Kapitel
- 01. Old English
- 02. Middle English
- 03. Modern English
Englisch ist die am meisten gelehrte Sprache der Welt und für 2 Milliarden Menschen in 75 Ländern die offizielle Landessprache.
Sie ist die zweithäufigste Muttersprache, nach Chinesisch.
Heutzutage möchten immer mehr Menschen aus professionellen Gründen Englisch oder im Besonderen Business English lernen, besonders im digitalen Sektor.
Die englische Sprache gibt es aber nicht erst seit gestern - ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 700 n. Chr. zurück.
Die Entwicklung von Englisch hat in 3 Schritten stattgefunden:
Das stark von den germanischen Stämmen geprägte Old English, das Middle English mit einem großen französischen Einfluss ab 1100 n. Chr. und schließlich das Modern English, das sich seit 1500 n. Chr. sehr verändert hat, bis es schließlich zu der Sprache wurde, die wir heute kennen.
Old English
Im 7. Jahrhundert befanden sich die germanischen Stämme aus Skandinavien in ständigen Territoriumskriegen. Sie fielen in Großbritannien, das damals Britannia hieß, ein und vertrieben die Kelten, die in die heutige Bretagne flüchteten.
Die Germanen sprachen ihre eigenen Sprachen, darunter Altnordisch, Fränkisch, Friesisch und Sächsisch, die man mit einigen heutigen deutschen Akzenten vergleichen kann und die die Grundlage der englischen Sprache bilden.
Der Ursprung des Old English steht in direktem Zusammenhang mit den Migrationsströmen verschiedener germanischer Stämme (Angeln, Sachsen, Friesen und Jüten) auf die britischen Inseln. Es waren die Angeln, die dem Land und der Sprache Ihre Namen "England" und "English" gaben.

Zwischen 700 und 1100 n. Chr. mutierten die verschiedenen germanischen Dialekte zum Old English. Das alte Englisch wurde zunächst in Runen und später in lateinischer Schrift geschrieben. Es ist dem Friesischen so ähnlich, das einige Sprachforscher von einer angelfriesischen Sprache reden. Grundlegende Wörter wie "him" und "he" stammen noch aus dieser Zeit.
Die Evolution der englischen Sprache geht eng mit der Geschichte der verschiedenen Einmärsche der Wikinger in Großbritannien ab dem 8. und 9. Jahrhundert einher. Die Wikinger sprachen alt nordisch oder alt isländisch.
Dieser Dialekt ist die Grundlage für einige häufige Wörter wie "take", "give" und "skin". Auch die englische Grammatik hat ihre Wurzeln im Isländischen, zum Beispiel das -s für Verben in der 3. Person Singular oder die Wörter "they", "them" und "their".
Middle English
Englisch macht ab dem 11. Jahrhundert eine weitere Entwicklung durch, die stark von der offiziellen Kirchensprache Latein sowie der Eroberung durch die Normannen in der Schlacht bei Hastings im Jahre 1066 beeinflusst wird.
Mittelenglisch ist eine Mischung aus romanischen Sprachen wie dem normannischen Französisch und den germanischen Sprachen wie dem alten Skandinavisch, die die Syntax und die Satzordnung der Wörter verändert hat. Mit ihrem germanischen Ursprung haben Sprachen wie Dänisch oder Isländisch heute einen ähnlichen Satzbau wie Englisch.
Der Sieg von Wilhelm dem Eroberer erklärt den plötzlichen Einfluss der romanischen Sprachen. Nach seinem Sieg in der Schlacht bei Hastings Ende 1066 und seiner anschließenden Krönung zum König in der Westminsterabtei zog Wilhelm I. nach Großbritannien.

So brachte er die normannische "Langue d'oïl" nach England, das Altfranzösisch des nördlichen Frankreichs (im Süden Frankreichs sprach man die "Langue d'oc"). Normannisch wurde die Sprache des Hofes und führte somit zu einigen sprachlichen Veränderungen im Englischen. So entstand das reichhaltige Vokabular des Middle English.
Um die gleiche Sache zu beschreiben konnte es nun also ein angelsächsisches Wort germanischen sowie normannischen Ursprungs geben. Vom Volk wurde der germanische Begriff verwendet, die Oberschicht benutzte den normannischen (Beispiel: pig oder pork für Schweinefleisch, ox oder beef für Rindfleisch).
Zahlreiche heute verwendete Wörter stammen ursprünglich aus dem Normannischen, darunter "government", "pardon", "battle", "cream", "vinegar", "nature", "table", "hour" u.v.m. Zu dieser Zeit entstand außerdem das berühmt berüchtigte th, das heute so vielen Englisch Schülern Probleme bereitet.
Auch Latein, die Sprache des Christentums, hatte eine große Wirkung auf das Mittelenglisch. Einige Beispielwörter mit lateinischem Ursprung sind "infinite", "intellect", "lunatic", "moderate", "nervous" und "solidary". Auch einige griechische Wörter, die dem lateinischen nicht unähnlich sind, haben ihren Weg in die englische Sprache gefunden, wie zum Beispiel "centre", "character", "comedy", "cycle", "fantasy", "horizon", "magic" oder "mystery".
Der Hundertjährige Krieg von 1337 bis 1453 zwischen Frankreich und England führte zu einem Wendepunkt in der englischen Sprache. Die Oberschicht sprach Französisch und die englischen Könige, wie Heinrich II., heirateten zwischen 1152 und 1445 ausschließlich französische Prinzessinnen. Französisch war demnach die Sprache der Monarchie und des Adels, während Englisch vom niederen Volk gesprochen wurde.

Mehrere Vorzeichen deuteten den sich nähernden Wandel an:
- Im Jahre 1362 erkannte das englische Parlament Englisch als offizielle Rechtssprache an.
- König Heinrich IV. von England wurde der erste König, dessen Muttersprache Englisch, und Französisch erst die zweite Sprache war. Er regierte von 1399 bis 1413, mitten im Hundertjährigen Krieg. Die auf ihn folgende Generation mit seinem Sohn Heinrich V. sollte Englisch nun auch für offizielle Dokumente verwenden.
Die englische Mittelschicht wurde immer bedeutender und damit wuchs der Patriotismus und ein Bedürfnis nach Anerkennung der eigenen Sprache.
Modern English
Die Ära des modernen Englisch beginnt im 16. Jahrhundert und hält bis heute an. Man unterscheidet 2 Perioden: das von der Renaissance geprägte Early Modern English von 1500 bis 1750 und das Late Modern English des 19. und 20. Jahrhunderts.
Heutzutage spricht man vom Contemporary English oder Basic English.
Das Early Modern English hat die Grundsteine für den Satzbau und die Grammatik der englischen Sprache gelegt. So können wir heute die englischen Texte von William Shakespeare aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert verstehen. Auffällig ist das zunehmende Aufkommen von Vokalen.

In dieser Entwicklungsphase behält die Sprache ihren Zusammenhang mit dem Lateinischen und dem Griechischen.
Literatur wird auf Englisch verfasst, während wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Medizin und Botanik sowie einige rechtliche Texte auf Latein sind.
Aus diesem Grund finden sich noch heute viele lateinische Wörter besonders in diesen Bereichen, beispielsweise "maternity", "atmosphere" oder "skeleton". Auch Griechisch bleibt mit Wörtern wie "anthropology", "archeology" und "geography" erhalten.
Zu Zeiten der Renaissance ist Latein angesehener als das Angelsächsische, besonders bei der gebildeten Bevölkerung. Für einige Autoren stellt Latein jedoch eine euphemistische Sprache dar, die die Realität nicht wirklich darstellen kann.
In der Renaissance wurden außerdem die Wege zu anderen europäischen Ländern wie Italien geöffnet, das eine wirtschaftlich sowie wissenschaftlich und kulturell prachtvolle Zeit durchlebte. Daher finden sich noch heute Wörter italienischen Ursprungs in der englischen Sprache, darunter "opera", "carnival" und "tarot". Auch Spanisch kam nicht zu kurz, denn Elizabeth I. beherrschte diese Sprache.
Internationaler Handel und Reisen wurden immer gegenwärtiger und die englische Sprache von verschiedenen Seiten beeinflusst:
- Aus dem Niederländischen stammen Wörter wie "yacht" oder "waggon".
- Wörter mit arabischem Ursprung sind "admiral", "cotton", "elixir", "alcohol" und "algebra".
- Weitere Ausdrücke stammen aus dem Persischen ("bazaar"), dem Türkischen ("caviar", "coffee") und den Indianersprachen der amerikanischen Ureinwohner ("lama", "tobacco", "chocolate").
Im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts wuchs Englisch immer mehr mit dem Lateinischen zusammen und entwickelte sich zum Late Modern English.
Wie es dazu kam? In dieser industriellen Phase technologischen Fortschritts wurde das technische und wissenschaftliche Vokabular sehr häufig verwendet. Es entstanden Begriffe wie "album", "minimum", "status", "ultimatum" und "insomnia".
Auch die verschiedenen englischen Akzente sind alle von diesen Entwicklungen geprägt.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nimmt Englisch eine wichtige Rolle im internationalen Handel ein. Genau wie sich Englisch aus vielen verschiedenen Sprachen gebildet hat, so schleichen sich nun englische Begriffe in andere Sprachen.
Mit der Kolonisierung des Britischen Weltreichs erlebt die englische Sprache eine globale Ausbreitung, die sich auch heute noch vor allem im Bereich des internationalen Journalismus widerspiegelt, wo viele News auf Englisch veröffentlicht werden.
Zunächst nimmt Englisch Irland ein, wo Ende des 10. Jahrhunderts mehr als die Hälfte der Bevölkerung Irisch sprach. Heutzutage ist die Muttersprache von 98% der Iren Englisch.
Auch in Nordamerika (Kanada und den Vereinigten Staaten) hinterlässt die britische Kolonisation ihre Spuren. Das britische Englisch entwickelt sich hier schnell zu einer amerikanischen Version mit leichten Unterschieden in der Aussprache und im Wortschatz. Diesen Unterschied findet man noch heute in verschiedenen englischen Medien.
Auch Südafrika und Australien werden kolonisiert und erhalten somit die englische Sprache. Die versklavten Aborigines, die Ureinwohner Australiens, brachten jedoch einige ihrer Wörter in die Sprache mit ein: "boomerang", "kangaroo" und "wombat" sind typisch australische Ausdrücke.

1940 setzte sich Winston Churchill für die Einführung eines Basic English mit 850 Wörtern ein, was Englisch zur einzigen Sprache der Welt machen sollte. Von ihm stammen auch viele berühmte englische Zitate.
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts spricht man von einem Contemporary English, das aus ca. einer Millionen Wörter besteht.
Englisch ist heute von einer bedeutenden internationalen Reichweite und es ist zur weltweiten Kultur- und Geschäftssprache geworden.
Lediglich die Englische Küche hat sich noch nicht derart ausgebreitet!
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Die aktuellste Entwicklung hinsichtlich der englischen Sprache lautet wie folgt: Englisch online lernen!
Die Plattform, die Lehrkräfte und SchülerInnen miteinander verbindet