Kapitel
- 01. 1. Einspielen
- 02. 2. Mit Metronom üben
- 03. 3. Langsam spielen
- 04. 4. Die Gitarre stimmen
- 05. 5. Gitarrengriffe und Akkorde aufschlüsseln und verstehen
- 06. 6. Die Motivation erhalten
- 07. 7. Regelmäßigkeit
- 08. 8. Besser Gitarre spielen - sich selbst aufnehmen und zuhören
- 09. 9. Strukturiert üben
- 10. 10. Die Komfortzone verlassen
„Die Kunst ist, aus Nichts etwas zu machen und es zu verkaufen.“ Frank Zappa
Mit dem Gitarre spielen anzufangen heißt, in eine Welt voller Möglichkeiten einzutauchen. Wie ein kleines Kind fängt man an zu entdecken und Neues dazuzulernen.
Da kann es manchmal schwierig sein, sich zurecht zu finden und zu wissen, wie man in kleinen Schritten und dennoch stetig vorankommt.
Wir haben Dir hier eine Liste mit 10 Tipps zusammengestellt, die Dir dabei helfen, das Gitarre Lernen Schritt für Schritt und möglichst effektiv zu gestalten.
1. Einspielen
Beim Gitarrespielen, müssen unsere Hände sich erstmal an ungewohnte Positionen gewöhnen.
Um die Übungen an der Gitarre gut ausführen zu können, müssen wir uns, genau wie im Sport, erstmal aufwärmen. Die Muskeln und Sehnen in den Fingern, Händen und Unterarmen führen Bewegungen aus, die sie aus dem Alltag nicht kennen.
Beim Aufwärmen geht es darum, sie darauf vorzubereiten, um die Übungen von Anfang an korrekt auszuführen und auch das Verletzungsrisiko zu minimieren. Wen man sich nicht einspielt, läuft man in Gefahr die Hände zu verkrampfen, ohne es zu merken. Auf Dauer kann das zu einer Überlastung der Handgelenke führen.
Nimm Dir also vor dem Gitarre üben einen Moment Zeit, die Arme, Handgelenke und Finger zu lockern. Kreise Deine Schultern, anschließend die Ellenbogen und zuletzt die Handgelenke, wie Du es aus dem Sportunterricht kennst. Du kannst zusätzlich auch kleine Dehnübungen für die Unterarme und Finger ausführen.
Wenn Du dann die Gitarre in die Hände nimmst, achte auf eine korrekte Haltung Deiner Hände und darauf, dass Du den Rücken gerade hältst. Fange mit langsamen Fingerübungen an, zum Beispiel Tonleitern, und steigere das Tempo Schritt für Schritt.
2. Mit Metronom üben
Selbst die schönsten Akkorde klingen nicht gut, wenn sie im falschen Moment gespielt werden. Ein guter Gitarrist wird auch daran erkannt, wie gut er im Takt bleiben kann.

In Passagen, die man schon gut kann, tendiert man dazu schneller zu werden. Da wo man unsicher ist, spielt man oft zu langsam. Das Metronom hilft Dir dabei, über einen ganzen Song hinweg das gleiche Tempo zu halten. Wenn Du an einer Stelle nicht hinterherkommst, solltest Du alles etwas langsamer spielen bis es klappt und Du die Geschwindigkeit wieder erhöhen kannst.
Wenn Du regelmäßig mit Metronom übst, hilft Dir das auch dabei, Dein Rhythmusgefühl zu verbessern. Nach und nach wirst Du lernen, das gleichmäßige Ticken zu hören und zu fühlen, selbst wenn das Metronom ausgestellt ist.
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3. Langsam spielen
Das Metronom zwingt Dich dazu, das Tempo zu halten. Du wirst dabei schnell merken, wo Du aus dem Takt kommst oder nicht mehr sauber spielst. Das ist ein Anzeichen dafür, dass Du die betreffende Stelle noch nicht wirklich beherrschst.
Auch wenn Du etwas Neues lernst, musst Du Dich erstmal orientieren und lernen welche Bewegung wann wie ausgeführt werden musst. Das Greifen der Saiten und der Anschlag mit dem Plektrum müssen auch erstmal koordiniert werden.
Schnell zu spielen kannst Du nur lernen, indem Du langsam spielst!
Übe so langsam wie möglich und achte darauf, dass jeder Ton oder Akkord ganz genau im richtigen Moment sauber klingt. Erst solltest Du das Tempo ganz leicht erhöhen. In kleinen Schritten näherst Du Dich so dem Originaltempo an. Nur so kannst Du sicher sein, dass Du auch in hohem Tempo noch gut spielst.
4. Die Gitarre stimmen

Auf einer verstimmten Gitarre kann man nicht vernünftig üben. Egal wie perfekt Du die Akkorde greifst, sie werden immer falsch klingen.
Das ist nicht nur unangenehm für die Ohren, sondern vermindert auch den Lerneffekt. Nur auf einer gestimmten Gitarre, kannst Du beurteilen, ob Du richtig spielst.
Die Gitarre stimmen sollte für alle Gitarristen*innen eine Gewohnheit sein. Sobald man das Instrument in die Hand nimmt, wird es gestimmt. Mit einem Stimmgerät geht das sehr schnell. Außerdem schulst Du Dein Gehör, wenn Du darauf achtest, wie unterschiedlich eine gestimmte und eine verstimmte Gitarre klingen.
Während Du übst, kann sich Deine Gitarre nach und nach wieder verstimmen; dann musst Du sie nachstimmen.
5. Gitarrengriffe und Akkorde aufschlüsseln und verstehen
Akkorde gehören zu den wichtigsten Elementen beim Gitarre spielen. Zu Beginn wirst Du einfache Gitarrengriffe lernen, mit denen Du die wichtigsten Akkorde spielen und bereits viele Lieder begleiten kannst.
Die beste Gitarre Anschlagtechnik bringt Dir nichts, wenn Du die falschen Töne greifst. Nach und nach werden mehr Akkorde und unterschiedliche Griffe dazu kommen. Um sie sich alle merken zu können, hilft es zu verstehen, wie Gitarren Akkorde aufgebaut sind.
Mit etwas Musiktheorie Gitarre Kenntnissen über Dreiklänge und Tonleitern wirst Du schnell die Unterschiede zwischen Dur und Moll Akkorden kennen und wissen, warum Du manche Gitarren Griffe auf dem Griffbrett der Gitarre verschieben kannst.
6. Die Motivation erhalten
Als Gitarre Anfänger möchte man so viel wie möglich in kurze Zeit lernen. Am Anfang geht es auch recht schnell und man kann sich fast täglich an kleinen Erfolgserlebnissen erfreuen. Solange das Üben Spaß macht, nimmt man seine Gitarre auch gerne in die Hand.
Früher oder später kommt bei allen der Punkt, an dem man etwas mehr Zeit braucht um eine neue Gitarrentechnik zu erlernen und der tägliche Griff zur Gitarre etwas Überwindung braucht. Es wäre aber unglaublich schade, an diesem Punkt aufzuhören! Nur wenn Du fleißig weiterübst, kannst Du diese Phasen überwinden und kontinuierlich Dein Gitarrenspiel verbessern und Fortschritte machen.
Sorge dafür, dass das Üben Spaß macht! Gönne Dir, zum Beispiel immer zum Abschluss, einen Moment, in dem Du das spielst, was Dir besonders gut gefällt und das Du schon gut kannst. So wirst Du die Gitarre mit einem guten Gefühl weglegen und sie am nächsten Tag voller Vorfreude wieder in die Hand nehmen.
Führe Dir auch immer wieder vor Augen, was Du schon alles gelernt hast und welche Schwierigkeiten Du dabei überwunden hast. Das wird Dich motivieren, nicht aufzugeben und weiterzuarbeiten.
7. Regelmäßigkeit
Du hat es bestimmt schon häufig gehört und gelesen, aber man kann es nicht oft genug wiederholen: regelmäßiges Üben ist der Schlüssel zum Erfolg. Wie Du beim Sport in regelmäßigen kürzeren Einheiten größere und langfristige Ergebnisse erzielen kannst, so verhält es sich auch mit dem Gitarre spielen.
Deine Finger und Hände müssen sich an die Haltung gewöhnen, das Muskelgedächtnis braucht die regelmäßige Wiederholung, um die Bewegungen abspeichern zu können und auch Dein Gehirn braucht etwas Zeit, um das Gelernte zu verarbeiten.
Sei also geduldig mit Dir und Deinem Körper! Viel effektiver, als einmal in der Woche zwei Stunden lang zu üben, sind kürzere tägliche Einheiten. Wenn Du es schaffst, fünf Mal pro Woche für 20 bis 30 Minuten zu üben, wirst Du Dich kontinuierlich verbessern.
Integriere die Übezeit in Deinen Tagesplan, sodass Du Dir nicht jeden Tag Gedanken darüber machen musst, ob Du überhaupt Zeit dafür hast. Sollte einmal doch was dazwischenkommen, kannst Du auch die Einheit verkürzen, anstatt sie komplett ausfallen zu lassen.
Wenn Du nur drei Akkorde spielst, bevor Du aus dem Haus gehst, hast Du zwar nicht geübt, aber immerhin Deinen Händen und Deinem Gehirn das Gefühl gegeben, dass Gitarre spielen ein unverzichtbarer Teil Deines Alltags ist.

8. Besser Gitarre spielen - sich selbst aufnehmen und zuhören
So wichtig es für die Motivation ist, sich auch einmal gehen zu lassen und nur zum Spaß zu spielen, ohne sich zu beurteilen, so wichtig ist es auch, zwischendurch das Gegenteil zu tun.
Eines der besten Mittel dazu ist, sich selbst beim Spielen aufzunehmen und die Aufnahme gleich danach anzuhören. Natürlich solltest Du beim Gitarre spielen immer überprüfen, ob Du gerade die richtigen Töne im richtigen Rhythmus spielst. Es ist aber oft kaum möglich, auf alle Feinheiten genau zu achten.
Sich selbst beim Spielen aufzunehmen, ist heutzutage einfacher als je zuvor. Mit Deinem Handy kannst Du ganz einfach Tonaufnahmen oder Videos erstellen.
Nutze die Tonaufnahmen, um die Feinheiten in Deinem Spiel beurteilen zu können: Wie sauber triffst Du die Töne? Ist die Gitarre Anschlagtechnik gleichmäßig? Ist die Variation der Lautstärke wie gewünscht? Und so weiter.
Auf einem Video kannst Du in erster Linie Deine Haltung überprüfen. Vielleicht findest Du auch gerade darin die Ursache für ein Problem, dass Dir bei der Tonaufnahme aufgefallen ist.
9. Strukturiert üben
Mache Dir einen Plan darüber, was Du üben willst und halte ihn möglichst genau ein. Um kontinuierlich Fortschritte zu machen, hat man leider keine andere Wahl, als auch mal etwas zu üben, das vielleicht nicht so viel Spaß macht.
Ein guter Übungsplan ist eine ideale Mischung aus unterschiedlichen Elementen des Gitarrespielens. Nimm Dir jeden Tag etwas Zeit für Fingerübungen und Tonleitern, übe Akkordwechsel, die Dir schwerfallen, wiederhole bereits Gelerntes und arbeite an neuen Spieltechniken. Nicht fehlen darf, wie bereits erwähnt, der Moment, in dem Du einfach nur Spaß am Gitarre spielen hast.

10. Die Komfortzone verlassen
Suche Dir immer neue Herausforderungen. Nur so kannst Du beim Gitarre spielen vom Anfänger zum Fortgeschrittenen werden.
Dabei kann es sich um Dein Lieblingssolo handeln, an das Du Dich nicht rangetraut hast, weil Du noch nicht alle notwendigen Techniken beherrschst. Dann ist es jetzt Zeit, sie zu lernen. Mache eine Liste, mit allem, was Du noch lernen musst und arbeite sie Schritt für Schritt ab. Wenn Du alles davon einzeln beherrschst, kannst Du anfangen es zusammenzusetzen und anfangen das Solo zu üben.
Eine andere Art der Herausforderung ist es, mit anderen zusammen zu spielen. Lade Freunde dazu ein, mit Dir gemeinsam zu musizieren. Das braucht vielleicht erstmal etwas Überwindung, aber ihr werdet mit und voneinander vieles lernen und dabei eine Menge Spaß haben.
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