Kapitel
"Die Blende einer Kamera und die Pupille sind nicht dazu da, Informationen hereinzulassen, sondern dazu, welche auszublenden."
– K.C. Cole
Was die Fotographie und das Filmemachen so schön macht ist, dass sie es einem erlauben, den eigenen Blick auf die Welt darzustellen. Regisseure aus allen Lebenslagen, ob Hollywoodstars oder Independent-Künstler aus aller Welt, sie alle zeigen uns mit ihren Werken, wie sie ihre Umgebung wahrnehmen.
Auch Du kannst an dieser faszinierenden Szene teilhaben und selbst mit einer Kamera für Videos tolle Filme drehen, die Deine Sicht und Deine Erfahrungen widerspiegeln. Schauen wir uns also an, welche Kamera zum Filmen notwendig ist, welche Ausrüstung Du brauchst, und was sonst noch zu beachten ist.
Welche Kamera ist zum Filmen am besten?
Eine Fotokamera mit Videofunktion ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Durch die technologischen Fortschritte können wir heute auch mit Digitalkameras Videos mit toller Auflösung machen. Das hat mit den Camcordern der 2000er Jahre nichts mehr zu tun.
Kamerabesitzer genießen mittlerweile einen großen Luxus: Sie besitzen zwei Geräte in einem. Du kannst heute mit Deiner Digitalkamera sowohl Fotos als auch Videos machen, ohne in zwei teure Geräte investieren zu müssen.

Die Auflösung von digitalen Systemkameras ist ausgezeichnet, sie können häufig sogar Videos in 4K aufnehmen. Die meisten Nutzer brauchen eh nicht mehr als Full HD, die Kameras sind also besser als überhaupt notwendig.
Eine Hybrid- oder Spiegelreflexkamera für Videos zu nutzen hat auch den Vorteil, dass man hier mit der Tiefenschärfe spielen kann. Es reicht meist, ein Objekt im Bild zu fokussieren und scharf zu stellen und mit einer weit geöffneten Blende zu filmen. So wird der Hintergrund des Objekts unscharf. Dieser Effekt ist in der Fotographie weit verbreitet und wird auch in der Videowelt immer häufiger genutzt (Wichtige Bedingung dafür: Wenig Bewegung in der Einstellung).
Wir halten also fest, mit Systemkameras kann man heutzutage unglaubliche Ergebnisse erzielen und wie die Profis filmen.
Das ist vor allem mit den folgenden Modellen möglich:
- Fujifilm X-H1
- Sony Alpha 7
- Panasonic Lumix GH5S
- Olympus OM-D E-M1
- Nikon D850
All diese Modelle sind mit 4K ausgestattet und erlauben im Videomodus 24 oder 25 Bilder pro Sekunde. Einige haben einen im Kamerabody integrierten Bildstabilisator, der die Aufnahme um einiges einfacher macht, andere ermöglichen sogar 50 oder 60 Bilder pro Sekunde, wodurch sich tolle Zeitlupenaufnahmen machen lassen. Die Besten der Besten sind ausschließlich Spiegelreflexkameras (DSLRs) oder Hybridkameras.
Diese Qualität hat jedoch auch ihren Preis, Du bekommst diese Kameras für zwischen 1200 und 2200 €.
Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es ebenfalls sehr leistungsfähige Geräte wie die Kompaktkameras von Sony (Sony RX100) oder Canon (Canon G7X). Sie bieten äußerst hochwertige Aufnahmen für einen geringeren Preis, man hat hier jedoch etwas weniger Gestaltungsmöglichkeiten.
Welcher Kameratyp eignet sich am ehesten fürs Filmen?
Ist eine Kompaktkamera wirklich so viel schlechter als eine Spiegelreflexkamera? Welche Kameratypen sind denn jetzt die besten? Das sind Fragen, die sich Viele stellen, wenn es darum geht, die erste Kamera zu kaufen. Die Antwort wird sich von selbst ergeben, wenn man erstmal die grundlegenden Unterschiede zwischen Kompakt-, Bridge, Hybrid- und Spiegelreflexkamera kennt.
Für Fotoenthusiasten ist vor Allem die Frage der Objektive ausschlaggebend. Ganz grundlegend: Bei DSLRs und Hybridkameras lässt sich das Objektiv auswechseln, bei Bridge- oder Kompaktkameras ist dies nicht möglich.

Manche Amateure vergessen dabei aber einen vielleicht noch wichtigeren Faktor im Inneren der Kamera. Was für einen Sensor besitzt mein Modell?
Der Sensor empfängt das Licht, das durch das Objektiv gelangt. Je größer der Sensor ist, desto besser kann er das Licht verarbeiten und desto besser wird die Qualität der Fotos und Videos (vor Allem bei geringem Licht). Traditionell haben hauptsächlich DSLRs die größten Sensoren (Vollformat) aber mittlerweile gibt es auch einige Hybridkameras die einen solchen Sensor besitzen.
Die Sensoren der Bridge- und Kompaktkameras sind dagegen eher kleiner und erschweren dadurch das Filmen mit wenig Licht.
Manche sind davon überzeugt, dass sie bei den Spiegelreflexkameras die beste Kamera zum Filmen und Fotografieren finden werden. Aber das hängt auch vom Verwendungszweck ab. Spiegelreflexkameras sind schwer und sperrig, außerdem kosten gute Objektive, die Deine Videos schöner machen werden, recht viel Geld. Du solltest Dir also im klaren sein, wieviel Geld Du ausgeben kannst und willst. Für professionelle Videos ist aber nicht zu bestreiten, ass DSLRs und Hybridkameras sich am besten eignen.
Aber auch Kompaktkameras wollen ein Stück vom Kuchen haben. Einige von Ihnen nehmen Videos in 4K und mit teilweise 50 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Solche Geräte eignen sich perfekt für Videographen, die sich nicht durch einen Klotz am Bein einschränken lassen wollen.
Egal für welches Modell Du Dich entscheidest, Du solltest nicht die Tonqualität vernachlässigen. Eine externes Mikrofon wird Dir allgemein von großer Hilfe sein und die Qualität Deiner Videos stark erhöhen.
10 Tipps, um mit Deiner Spiegelreflexkamera mit Videofunktion tolle Filme zu drehen
Gute Videos lassen sich nicht im Schlaf drehen und erfordern ein gewisses Know-How übers Filmen und manchmal auch Utensilien. Wenn Du mit einer Systemkamera filmen willst, solltest Du folgende Tips beachten:
- Ein Story-Board schreiben
- Die Objektive auswählen
- Die Videounterbrechung der Kamera im Blick halten
- Die Kamera stabil führen
- Sich mit den Einstellungen im Videomodus auskennen
- Das Licht zu nutzen wissen
- Feste Kameraeinstellungen bevorzugen
- Auf die Tonaufnahme achten
- Mehrere Einstellungen von einer Szene machen
- Verschieden Perspektiven nutzen

Ein Story-Board zu schreiben sollten sich nicht nur Filmemacher mit Digitalkameras angewöhnen, aber auch für sie ist es ein essentieller Tip. Denn wenn Du bereits weißt, welche Szenen Du noch drehen musst, kannst Du Dich leichter auf den technischen und künstlerischen Aspekt Deines Videos konzentrieren. So lassen sich auf feste Einstellungen einplanen.
Diese sind nicht zu unterschätzen, denn jeder Reisende hat bestimmt schon die Erfahrung gemacht, im Bus oder beim Wandern ein eher enttäuschendes Video gedreht zu haben. Der Autofokus solcher Kameras ist für die Videofunktion einfach noch nicht ausgereift. Um ein scharfes Bild zu garantieren ist dann eine manuelle Fokussierung nötig und das kannst Du gleich vergessen…
Die beste Option ist es, feste Kameraeinstellungen zu machen, diese aber dynamisch zu gestalten. Anstatt die ganze Zeit nur aus einem Winkel zu filmen und ein monotones Video zu riskieren, brauchst Du lediglich die Szenen ein paar Mal aus verschiedenen Positionen zu filmen.
Auch das automatische Beenden des Videos solltest Du nicht vergessen. Fotoapparate sind nicht dafür gemacht, stundenlange Videos zu drehen. Ein weiteres Problem ist auch der Akku, der schnell leer gehen kann. Achte auch darauf, um mitten im Dreh nicht unangenehm überrascht zu werden.
Unter den Einstellungen kannst Du darüber hinaus einiges anpassen: Wieviele Bilder pro Sekunde sind notwendig? Soll in Full HD oder in 4K aufgenommen werden?
Schließlich ist es wichtig, auf das richtige Licht beim Dreh zu achten. Auch wenn Deine Kamera einen großen Sensor hat und dadurch auch hohe ISO-Werte tolerieren kann, die richtige Belichtung ist essentiell für jede Aufnahme. Pass auch auf, wenn Du gegen die Sonne filmst!
Welche Ausrüstung brauchst Du für Deine Digitalkamera zum Filmen?
Für Besitzer einer DSLR oder einer Hybridkamera stellt sich die Frage nach dem Kauf von hochwertigen Objektiven. Neben dem Sensor sind sie hauptverantwortlich für die Qualität der Videos. Die Auswahl ist groß, es gibt Tele- und Weitwinkelobjektive, Objektive mit Festbrennweite und welche mit Zoomfunktion. Du solltest in lichtstarke Objektive mit einer fürs Filmen geeigneten Brennweite investieren, wenn Du eine DSLR oder Hybridkamera kaufen möchtest.
Wenn Du Dich hingegen für eine Bridge- oder Kompaktkamera entscheidest, musst Du darauf bereits vor dem Kauf der Kamera achten. Denn hier lässt sich das Objektiv nicht austauschen und muss so von Anfang an passen.

Ein anderes unverzichtbares Kamera-Zubehör zum Filmen: Ein externes Mikrofon.
Um Deine Videos mit anständigem Ton auszustatten solltest Du definitiv auch ein externes Mikrofon kaufen. Die allermeisten Digitalkameras bieten mit ihren internen Mikros eine höchstens durchschnittliche Tonqualität. Wenn Du garantieren willst, dass nicht nur die Bildqualität hoch ist, empfiehlt es sich, in ein externes Mikro zu investieren und es, bei den Geräten wo dies möglich ist, direkt anzustecken. Ansonsten kannst Du Kamera und Mikro auch separat verwenden und nachträglich synchronisieren.
Für einen problemlosen Dreh sind weiterhin Ersatzbatterien hilfreich. Bei einem vollen Drehtag gibt es nichts Ärgerlicheres, als plötzlich keinen Akku mehr zu haben. Zwei oder drei Batterien zur Sicherheit reichen aus, um solche Pannen zu vermeiden.
Der gleiche Rat gilt auch für Speicherkarten, vor allem, weil Videos um einiges mehr Speicherplatz brauchen, als Fotos.
Schlussendlich ist es sinnvoll, in ein Stativ zu investieren, um die Kamera zu stabilisieren. Selbst die ruhigsten Händen werden es nicht schaffen, ein leichtes Wackeln im Video komplett zu vermeiden. Ein Stativ garantiert eine wirklich ruhige und brauchbare Aufnahme. Es gibt auch andere Geräte, die die Kamera stabilisieren können, wie etwa die SteadiCam, mit welcher auch Aufnahmen in Bewegung möglich sind.
Und natürlich nicht vergessen: Eine Kameratasche ist essentiell für den Schutz und den einfachen Transport Deiner Kamera. Sie ist wirklich gut darin, Stürze und Stöße abzudämpfen.
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