Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.
E. T. A. Hoffmann
Die Musik eröffnet uns eine Welt der Emotionen, die Sprache nicht erfassen kann. Kein Wunder also, dass Du Dich für das Singen interessierst! Viele Chöre bieten Möglichkeiten für Sänger:innen verschiedener Niveaus. Wer das Singen liebt, hat schon einmal eine wichtige Voraussetzung.
Doch seine Stimme zu perfektionieren bzw. weiterzuentwickeln, erfordert Disziplin. Wie in jeder Kunst entsteht die Virtuosität vor allem durch harte Arbeit. Dabei lernst Du, Atem und Lautstärke zu kontrollieren, Deinen Stimmumfang zu erweitern und neue Stücke zu meistern. Und dafür gibt es Gesangsunterricht.
Während das Timbre und die Stimmlage angeboren sind, hilft gezieltes Training, das volle Potenzial Deiner gesanglichen Fähigkeiten zu entfalten. Ob in der Musikschule oder privat – Gesangsunterricht ist der beste Weg, um Fortschritte zu machen. Wir zeigen Dir in diesem Artikel 10 einfache und in der Musikwelt anerkannte Gesangsübungen, mit denen Du Deine Stimme effektiv trainieren kannst.
Aufwärmübungen für die Stimme
Vor jeder Tonerzeugung, die einen gewissen Anspruch erfordert, ist dies eine unerlässliche Grundvoraussetzung. Die Aufwärmübungen vor dem Singen zielen nicht nur darauf ab, die Stimme aufzuwärmen, sondern sie wecken auch alle Körperteile, die beim Singen zum Einsatz kommen.
Das Dehnen verschiedener Körperteile (Brusthöhle, Nacken, Kiefer, Lippen, Wangen, Zunge…) sollte also nicht vernachlässigt werden. Ob Du nun vor Publikum singst oder im Gesangsunterricht: die Stimme muss aufgewärmt werden, damit sie nicht kaputt geht und Du Dir keine falschen Techniken angewöhnst. Mit effektiven Gesangsübungen wirst Du für Auftritte immer gut vorbereitet sein.
Das Aufwärmen sollte mindestens 10 Minuten und nicht länger als 30 Minuten dauern. Wie lange genau, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wichtig ist, dass Du beim Aufwärmen auf Deinen Körper und Dein Gefühl hörst.
Schaffst Du es, beim Singen Deine Stimme richtig zu platzieren, ohne zu forcieren? Wenn nicht, dann hör auf zu singen und führe weitere Gesangsübungen durch. Mit der Zeit sollte die Aufwärmphase immer kürzer werden.
Die Stimme braucht zwei Stunden länger als Du, um aufzuwachen und in ihrer Gesamtheit funktionieren zu können. Mache also Deine ersten Aufwärmübungen frühestens zwei Stunden nach dem Aufstehen. Wenn Du jedoch nach den zwei Stunden immer noch nicht in Form bist, verschiebe Deine Aufwärmübungen auf später.
Vielleicht kann Dir Dein Vocal Coach aus dem Gesangsunterricht Wien auch noch weitere gute Tipps geben?
Ratschläge für die Pflege der Stimmbänder
- Eine Stimme, ob tief oder hoch, braucht mindestens sieben Stunden Erholung, um fit zu sein.
- Zudem solltest Du auf Limonaden und Milchprodukte verzichten, die mit ihrem Säuregehalt dem Singen entgegenwirken können.
- Trinke regelmäßig und genügend, denn die Stimmbänder müssen mit Feuchtigkeit versorgt werden, um in Höchstform zu kommen!
Wie wäre es mit einer privaten Gesangslehrerin?
Summen mit geschlossenen Lippen
Die beste Aufwärmübung besteht darin, am Klavier die Tonleitern auf- und abzusingen. Am Klavier, da es Dir die richtigen Töne vorgibt. Wenn Du ein musikalisches Gehör besitzt, kannst Du das natürlich auch a cappella machen. Zweck dieser Gesangsübung ist es, die Resonanzräume zu aktivieren und die Stimmbänder sanft aufzuwärmen.
Dafür schließt Du Deine Lippen und summst einen angenehmen, mittleren Ton. Spüre dann, wie die Vibration in den Lippen und im Gesicht resoniert. Wechsle anschließend sanft zwischen den verschiedenen Tonhöhen. Beginne bei den tiefen Tönen und gehe immer höher – mit geschlossenem Mund, um nicht zu forcieren. Wiederhole die Übung 3-5 Minuten.

Es ist wichtig, ganz entspannt zu sein. Die Mundpartie besteht aus zahlreichen kleinen Muskeln, die aufgelockert werden müssen. Dafür kannst Du zum Beispiel mit den Lippen Motorengeräusche nachahmen oder Schmatzgeräusche machen. Hab keine Angst davor, lächerlich zu wirken!
Das Vibrato, das Merkmal einer gesunden und natürlichen lyrischen Stimme, hat eine höhere Qualität, wenn sie aufgewärmt ist. Zudem wirkt man mit dem Aufwärmen gegen ein vorzeitiges Ermüden der Stimmbänder und des Kehlkopfs.
Singe zum aufwärmen keine Lieder sondern nur Gesangsübungen. Man macht schließlich zur Aufwärmung vor einer Choreographie auch keinen Spagat.
Lippenflattern
Das Lippenflattern ist eine effektive und einfache Übung, um Deine Stimme für den Gesang vorzubereiten. Sie eignet sich perfekt, um singen lernen im Alltag zu integrieren, da sie jederzeit und überall durchgeführt werden kann. Diese Gesangsübung hilft, die Lippen zu lockern, die Atemstütze zu aktivieren und Deine Stimme sanft aufzuwärmen.
So funktioniert es: Schließe Deine Lippen leicht und blase mit einem gleichmäßigen Luftstrom, sodass ein flatterndes "Brrr"-Geräusch entsteht. Gleite dabei auf und ab durch Deine Tonhöhen, ohne Druck auszuüben. Wiederhole den Ablauf für 3-5 Minuten.
Das Lippenflattern verbessert die Atemkontrolle und sorgt für eine natürliche Resonanz – zwei wichtige Grundlagen für jeden, der das Singen meistern möchte. Da es so unkompliziert ist, lässt sich diese Gesangsübung leicht in Deinen Alltag einbauen, sei es während einer Pause oder auf dem Weg zur Arbeit. Regelmäßiges Training bringt spürbare Fortschritte und macht das Singen noch angenehmer.
Sirenen: Stimmumfang erweitern
Die Sirenenübung ist neben der Aufwärmung eine ideale Methode, um Deinen Stimmumfang zu erweitern und die Resonanz zu verbessern. Sie simuliert den durchgehenden Ton einer Sirene und hilft, die Flexibilität der Stimmbänder zu fördern, ohne sie zu überanstrengen.
So führst Du die Übung aus: Beginne mit einem "Ng"-Laut, wie beim Summen. Starte auf einem angenehmen mittleren Ton und gleite langsam zur höchsten erreichbaren Tonhöhe, bevor Du ebenso sanft wieder nach unten gleitest. Achte darauf, dass der Ton gleichmäßig bleibt und ohne Druck fließen. Wiederholen diesen Vorgang 5-10 Mal.
Sirenen sind besonders nützlich, um Übergänge zwischen Brust- und Kopfstimme zu trainieren und die Stimme geschmeidig zu halten. Diese einfache, aber wirkungsvole Übung ist sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Sänger:innen geeignet und ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Gesangsroutine.
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Atemübungen für Sänger und Sängerinnen
Gut singen bedeutet vor allem, gut zu atmen. Die richtigen Töne, das richtige Volumen usw., alles hängt von unserer Lunge ab! Die Stimmqualität beruht weitgehend auf der Atemqualität. Auch wenn das Atmen eine spontane Handlung ist, so kannst Du Deine Atemtechnik noch weitgehend verbessern, um Deine Stimme besser zu beherrschen und ihre Qualität zu verbessern.
Besonders wichtig ist die Bauchatmung, bei der Du tief in den Bauchraum atmest, um eine stabile und kraftvolle Luftstütze zu entwickeln. Diese Technik ermöglicht eine bessere Kontrolle über Deine Stimme und verbessert Ausdauer sowie Klangfülle beim Singen. Aber auch die Zwerchfellatmung solltest Du kennen. Wir zeigen Dir, wie Du mit gezieltem Atemtraining Deine Singstimme erheblich stärken kannst.
Atemübung im Liegen
Hier eine ganz einfache Technik: Lege Dich mit einem dicken Buch auf der Brust auf den Rücken und atme wie gewohnt. Versuche dabei herauszufinden und zu fühlen, welche Körperteile beim Atmen beteiligt sind (Bauchmuskeln, Beckenboden, Rippen…).
Atme dann aus, bis Du keine Luft mehr hast, und atme dann langsam wieder ein. Lege ruhig eine Hand auf die Rippen und die andere vor den Mund. Das Buch muss dabei angehoben werden, aber nur ein wenig. Atme ein und behalte die Luft 5 Sekunden lang in Deiner Lunge, bevor Du ausatmest und darauf achtest, dass sich das Buch nicht zu brüsk sondern ganz langsam nach unten bewegt.
Wenn Du richtig singen lernen möchtest, benötigst Du eine aufrechte Haltung, darfst weder die Schultern anheben noch zu viel Luft in die Lunge pumpen (atme also nicht wie beim Luftballonaufblasen ein). Den Kopf darfst Du dabei nicht zu tief oder zu hoch heben, sondern der Blick muss sich nach vorne richten.
Der obere Bereich der Brust hat im Operngesang keine Funktion. Einzig und allein die Zwerchfellatmung mit konstantem Druck lässt eine schöne Bruststimme entstehen. Eine interkostale (zwischen den Rippen liegende) Zwerchfellatmung bildet das A und O, das heißt, bei der Zwerchfellatmung musst Du tief atmen und dabei die unteren, „fliehenden Rippen“ (Costae fluctuantes) öffnen.
Das Zwerchfell ist ein kuppelförmiger Muskel über den Bauchorganen. Er trennt die oberen von den unteren Organen und dient in erster Linie der Atmung. Es ist das Zwerchfell, das die Luft aus der Lunge ausstößt.
Atemübung an der Wand
Atemübungen kann man nicht immer liegend durchführen. Doch von Wänden sind wir oft umgeben! Lege dafür Deine Hände an eine Wand. Dein Rücken ist dabei gerade, und Du selbst bist ein wenig nach vorne geneigt: eine „natürliche“ Position für die Zwerchfellatmung.
Denn in dieser Position atmest Du natürlich ins Zwerchfell. Lege eine Hand auf Deinen Bauch, und Du wirst es selbst beobachten können. Die ideale Übung, um den Mechanismus der Zwerchfellatmung zu begreifen und ihn auch in anderer Position zu reproduzieren.
Nun beginne, bewusst durch die Nase einzuatmen und spüre, wie sich Dein Bauch nach vorne wölbt, während Deine Schultern entspannt bleiben. Beim Ausatmen lasse die Luft langsam durch die Lippen entweichen, als würdest Du einen leisen "Fff"-Laut erzeugen. Achte darauf, dass Dein Atemfluss gleichmäßig bleibt.
Wiederhole diese Übung 8-10 Mal, um eine tiefe und kontrollierte Zwerchfellatmung zu verinnerlichen. Diese Übung ist nicht nur ideal, um die richtige Atemtechnik für den Gesang zu trainieren, sondern hilft auch, die Verbindung zwischen Atem und Stimme zu stärken.
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Wasserblasen machen, um atmen zu lernen
Mit dieser Übung lernst Du, konstant auszuatmen. Sie öffnet Deinen Rachen und entspannt Deine Stimmbänder. Eine gute Aufwärmübung also sowie eine Entspannungsübung am Ende des Tages für Deine müde Stimme.
Nimm dafür ein Glas Wasser und einen Strohhalm. Puste in den Strohhalm, damit sich Blasen im Wasser bilden, wie es Kinder gern machen. Bringe Deine Stimmbänder beim Ausatmen einige Sekunden lang zum Vibrieren und atme dann ohne Ton weiter aus. Die Anzahl und Größe der Blasen müssen in beiden Situationen dieselben sein.
Singe im Anschluss eine hohe Note und blase dabei in den Strohhalm. Stelle dann das Glas beiseite und wiederhole diese Übung, indem Du den Strohhalm leicht zusammendrückst, um den Luftausstoß zu kontrollieren. Probiere nun eine Melodie aus, die Du in den Strohhalm hineinsingst.
Übung zur Entspannung des Zwerchfells
- Setze Dich auf einen Stuhl.
- Lege Deine Hände auf den Solarplexus im Innern Deiner Rippen.
- Atme ein.
- Beuge Dich beim Ausatmen nach vorn, bis Du mit Deinen Armen Deine Beine berührst.
- Wiederhole die Übung einige Male.
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Stimmtechnische Übungen
Stimmtechnische Übungen sind ein zentraler Bestandteil des Gesangsunterricht und werden meist nach dem Aufwärmen durchgeführt. Sie dienen dazu, die Kontrolle über die eigene Stimme zu verbessern, den Stimmumfang zu erweitern und spezifische Techniken wie Legato, Staccato oder Registerwechsel zu trainieren.
Der Zweck dieser Übungen ist es, die Flexibilität, Intonation und Klangqualität der Stimme zu stärken. Durch regelmäßiges Training entwickeln Sänger:innen eine präzisere Stimmführung und können technisch anspruchsvolle Passagen sichern und klangvoller gestalten.
Beckenbodenübung
Stell Dir vor, Du musst für jemanden singen, der 50 Meter entfernt steht. Um eine kräftige und hörbare Stimme zu bekommen, musst Du nicht laut singen. Das klingt entsetzlich, da forciert und unnatürlich. Stattdessen musst Du lernen, den Ton auf optimale Weise von Dir zu geben. Da gelingt zum Beispiel, indem Du während der Tonerzeugung den Beckenboden anspannst.
Gebe dann ein weiches „s“ von Dir und spanne diesmal statt des Beckenbodens die Bauchmuskeln an. Mache das „s“ weiter, bis Du keine Luft mehr hast, und lasse alle Muskeln locker – der Körper holt sich von allein die ausgeatmete Luft wieder, ohne zu forcieren.
Wiederhole diese Übung mehrere Male, um ein Gefühl für eine gute Gesangs- und Atemtechnik zu bekommen. Sie kann auch als Aufwärmübung dienen!
Obertöne singen lernen
Die Obertöne geben einer Stimme ihr Timbre, also ihre Klangfarbe Deiner Stimme. Eine obertonreiche Stimme klingt kraftvoller als eine ohne Obertöne. Selbst bei gleicher Lautstärke wirkt sie lauter. Wenn ein Opernsänger spricht, hört man sofort den Unterschied in der Klangkraft seiner Stimme.
Wenn sie keine Obertöne besitzt, darf man sie nicht erzwingen, da dies die Stimme ermüdet. Leider sind Obertöne angeboren, aber man kann sie sich im Gesangsunterricht antrainieren.
Registerwechsel-Training
Dieses Training ist essenziell, um die Stimme geschmeidig durch verschiedene Stimmregister – Brust-, Mittel- und Kopfstimme – zu führen. Es hilft, Brüche im Klang zu vermeiden und einen gleichmäßigen, mühelosen Ton über den gesamten Stimmumfang zu entwickeln.
Und so funktioniert es: Wähle zunächst einen Ton in Deiner Bruststimme. Singe diesen auf einem "Ah" oder "Oh" und gleite sanft nach oben in die Kopfstimme. Achte darauf, dass der Übergang fließend bleibt. Nutze Deine Atemstütze, um den Klang gleichmäßig zu halten. Wiederhole diesen Vorgang mehrmals und variiere dabei die Tonhöhen.
Du kannst auch Tonleitern oder Arpeggien verwenden, um den Übergang zwischen den Registern zu üben. Mit der Zeit wird der Registerwechsel natürlicher und der Klang einheitlicher. Diese Technik ist besonders wichtig für Lieder die große Tonumfänge oder dynamische Variationen erfordern. Solche Übungen trainieren übrigens auch Deine Intonation, Flexibilität und Deinen Stimmumfang.
Die Kopfstimme erkennst Du an ihrer helleren, leichteren Klangfarbe und daran, dass die Resonanz eher im Kopfbereich spürbar ist. Im Gegensatz zur Bruststimme, die kräftiger klingt und in der Brust vibriert, fühlt sich die Kopfstimme weniger druckvoll und anstrengend an. Sie wird meist in höheren Tonlagen genutzt, die mit der Bruststimme nicht mehr erreicht werden können.
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Übung zum Körperempfinden
Vor jeder Tonerzeugung musst Du Dich gut darauf vorbereiten. Nehme Dir als Übung zum Beispiel vor, einen beliebigen Ton auf „m“ zu singen. Bevor du jedoch den Ton erzeugst, halte inne und beobachte, was in Deinem Körper passiert: Der Einsatz der Bauchmuskeln und des Kehlkopfs, die Rolle der Resonanzräume, die Anspannung der Lippen, die Position der Zunge, der Luftdruck…
Für jede einzelne Beobachtung musst Du die Übung wiederholen. Diese Analyse ist unumgänglich, wenn Du eventuelle Fehler korrigieren möchtest. Es geht darum, das Gute zu verstärken und das Überflüssige zu beseitigen. Dabei ist die Hilfe eines Gesangslehrers oder eines Experten empfohlen!
Gesangsübungen zum Stimmeinsatz
Im Gesang gibt es verschiedene Arten von Stimmeinsatz, die den Klang und die Wirkung der Stimme beeinflussen:
- Fester Stimmeinsatz: Kräftiger, klarer Klang, der besonders für kraftvolle, dramatische Passagen geeignet ist.
- Weicher Stimmeinsatz: Sanfter, fließender Klang – ideal für legato Phrasen oder ruhige, intime Momente im Gesang.
- Gehauchter Stimmeinsatz: Luftiger, fast flüsternder Klang – für eine besondere Atmosphäre bzw. sehr leise, gefühlvolle Stellen.
Fester Stimmeinsatz („coup de glotte“)
Beim festen Stimmeinsatz, der glottalen Notenerzeugung, schließen sich vor der Tonerzeugung die Stimmlippen. Der Note geht also ein Knacklaut, der Glottisschlag, voraus. Dieser Stimmeinsatz wird durch eine starke Stütze und kontrollierten Luftdruck erzeugt.
- Sage mehrere Male „uh-oh“.
- Finde heraus, wo die Stimmbänder bei der Tonerzeugung vibrieren.
- Sage jetzt nur „uh“: Halte dabei Deine Stimmlippen zu Beginn geschlossen und lasse beim Aussprechen des Lauts die Atemluft die Stimmlippen auseinander sprengen.
- Nach mehreren Wiederholungen dieser Übung müsstest Du ein Gefühl für offene und geschlossene Stimmlippen bekommen.
- Wiederhole diese Übung singend mit allen Vokalen.
Weicher Stimmeinsatz
Beim weichen Stimmeinsatz sind die Stimmlippen von Anfang an bis zur Tonerzeugung offen. So entsteht ein sehr sauberer Notenbeginn ohne Anfangsgeräusch. Die Atemkontrolle ist hier feiner und der Ton eher zurückhaltend.
- Atme ein und lasse dabei die Stimmlippen offen.
- Gebe dann beim Ausatmen ein „oh“ von Dir. Das ist nicht leicht, Du brauchst vielleicht mehrere Anläufe. Bei Schwierigkeiten kannst Du das „oh“ auch durch ein „jo“ ersetzen, das Dir vielleicht leichter fällt.
Gehauchter Stimmeinsatz
Die Stimmlippen bleiben offen und der Note geht ein „h“ voraus.
- Lasse Deine Stimmlippen offen.
- Beginne auf „h“ auszuatmen, bevor Du die Note singst.
- Singe dann ein „oh“, das dann eher wie ein „hoh“ klingt.
Performance-Übungen im Gesangsunterricht
Performance-Übungen sind ein wichtiger Bestandteil des Gesangsunterrichts, um die Singstimme nicht nur technisch zu verbessern, sondern auch die Bühnenpräsenz zu stärken. Sie helfen, die Verbindung zwischen Stimme und Ausdruck zu vertiefen, sodass Du beim Singen von Songs eine authentische und überzeugende Performance liefern kannst.
Diese Übungen sind einfach durchzuführen und können auch außerhalb des Unterricht geübt werden. Dabei geht es nicht nur um die stimmliche Technik, sondern auch darum, das Publikum emotional zu erreichen und Deine eigene Persönlichkeit in die Musik einzubringen.
Spiegelarbeit
Diese effektive Performance-Übung hilft, die Bühnenpräsenz und Körpersprache zu verbessern. Der Zweck dieser Übung ist es, die eigene Haltung, Gestik und Mimik zu beobachten und bewusst zu steuern, um die Verbindung zur Musik und zum Publikum zu stärken.

So funktioniert sie:
- Stelle Dich vor einen Spiegel und singe einen Song.
- Achte auf Deine Bewegungen.
- Versuche, Deine Körpersprache zu beobachten und gleichzeitig den Ausdruck Deiner Emotionen mit der Musik zu synchronisieren.
- Achte auf eine offene Haltung, gezielte Gesten und Mimik, die Deine Singstimme und den Song unterstreichen.
Diese Übung fördert nicht nur die Selbstwahrnehmung, sondern macht Deine Performance ausdrucksstärker und authentischer.
Training zur Befreiung der Stimme
Kommen wir nun zur Halswirbelsäule (genauer zu den ersten beiden Wirbeln, dem Atlas- und dem Axis-Wirbel), die für die Befreiung der Stimme eine große Rolle spielt. Eine erhöhte Flexibilität der Halswirbelsäule bewirkt, dass der Ton leichter erzeugt werden kann und steigert darüber hinaus den Spaß am Singen.
Beim Singen musst Du darauf achten, die Muskeln in diesem Bereich nicht anzuspannen sondern sie locker lassen und sie nur in angemessenem Maße in Anspruch nehmen. Bewege zur Übung Deinen Kopf langsam hin und her, so als wäre Deine Nase die Achse und singe dabei (zum Beispiel auf „ng“). Wähle Noten im mittleren Bereich Deiner Stimmlage und blockiere dabei die Schultern.
So wird der Halswirbelsäulenbereich locker, und andere Spannungen im Körper verschwinden. Die perfekte Übung gegen Lampenfieber! Auch das Dehnen und Strecken des ganzen Körpers können zur Entspannung vor dem Singen beitragen:
- Lasse Dein Becken kreisen.
- Lasse Deine Hände seitlich am Körper und beuge Dich nach rechts und links.
- Hebe die Arme und strecke sie Richtung Decke, um die Wirbelsäule zu dehnen.
- Lasse Deine Schultern erst nach vorne, dann nach hinten kreisen. Achte nach der Übung darauf, Deine Schultern und Schulterblätter unten zu halten.
- Lasse Deinen Kopf im und gegen den Uhrzeigersinn kreisen.
Alle diese Übungen tragen zur Entspannung Deiner Muskeln bei und helfen Dir, Deine Stimme zu befreien.
Gesangsunterricht ist ideal dafür geeignet, denn je mehr Du singen übst, desto eher triffst Du die Noten (z.B. im Gesangsunterricht Klagenfurt).
Artikulationsübungen für eine klare Aussprache
Die unverkrampfte Aussprache bildet die Grundlage einer notensicheren Kopfstimme, und das nicht nur bei Opernliedern. Verfalle also nicht der Versuchung, die Lippenbewegungen zu übertreiben. Nicht die künstliche Verzerrung der Lippen verbessert Deine Aussprache, sondern der Rachenraum gewährt eine gute Artikulation.
Zungenbrecher und Konsonantenübungen
Diese Art von Training ist äußerst nützlich im Gesangsunterricht, um die Artikulation und Klarheit Deiner Singstimme zu verbessern. Sie hilft dabei, die Kontrolle über die Aussprache und den präzisen Stimmeinsatz zu entwickeln, was besonders beim Singen von anspruchsvollen Songs wichtig ist, die schnelle oder schwierige Wortfolgen enthalten.
Diese Gesangsübungen fördern die Beweglichkeit der Zunge und den richtigen Einsatz der Konsonanten, was zu einer deutlicheren Aussprache führt.
So funktioniert es: Singe Zungenbrecher oder Konsonantenübungen langsam und bewusst, achte dabei auf eine klare Trennung der Laute. Steigere die Geschwindigkeit, ohne die Präzision zu verlieren. Diese Übungen sind einfach und schulen nicht nur Deine Voice, sondern verbessern auch Deine Fähigkeit, komplexe Texte ohne Versprecher und mit der richtigen Betonung zu singen.
Hier einige Beispiele, die gern von Schauspielern durchgeführt werden. Mit folgenden Sätzen kannst Du Deine Aussprache effektiv trainieren:
- Der kleine plappernde Kaplan klebt poppige Pappplakate an die klappernde Kapellwand.
- Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.
- Sie stellte schnell das österreichisch-tschechische Streichholzschächtelchen auf den Ausziehtisch.
- In dem dichten Fichtendickicht pickten dicke Finken tüchtig.
- Zwischen zwei Zwetschgenzweigen zwitschern zwei Schwalben, zwei Schwalben zwitschern zwischen zwei Zwetschgenzweigen.
Vokalarbeit
Eine Vokalise ist ein Musikstück, das nur aus Vokalen besteht. Sie eignet sich gut als Gesangsübung, um die Stimme aufzuwärmen. Sie zielt darauf ab, der Stimme Flexibilität und dem Klang („squillo“ auf Italienisch) Resonanz zu verleihen. Trainiere mit einfachen Phonemen wie o, u und i. Diese Vokale fördern eine klare und kräftige Klangbildung, indem sie verschiedene Resonanzräume im Kopf und Rachen aktivieren.
Versuche dabei stets, den Ton nach vorne zu werfen und ihn nicht im Rachen festzuhalten. Achte auch darauf, dass Deine Stimme nicht ermüdet, da sonst die Qualität des Klangs leidet. Trainiere Vokalisen vorsichtig und mache zwischendurch Verschnaufpausen, ganz wie beim Sport. So bleibt Deine Stimme frisch und leistungsfähig. Mit regelmäßiger Übung entwickelst Du eine stabile und resonante Singstimme, die Dir in vielen musikalischen Situationen zugutekommt.
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