Kapitel
Wir sind schon seit einigen Jahren im 21. Jahrhundert angekommen, und das bedeutet auch, dass es zusätzlich zu den klassischen Wirtschaftstheorien auch viele neue Modelle und Denkansätze gibt. Da jeder berühmte Ökonom bzw. bekannte Wirtschaftswissenschaftlerin auch Werke verfasst, gibt es zahlreiche Wirtschaftsbücher auf dem Markt. Der Vorteil ist, dass man eine große Auswahl hat, um sich auf dem Feld der Wirtschaftswissenschaften weiterzubilden und die (ökonomische) Realität um einen herum besser zu verstehen. Der Nachteil ist, dass man schnell den Überblick verliert. Und man kann ja auch nicht alles lesen, was einem in die Hände fällt … Abgesehen von Büchern gibt es natürlich noch mehr Möglichkeiten, in der Welt der Wirtschaft up-to-date zu bleiben:
- Artikel in Zeitungen und Magazinen (print und online)
- Blog-Artikel
- Podcasts
- Apps
- uvm.
Wir bleiben aber heute mal beim klassischen Sachbuch Wirtschaft und stellen Dir die besten Wirtschaftsbücher im Überblick vor. Bist Du bereit? Dann geht es jetzt los – hier sind die top Wirtschaftsbücher, die man gelesen haben muss!
Wirtschaftsbücher des 21. Jahrhunderts – Lektüre empfohlen!
Das Kapital im 21. Jahrhundert
Thomas Piketty, einer der bekannteste französischen Ökonomen, nimmt in seinem Werk Das Kapital im 21. Jahrhundert (Originaltitel: Le Capital au XXIe siècle, 2013) kein Blatt vor den Mund, wenn es um Ungerechtigkeiten bei der Verteilung von Einkommen und Vermögen geht. Er behandelt in seinem umfangreichen Werk (816 Seiten) die Ungleichheit in Europa und den Vereinigten Staaten seit Beginn der industriellen Revolution. Eines der problematischen Phänomene ist laut ihm, dass Reichtum schneller anwächst, als wirtschaftliche Erzeugnisse erstellt werden. Einer der Schlüsse, die er in seinem Buch zieht, ist, dass wirtschaftliche und politische Instabilität mit einer weltweiten Vermögenssteuer gelöst (oder zumindest gemildert) werden könnte.
Freakonomics: Überraschende Antworten auf alltägliche Lebensfragen
Das Buch Freakonomics: Überraschende Antworten auf alltägliche Lebensfragen (Originaltitel: Freakonomics: A Rogue Economist Explores the Hidden Side of Everything, 2005) von Steven Levitt und Stephen J. Dubner hat das doch sehr komplexe und manchmal trockene Feld der Wirtschaft einer breiteren Masse zugänglich gemacht und in die Popkultur gehoben.
Die Rückkehr des Meisters: Keynes für das 21. Jahrhundert
Robert Skidelsky hat einige Bücher über John Maynard Keynes geschrieben (einige davon – wie dieses hier – wurden ins Deutsche übersetzt, andere nicht). Wenn Du Dich für die älteren Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen wie Adam Smith, John Maynard Keynes, Adam Locke, Karl Marx usw. interessierst, kannst Du natürlich jeweils ihre Originalwerke lesen – oder Du nimmst Dir gute Wirtschaftsbücher vor, die später über diese Herren verfasst wurden und ihre Theorien und Ansätze in einen historischen Kontext setzen oder die Lehren in die heutige Zeit übertragen. Letzteres tut Die Rückkehr des Meisters: Keynes für das 21. Jahrhundert (Originaltitel: Keynes: The Return of the Master, 2009). Natürlich gibt es noch viele weitere Sachbücher der Wirtschaft, die in den letzten rund 20 Jahren geschrieben wurden, und zu den besten Wirtschaftsbüchern zählen. Im letzten Kapitel gehen wir noch auf ein paar weitere deutschsprachige Beispiele ein. Doch jetzt drehen wir die Uhr erstmal ein paar Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte zurück und widmen uns den großen Ökonomen des 18.‑20. Jahrhunderts.
Wirtschaftsbücher von berühmten Ökonomen – die Klassiker
Der Wohlstand der Nationen
Obwohl das erste Wirtschaftsbuch von Adam Smith aus dem Jahr 1776 stammt, wird er noch heute als einer der einflussreichsten Ökonomen aller Zeiten angesehen. Seine Arbeit gilt als Pfeiler der klassischen Nationalökonomie. In seinem Monumentalwerk Der Wohlstand der Nationen (Originaltitel: The Wealth of Nations, 1776) deckt er eine Reihe wichtiger Wirtschaftsthemen ab: den freien Markt, Produktivität, Arbeitsteilung usw. Wenn man sich näher mit der Welt der Wirtschaft beschäftigen oder vielleicht sogar Wirtschaft studieren will, lohnt es sich – wie gesagt –, nicht nur die aktuellen Wirtschaftsbücher-Bestseller zu lesen, sondern sich auch mit den wichtigsten Wirtschaftswerken aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert auseinanderzusetzen.
Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes
Zu den wichtigsten Wirtschaftswissenschaftlern aller Zeiten gehört natürlich auch John Maynard Keynes (wir erwähnten ihn schon weiter oben, weil u.a. Robert Skidelsky über ihn und seine keynessche Theorie geschrieben hat). Wenn Du Dich mehr für seine keynesianische Theorie interessierst, könntest Du natürlich auch eines seiner eigenen Werke lesen – z.B. sein Hauptwerk Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes (Originaltitel: The General Theory of Employment, Interest and Money, 1936). Dass sein Werk einen großen Einfluss hatte, merkst Du daran, dass darin wichtige Wirtschaftsbegrifflichkeiten geprägt wurden, die noch heute als Basis vieler makroökonomischer Argumentationen dienen. Im Übrigen ist der Schreibstil klar, und es kommen keine mathematischen Formeln in seinem Wirtschaftsbuch vor – es ist also auch gut für fortgeschrittene Anfänger im Bereich der Wirtschaft verständlich.
Das Kapital
Schnelles Denken, langsames Denken
Wir haben jetzt einige Werke von Wirtschaftsgrößen aus vergangenen Jahrhunderten angesprochen, doch auch das 21. Jahrhundert hat schon ein paar große Namen hervorgebracht. Einer davon ist Wirtschaftsnobelpreisträger (2002) Daniel Kahneman. Der Psychologe fasst in seinem Buch Schnelles Denken, langsames Denken (Originaltitel: Thinking, Fast and Slow, 2011) die Ergebnisse der Studien zusammen, die er gemeinsam mit seinem Kollegen über Jahrzehnte durchgeführt hat. Die Quintessenz ist die Erkenntnis, dass Menschen oft keine rationalen Entscheidungen treffen, wie es in vorhergehenden Wirtschaftstheorien aber angenommen wird. Schnelles Denken, langsames Denken ist auf jeden Fall eine Lektüre wert und macht sich auch gut als Geschenk unterm Weihnachtsbaum!
Weitere Wirtschaftsbücher-Bestseller
Zum Schluss möchten wir Dir noch vier neuere (und teilweise deutschsprachige)Werke vorstellen.
Die Chinesen. Psychogramm einer Weltmacht
Das Wirtschaftsbuch Die Chinesen (2018) von Stefan Baron und Guangyan Yin-Baron beschäftigt sich mit der wirtschaftlichen Bedeutung und geopolitischen Ambitionen Chinas, aber auch wie die Menschen im bevölkerungsreichsten Land der Welt fühlen und denken. Das Buch erhielt den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2018.
Auf der Suche nach der Wahrheit
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Autobiografie, und zwar von keinem Geringeren als Hans-Werner Sinn, einem der berühmtesten Ökonomen Deutschlands. Sinn nimmt seine Leserinnen und Leser mit auf eine Zeitreise vom Wirtschaftswunder über die Jahre der Wende bis ins Deutschland unter Merkel und in Draghis Europa.
Das Ende der Mittelschicht. Abschied von einem deutschen Erfolgsmodell
Daniel Goffart beschreibt in seinem Buch, wie die Mittelschicht in Deutschland (aber auch in anderen Ländern) durch die "Revolution 4.0" zerstört wird. Er tritt den unverbesserlichen Optimisten und Verharmlosern aus Politik und Wirtschaft mit Zahlen und Fakten entgegen und zeigt mögliche Lösungen für eine gerecht verteilte Wertschöpfung im digitalen Zeitalter auf. Das Buch Das Ende der Mittelschicht (2019) ist (mit 9 weiteren top Wirtschaftsbüchern) für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2019 nominiert.
Die Donut-Ökonomie
Im Buch Die Donut-Ökonomie: Endlich ein Wirtschaftsmodell, das den Planeten nicht zerstört (Originaltitel: Doughnut Economics: Seven Ways to Think Like a 21st Century Economist, 2017) vertritt die renommierte (Oxford- und Cambridge-) Professorin Kate Raworth, dass es angesichts des drohenden Kollaps des Planeten Zeit ist, eine neues Kapitel der Wirtschaft aufzuschlagen.
Welches sind die besten Wirtschaftsbücher für Dich?
In diesem Artikel haben wir Dir einige der besten Bücher aus dem Bereich Wirtschaft zur Lektüre vorgeschlagen:
Deutscher Titel | Originaltitel | Autor*in | Erstveröffentlichung |
---|---|---|---|
Das Kapital im 21. Jahrhundert | Le Capital au XXIe siècle | Thomas Piketty | 2013 |
Freakonomics: Überraschende Antworten auf alltägliche Lebensfragen | Freakonomics: A Rogue Economist Explores the Hidden Side of Everything | Steven Levitt, Stephen J. Dubner | 2005 |
SuperFreakonomics – Nichts ist so wie es scheint | SuperFreakonomics | Steven Levitt, Stephen J. Dubner | 2009 |
Die Rückkehr des Meisters: Keynes für das 21. Jahrhundert | Keynes: The Return of the Master | Robert Skidelsky | 2009 |
Die Donut-Ökonomie: Endlich ein Wirtschaftsmodell, das den Planeten nicht zerstört | Doughnut Economics. Seven Ways to Think Like a 21st-Century Economist | Kate Raworth | 2017 |
Der Wohlstand der Nationen | The Wealth of Nations | Adam Smith | 1776 |
Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes | The General Theory of Employment, Interest and Money | John Maynard Keynes | 1936 |
Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie | > deutscher Titel | Karl Marx | 1867 |
Schnelles Denken, langsames Denken | Thinking, Fast and Slow | Daniel Kahneman | 2011 |
Die Chinesen. Psychogramm einer Weltmacht | > deutscher Titel | Stefan Baron, Guangyan Yin-Baron | 2018 |
Auf der Suche nach der Wahrheit | > deutscher Titel | Hans-Werner Sinn | 2018 |
Das Ende der Mittelschicht. Abschied von einem deutschen Erfolgsmodell | > deutscher Titel | Daniel Goffart | 2019 |
- Welche Wirtschaftswissenschaftler und Schulen der Wirtschaft Dir am ehesten zusagen (Smith, Keynes oder doch Marx?)
- Welche Bücher auf der Leseliste für Dein Studium oder Deine Weiterbildung stehen
- Welche Themenfelder in den Wirtschaftsbüchern behandelt werden (z.B. Verhaltensökonomie)
- Wie leicht das Buch zu lesen ist (z.B. auch Umfang/Seitenanzahl)
- uvm.
Wenn Du Wirtschaft studierst oder studieren willst, musst Du sicherlich mehrere der klassischen Wirtschaftswerke und zusätzlich vielleicht noch die passende Sekundärliteratur lesen. Wenn Du Dich einfach privat für Wirtschaft interessierst, tun es vielleicht auch populärwissenschaftliche Bücher à la Harari.
- Dich dem Feld der Wirtschaft auf interessante Art und Weise zu nähern und ein eventuelles Wirtschaftsstudium vorzubereiten
- Prüfungen in der Schule oder an der Uni zu bestehen
- Mehr über die einzelnen Wirtschaftswissenschaftler von früher und heute zu lernen
- Wirtschaftstheorien und Wirtschaftsmodelle besser zu verstehen
- Deine eigene Ansicht zur Makroökonomie (oder vielleicht sogar ein eigenes Wirtschaftsmodell) zu entwickeln
- Wirtschaftskrisen und ihre Ursachen zu verstehen
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