Der Begriff Zoologie mag sich zunächst etwas rätselhaft anhören – doch was dahintersteckt, ist tatsächlich eine der drei Hauptsäulen der Biologie, neben Botanik und Mikrobiologie. Zoologie beschäftigt sich mit der Tierwelt und umfasst alles vom einzigartigen Ökosystem, in dem ein Tier lebt, bis hin zu den Molekularprozessen, die ihm beim Überleben helfen.
Ein Zoologe studiert daher eine ganze Reihe an Fächern wie allgemeine Biologie, Tierphysiologie, Tierverhalten, Entomologie und Biochemie. Ein Beruf als Zoologe kann dich sowohl unter die Leitung eines innovativen Forschungsprojekts, ins Forschungslabor oder ins Management eines Nationalparks führen.
In einer komplexeren Definition von Zoologie wird auch die Geschichte dieser Wissenschaft unter die Lupe genommen. Dies hilft dir, Zoologie als Studienfach im Detail zu verstehen. Mit unseren Informationen weißt du, welche Hochschulen in Österreich passende Studiengänge anbieten - Studierenden wird als Abschluss ein Bachelor bzw. Master of Science verliehen!
Was ist Zoologie?
Die Zoologie strebt danach, die Zellentwicklung von Tieren ebenso wie deren Interaktion untereinander sowie mit ihrer Umwelt zu verstehen. Ähnlich wie im Bereich der Botanik beginnt auch die Geschichte der Zoologie am Anfang der menschlichen Zivilisation und mit all den Problemen, vor die zivilisierte Gesellschaften in Bezug auf ihren Unterhalt und ihre Versorgung gestellt wurden.
Das heißt, dass Zoologie als eine Methode begann, Tiere zu verstehen, um sie besser jagen zu können. Später kam auch die Domestikation von Tieren hinzu. Das umfassende und detaillierte Wissen über Tiergemeinschaften und deren Beziehung mit ihrer Umwelt bildete die Basis der heutigen Zoologie-Wissenschaft.
Während der 18. Jahrhunderts wandelte sich das Studiengebiet der Zoologie durch die Erfindung eines Systems der Nomenklatur, der Namensgebung, durch den Wissenschaftler Carolus Linnaeus. Dieses neue System klassifizierte Tiere und ihre Funktionen in Beziehung zueinander.

Im 19. Jahrhundert befassten sich Zoologen verstärkt mit zellulären und molekularen Untersuchungen. Der Zoologe Georges Cuvier revolutionierte die Wissenschaft mit seiner Erfindung der vergleichenden Anatomie, die von der Zelltheorie sowie Fortschritten in den Bereichen der Entwicklungsbiologie und Embryologie beeinflusst wurde.
Weiterhin hat der berüchtigte Charles Darwin im 19. Jahrhundert einen anderen Meilenstein in der Geschichte der Zoologie markiert. Die von ihm entwickelte Evolutionstheorie hat nicht nur die Botanik entwurzelt, sondern alle Wissenschaften, die sich mit Organismen beschäftigen.
Im 20. und 21. Jahrhundert veränderte sich die Zoologie ebenfalls. Sie befasste sich immer weniger mit Bemühungen der Klassifizierung und priorisierte stattdessen Versuche, die biologischen Probleme der Welt durch Diskurse und Experimente zu lösen.
Grundlagen der Zoologie
Es gibt verschiedene Ansätze, um im Rahmen von Biologie-Studien Tiere zu untersuchen. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf einige der wesentlichen Grundbegriffe im Bereich der Zoologie. Da sich diese biologische Wissenschaft mit sämtlichen Organismen beschäftigt, ist es wichtig, einige der Abgrenzungen im Tierreich zu verstehen.
Amphibien
Früher beschränkte sich die Darstellung dieser schleimigen Kreaturen in Unterhaltungsmedien meist auf Frösche. Dieses scheinbare Fehlen von Diversität lag wohl darin begründet, dass viele Menschen nicht wussten, dass auch Salamander, Molche, Kröten und Blindschleichen als Amphibien gelten. In der Tat gibt es mehr als 4.000 verschiedene Amphibienarten auf der Welt.
Doch was genau macht eine Amphibie nun aus? Tatsächlich handelt es sich um sehr spezielle Wesen, da sie sowohl im Wasser als auch an Land leben können. Das Wort Amphibie leitet sich vom griechischen Wort für „ein Doppelleben führen“ ab. Amphibien sind zugleich auch Wirbeltiere…
Wirbeltiere
Die offizielle Herleitung, was Wirbeltiere ausmacht, klingt zunächst etwas kompliziert. Innerhalb des Stamms Chordata bilden Wirbeltiere den größten Unterstamm. Das hat jedoch nur etwas mit den Formalitäten ihrer Klassifizierung zu tun. Tiere, die in diesen Sub-Stamm zählen, verfügen über die folgenden Eigenschaften:
- Wirbelsäule
- Muskelsystem
- Zentrales Nervensystem
- Die Wirbelsäule schützt einen Teil des zentralen Nervensystems
Wirbeltiere sind wahrscheinlich die Tiere, mit denen du am vertrautesten bist. Sie umfassen alle Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Vielleicht fragst du dich: Wenn all diese Gruppen Wirbeltiere sind, welche Art von Tieren bleibt dann noch übrig?
Invertebraten / Wirbellose Tiere
Wie der Name es schon andeutet, sind dies die Lebewesen, die keine Wirbelsäule haben. Auch wenn es zunächst den Anschein erwecken mag, dass dies nicht viele Tiere sein können, ist das so nicht richtig. Denn tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: 90 % alles lebenden Kreaturen der Welt sind Wirbellose.
Invertebraten umfassen sowohl Seekreaturen wie Quallen, Seeigel und Schwämme – und auch Tiere, die Menschen essen: Tintenfisch, Schnecken, Krabben und Hummer.
Die Rolle von solchen Tieren in der Nahrungskette ist besonders wichtig, nicht nur als Quelle für Meeresfrüchte für uns Menschen. Es sind diese Tiere, die als Futter für Fische, Vögel, Robben und viele andere Wirbeltiere dienen. Invertebraten unterstützen damit nicht nur das Tierreich an sich, sondern auch die biologischen Prozesse in diesem.
Reptilien
Wahrscheinlich hast du über Reptilien bereits viel gelernt oder bist ihnen sogar schon einmal begegnet, zum Beispiel in Form einer Schlange, einer Eidechse oder eines Krokodils. Wusstest du jedoch, dass auch Schildkröten zu den Reptilien zählen?
In Hollywood haben Reptilien einen schlechten Ruf – Godzilla beispielsweise ist ein amphibisches, reptilisches, wirres Monster. Wissenschaftler haben allerdings herausgefunden, dass einige Reptilien und Vögel die gleichen Vorfahren teilen. Das bringt die interessante Feststellung hervor, dass die Welt vor vielen Millionen Jahren einmal viel mehr Reptilien beherbergt hat. In der Tat waren viele der Tiere, die im Laufe der Geschichte ausgestorben sind, Reptilien – darunter viele Meeresreptilien und auch Dinosaurier. Wenn du ein besonderes Interesse für die maritime Tierwelt aufweist, wäre es vielleicht auch interessant für dich, Meeresbiologie zu studieren.

Zu den Charakteristika der Reptilien zählen die folgenden:
- Epidermale Schuppen
- Schuppen, die Beta Keratin und Alpha Keratin enthalten
- Okzipitalen Gelenkkopf (an der Verbindungsstelle von Schädel und Wirbelsäule)
- Fehlender Coronoid Knochen (Teil des Unterkiefers)
- Embryos entwickeln sich zumeist extern (zum Beispiel im Ei)
Obwohl Reptilien weniger Einfluss auf menschliches Leben haben als andere Wirbeltiere, so leisten sie doch einen großen Beitrag in Bezug auf Schädlingsbekämpfung.
Lebensraum
Wenn du deinen Lebensraum identifizieren müsstest – könntest du dies richtig tun im Sinne der biologischen Definition eines Lebensraums? Wenn du daran Zweifel hast, helfen dir vielleicht ein paar wichtige Informationen zu den Aspekten eines Lebensraums. Dieser Begriff wird als „einzigartige Umwelt, wo ein Organismus oder ein Netzwerk von Organismen lebt". Dazu zählen lebende und nicht-lebende Komponenten.
Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn du die Stadt, in der du lebst, als deinen Lebensraum definieren würdest, inklusive aller menschlicher und nicht-menschlicher Faktoren in ihr, so identifizierst du dabei deine Wohnung oder das Haus, in dem du lebst, als deinen Mikro-Lebensraum.
Ähnlich verhält es sich in der Natur. Der Lebensraum eines bestimmten Organismus‘ könnte ein Teich sein, inklusive aller Pflanzen und Tierspezies in ihm, ebenso wie die nicht-lebenden Teile des Teichs wie die Art des Bodens und das Wasser. Das Mikro-Habitat des Organismus‘ könnte dabei die Pflanzenstruktur, in dem er lebt, sein, oder die Parasiten, die in seinem Körper ansässig sind.
Diese Definition eines Lebensraums bzw. Habitats lässt viel Spielraum für Flexibilität. Gleichzeitig erfordert sie aber auch ein hohes Level an Präzision und Details – gib also Acht, dass du Habitate und Mikrohabitate im Detail beschreibst.
Deine Karriere als Zoologe
Viele Studierende denken wenig über ihre Berufschancen nach, wenn sie sich bereits für einen Studiengang an der Uni oder eine andere Ausbildung entscheiden oder gar erst, wenn sie den Abschluss erhalten. Dabei sollte man sich klar machen, dass es auch für bewährte Fachkräfte wichtig ist, eine gewünschte Spezialisierung herauszufinden, in der sie später arbeiten wollen. Die Lehrveranstaltungen, die Studierende im Studium wählen, tragen stark dazu bei, wo sie am Ende in der Biologiewissenschaft ihren Platz finden werden.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass Jobs als Zoologe divers und reichlich vorhanden sind. Da es nicht viele Berufe gibt, die einen spezifischen Abschluss oder Ausbildung im Fach Biologie voraussetzen, ist dies eine ausgezeichnete Möglichkeit, um deine interdisziplinären Interessen zu vereinen.

Dein Gehalt als Zoologe wird selbstverständlich auch von deinem Studienfach abhängen. Während Zoologen im Durchschnitt etwa 60.000 Euro im Jahr verdienen, kann der Gehalt als Naturwissenschaft-Manager oder Zoologe in der Forschung gar bis zu 108.000 Euro jährlich betragen.
Die folgenden Fächer bzw. Lehrveranstaltungen sind einige Beispiele für deine Studienwahl, wenn dich Bereiche wie Parkmanagement, Forschung oder Naturschutz interessieren:
- Physiologie
- Wildlife Biologe
- Ichthyologie
- Zellbiologie
- Neurobiologie
- Ethologie
- Mammalogie
- Mathematik
- Naturschutzbiologie
- Chemie
- Ökologie
Zoologie studieren: Studienorte und Voraussetzungen
Wie viele speziellen Bereiche der Biologie gibt es auch die Zoologie in Österreich nicht als speziellen Bachelor-Studiengang. Du kannst Zoologie aber durchaus als Masterstudium wählen und dich so vertiefen. Voraussetzung für einen solchen Master ist ein Bachelor-Abschluss im Fach Biologie. Im Bachelor Biologie können Studierende bereits im dritten Semester einen Schwerpunkt auf Zoologie legen, um sich früh auf den sich anschließenden Master vorzubereiten.
Als Alternative kannst du dich auch für Veterinärmedizin entscheiden - dieses Studium wird bei uns ausschließlich an der Vetmed Wien angeboten. Dort kannst du übrigens auch einen Bachelor in Pferdewissenschaften absolvieren!

Mögliche Hochschulen in Österreich an denen du Zoologie oder verwandte Studiengänge studieren kannst, sind die folgenden:
- Universität Wien
- BOKU Wien (Universität für Bodenkultur): Wildtierökologie und Wildtiermanagement
- Universität Innsbruck
Wenn du nicht an Österreich gebunden bist, kannst du auch an einer Hochschule in Deutschland, z.B. an der Universität Rostock oder der Universität Berlin verwandte Master Studiengänge belegen. Während der Bachelor in der Regel sechs Semester (à 180 ECTS) umfasst, dauert ein Master nochmal weitere vier Semester (à 120 ECTS).
In deinem Studium der Zoologie erwarten dich an der Uni neben theoretischen Lehrveranstaltungen auch Praktika im Labor und in der freien Natur!
Wenn du etwas Nachhilfe in der Schule, deiner Lehre oder deinem Studiengang brauchst, kann dir vielleicht einer der Tutoren auf Superprof weiterhelfen - diese bieten ihren Unterricht auch online an!