Übung: Verben auf Deutsch aufschreiben, die arabische Entsprechung daneben schreiben (natürlich von rechts nach links), das arabische Wort laut aussprechen und auch konjugierte Formen in einfachen Sätzen verwenden, damit man sich die Kontexte besser einprägt.
Um die Vokabeln noch effizienter zu lernen, kannst Du die Wortpaare auch in ein physisches oder digitales Vokabelheft eintragen. Apps wie Phase6 oder Quizlet helfen beim Wiederholen und bieten verschiedene Trainingsmodi, die Deine Fortschritte und Schwachpunkte berücksichtigen. Außerdem kannst Du auch Bilder mit den Wörtern verknüpfen, denn visuell lernen viele Menschen am leichtesten!
Übungen zur Wortschatzerweiterung im Arabischen
Zum Arabischlernen ist es nie zu spät und es macht auch richtig Spaß! Bist Du bereit?
Auf Arabiya.de findest Du einen kostenlosen Einführungskurs Arabisch für Anfänger ohne Vorkenntnisse. Wenn Dir das Lernen Spaß macht und Du weiter Arabisch lernen willst, kannst Du den „Kompletten Arabischkurs“ für 79 € für ein Jahr machen. Wenn Du bereits mindestens zwei Jahre Arabisch gelernt hast und schon arabische Texte verstehst, kannst Du gleich das Fortgeschrittenen-Paket buchen. Es kostet ca. 60 € für ein Jahr und bietet verschiedene Übungen zum Leseverstehen, Grammatikübungen usw.

Das ist Dir alles zu ernst und verschult? Dann kannst Du auch erstmal spielerisch einsteigen und das Alphabet mit Übungen lernen, die eigentlich für Kinder konzipiert wurden. Dafür gibt es beispielsweise Bücher wie dieses oder auch verschiedenste Videos auf YouTube.
Natürlich gibt es auf YouTube auch ganze Arabischkurse in verschiedenen Lektionen, z. B. Arabischkurs für Anfänger I des AOOC Project.
Auf diesem Channel findest Du verschiedenste Erklärungen und Übungen zum arabischen Wortschatz, der arabischen Grammatik, dem arabischen Alphabet usw.
Wir möchten noch eine besondere Übungsform ansprechen: das Diktat. Heutzutage ist diese Form von Übungen beim Erlernen von Fremdsprachen eher verpönt (zumindest habe ich bemerkt, dass heutige Schüler – 2019 – im Französischunterricht keine Diktate mehr schreiben müssen, während das zu meiner Schulzeit – 1. Jahr Französisch 2013 – noch gang und gäbe war.
Gerade aber, wenn man eine Fremdsprache lernt, die auf einem anderen Schriftsystem (Alphabet) basiert als die Muttersprache, kann diese Form der Übung durchaus sinnvoll sein. So vermeidet man, dass man die Schrift immer nur passiv wahrnimmt (z. B. beim Üben mit Karteikarten), sondern wird gezwungen, die Schriftzeichen selbst aktiv zu schreiben (im Fall von Arabisch fast schon zu zeichnen). Und was man einmal selbst zu Papier gebracht hat, prägt man sich bekanntermaßen besser ein.
Du möchtest Dich intensiv der arabischen Schrift widmen und so die Grundlagen legen für einen Arabischkurs (Arabischkurs face-to-face, Arabischkurs online)? Dann kommt vielleicht auch dieses Buch für Dich infrage.
Es erscheint voraussichtlich im April, kann aber jetzt schon vorbestellt werden, und erklärt die arabische Schrift Schritt für Schritt.
Arabisch lernen mithilfe von digitalen Tools
Wenn man sich Privatunterricht Arabisch (z. B. mit einem Lehrer von Superprof) oder einen Sprachkurs Arabisch in einer Gruppe (z. B. an der Volkshochschule) nicht leisten kann, bleiben zum Glück immer noch digitale Hilfsmittel, allen voran das Internet. So kann man Arabisch lernen online (und oft fast oder ganz kostenlos).
Eine Fremdsprache zu lernen ist eine gute soziolinguistische vorbeugende Maßnahme: Der kognitive Nutzen ist enorm und man öffnet sich für die Welt.
Abgesehen von Arabischkursen online (auf YouTube usw.) gibt es natürlich auch Apps, die man zum Sprachenlernen nutzen kann. Die bekanntesten Vertreter sind natürlich Babbel und Duolingo. Doch interessanterweise und überraschenderweise bieten weder Babbel noch Duolingo Arabisch an.
Wenn Du trotzdem mithilfe einer App Arabisch lernen willst, empfehlen wir Dir 50Languages. Dort findest Du einen Arabischkurs vom Goethe-Verlag (book2), für den Du Dir auch eine App für Apple oder Android herunterladen kannst. Diese App (und natürlich auch die Browserversion) ist sogar kostenlos!

Ganz vorne mit dabei unter den Sprachanbietern ist natürlich auch Rosetta Stone. Die Lernpakete enthalten Zugriff für den PC, Tablet und Smartphone, sind aber auch relativ teuer: Ein Abo für 6 Monate kostet 174,40 €, für 12 Monate 238,40 € und für 24 Monate 318,14 €. Wie so oft lohnt es sich also, wenn man sich über einen längeren Zeitraum verpflichtet.
Dafür steht der Name Rosetta Stone für Qualität und Lernerfolg. Der Zugang für den Arabischkurs bietet einem laut eigener Aussage:
- Über 200 Stunden an „hochwertigen, interaktiven“ Lerninhalten
- Aussprache-Training mit der patentierten Technologie von Rosetta Stone
- Online-Sessions mit Tutoren, die Muttersprachler sind
- Sprachlernspiele und Austausch mit anderen Lernern in der weltweiten Community
- Unterwegs Lernen mit den Apps für iPad, iPhone und Android
- Lernen im Offline-Modus für iPhone und iPad
Na, Lust bekommen? Für welche Methode Du Dich auch entscheidest, warte nicht länger und stürze Dich ins Abenteuer Arabisch lernen!
Die Plattform, die Lehrkräfte und SchülerInnen miteinander verbindet