Im Laufe seiner Geschichte als Wissenschaft hat Ökologie viele verschiedene Namen angenommen – darunter Bioökologie, Bionomie und Umweltbiologie – und alle von diesen meinen dasselbe. Es kann manchmal recht verwirrend sein, bei den vielen Disziplinen, die sich mit der Untersuchung von lebenden Organismen beschäftigen, den Überblick zu behalten. Schließlich gibt es in der Biologie unzählige Spezialisierungen und Studiengänge. Die Grundlagen der Ökologie zu verstehen ist hingegen recht simpel.
Ökologie beschreibt die die Struktur und Funktionen von allem, was lebt und dessen Umwelt. Ökologen sind nicht nur auf nachhaltige Landwirtschaft spezialisiert, sondern befinden sich auch in der Restoration von natürlichen Lebensräumen, Umweltmanagement oder in mikrobiellen Untersuchungen – im Grunde überall, wo es um die natürliche Welt und deren Erhaltung geht.
Was ist Ökologie?
Wenn du den Studiengang Ökologie studierst, sei es im Bachelor oder im Master (Vollzeit oder berufsbegleitend), hast du dir möglicherweise bereits deine eigene Definition gebildet, was genau Ökologie ist und welche sozialen und politischen Implikationen damit einhergehen. Dennoch ist es auch wichtig, dich mit der Geschichte dieser Disziplin zu beschäftigen und damit, wie die Ökologie in der Vergangenheit mit anderen Bereichen der Biologie interagiert hat.
Die Evolution der Ökologie als wissenschaftliche Disziplin begann mit dem steigenden Interesse an sowohl der Biodiversität als auch dem Konzept vom Verständnis der Organismen innerhalb eines Lebensraums oder Ökosystems. Alles von terrestrischen und biotischen Organismen bis hin zur Nachhaltigkeit von natürlichen Ressourcen wurde zu den zentralen Themen innerhalb der Ökologie.
Der Ursprung der Ökologie an sich ist zwar bis auf das antike Zeitalter zurückzuführen, aber das Modellieren von ökologischen Systemen oder Umweltauswirkungen sind relativ neue Konzepte, die jedoch von extremer Bedeutung sind, um Umweltbedingungen zum einen verstehen und zum anderen verbessern zu können.

Der Begriff Ökologie stammt vom griechischen Wort „oikos“, was übersetzt in etwa „Haus“ oder „Haushalt“ bedeutet. Das signifiziert einen bedeutsamen Wandel in Bezug auf die Implikationen der Ökologie. Historisch betrachtet waren Menschen abhängig von der Ökologie, um zu überleben. Die Beziehung zwischen Organismen und ihrer Umwelt bildete die Basis für das Verständnis von Erntezeiten, saisonalen Zyklen und Grundlagen von medizinischen Praktiken.
Dass dieser Wissenschaft im 19. Jahrhundert, einige Jahrhunderte nach der Entstehung der ursprünglichen Praktiken, ein Name gegeben wurde, der in Zusammenhang mit „Zuhause“ steht, spricht für ein Erkennen der engen Verbindung zwischen menschlichem Verhalten und Leben.
In Bezug auf Themen wie Management von Energie-Budgets und Arterhaltungsmaßnahmen für Wildtiere hängt Ökologie auch mit Wirtschaft und Business zusammen. Darin liegt auch der Grund, warum Ökologie als Disziplin in enger Verbindung mit Regierungsarbeit steht. Die Errichtung und Erhaltung von Parks, Seen und urbanen Gemeinschaften, sprich Umweltschutz bzw. Nachhaltigkeit, unterliegen schließlich zumeist der Verantwortung der Gemeinden und Staaten, in denen sie sich befinden.
Die verschiedenen Felder der Umweltstudien
Wie zuvor bereits angesprochen, kann Ökologie – wie so viele Bereiche der Biologie – aufgrund seiner interdisziplinären Natur verschiedene Formen annehmen. Das bedeutet, dass es unterschiedliche Studiengänge gibt, auf die du dich zu einem bestimmten Moment fokussieren kannst. Da es unterschiedliche Ansätze gibt, Ökologie zu studieren, kann es also sehr hilfreich sein, zunächst die verschiedenen Bereiche innerhalb der Ökologie zu definieren.
Ökologie durchdringt verschiedene Felder – von Genetik über Zellentwicklung bis hin zu Aspekten der Evolution. Im Folgenden geben wir dir einige Beispiele und Definitionen mit an die Hand.
Ökologie und Evolution
Einer der bedeutendsten Momente in der Geschichte der Ökologie war die Entstehung der Evolutionstheorie. Der Beginn dieser Theorie ist auf die Arbeit von Charles Darwin im 19. Jahrhundert zurückzuführen, die postuliert, dass Organismen im Zuge eines Prozesses namens Evolution entstehen. Diese Definition beinhaltet das Konzept der natürlichen Auslese, wobei es sich um einen Prozess handelt, innerhalb dessen Organismen mit vorteilhafteren Charakteristiken eine höhere Überlebenschance haben als solche mit weniger vorteilhaften. Deshalb geben die überlebenden Organismen stets ihre vorteilhaften Eigenschaften an ihre Nachfolger weiter.
Diese Theorie wurde natürlich ausführlich von vielen Wissenschaftlern im Bereich der Botanik erläutert und genutzt, die sich mit der Beziehung von Pflanzen und ihrer Umwelt beschäftigen, ebenso wie von Mikrobiologen. Dennoch war es die Ökologie, die durch die Evolutionstheorie den größten Fortschritt machte. Mittlerweile wurde die Forschung der Evolution von Spezies und der Umwelt weiter verbessert durch moderne Technik.
Populationsökologie
Dieses Studienfeld umschließt das Verständnis der Prozesse und Vorgänge, die sich auf den Bevölkerungsfluss von Tier- und Pflanzenpopulationen auswirken. Dies mag etwas abseits von alltäglichem Leben erscheinen, doch dabei ist das Gegenteil der Fall. Die Stadt in der du lebst hat beispielsweise viele Verbindungen zu den Populationen von Tieren, die aktuell dort vorkommen oder früher einmal dort angesiedelt waren.
Dieser Bereich ist dabei nicht nur auf Tiere begrenzt, auch Pflanzen bilden einen wichtigen Teil der Populationsökologie. Geografen beziehen sich beispielsweise häufig auf Spezies der Flora, wenn sie spezifische Territorien identifizieren. Faktoren wie Verschmutzung, Stadtentwicklung, genetische Mutationen und andere mikroorganische Prozesse sowie menschliche Aktivität können dieses Studienfeld enorm beeinflussen.
Gemeinschaftsökologie
Dieser Zweig der Ökologie geht oft Hand in Hand mit der Populationsökologie. Das liegt schon allein an dem Fokus, welcher mit dem Studium der Funktion und Organisation von Spezies in bestimmten geografischen Arealen und Lebensräumen zu tun hat. Eine biologische Gemeinschaft entsteht durch die Interaktion einer Spezies mit einer anderen.
Innerhalb dieses Feldes wirst du regelmäßig auf Werkzeuge wie trophische Pyramiden und grafische Darstellung von Energie-Flüssen treffen. Einige verbreitete Beispiele, über die du im Ökologiestudium sicherlich stolpern wirst, umfassen Darstellungen von Fotosynthese und Nahrungsketten. Dieses Studienfeld spielt eine extrem wichtige Rolle für die Arbeit im Umweltschutz.
Populationsdynamiken
Die Dynamiken von Populationen sind selbstverständlich an die Populationsökologie geknüpft. Diese spezielle Bezeichnung bezieht sich jedoch auf die tatsächliche Anzahl an Individuen innerhalb einer Population und wie sich diese Zahl über die Zeit verändert. Zwar wirst du mit diesem Studienfach sehr wahrscheinlich erst in höheren Stufen der Biologie und Ökologie in Berührung kommen, doch ist es ein sehr dynamisches Feld, das die Kraft der Biologie mit mathematischen Prinzipien kombiniert.
Die Populationsdynamik ist insbesondere von der grafischen Darstellung von Populationen abhängig. Beispielsweise bist du möglicherweise schon mit verschiedenen Theorien und Graphen über Bevölkerungszuwachs von menschlichen Populationen vertraut – das ist das offensichtlichste Beispiel von Zensusinformationen, die von nationalen und internationalen Behörden herausgegeben werden.

Umweltwissenschaft
Obwohl es oft als akzeptabel betrachtet wird, Ökologie und Umweltwissenschaft als austauschbare Begriffe für ein Studienfeld zu verwenden, ist es auch wichtig anzumerken, dass Umweltwissenschaft auch als ein eigenständiges Feld gesehen werden kann und oft mit Bereichen zusammenarbeitet, die sich mit dem Studium von Tieren oder Pflanzen beschäftigen.
Dieser bestimmte Zweig der Ökologie bildet ein interdisziplinäres Studiennetzwerk, dass Ökologie, Chemie, Physik, Geologie und Maschinenbau umfasst. Er sollte allerdings nicht mit Umweltstudien verwechselt werden, die sich ausschließlich mit der Beziehung zwischen Menschen und ihrer Umwelt beschäftigen.
Umweltwissenschaft beinhaltet vielmehr die quantitativen Aspekte und ist interessant, wenn du das Studium der Biologie spannend findest, aber auch Interesse an Ökonomie und Mathematik hast.
Naturschutzbiologie
Dank vieler globalen Führungspersonen erlebte diese Disziplin in letzter Zeit einen großen Aufschwung in der medialen Aufmerksamkeit. Das Hauptziel der Naturschutzbiologie ist, einen multidisziplinären Ansatz zu verwenden, um die biologische Diversität zu erhalten und zu schützen.
Daher wird sie oft als „missionsorientierte Krisendisziplin“ betrachtet. Dahinter steckt, dass Wissenschaftler theoretische Ansätze nehmen und versuchen, sie auf Lösungsansätze zu übertragen, um zum Beispiel Probleme wie Übererntung, Lebensraumverlust und Fragmentierung anzugehen. Da diese Disziplin ein breites Verständnis von Ökosystemen und Lebensräumen voraussetzt, ebenso wie die benötigten Fähigkeiten, diese zu quantifizieren, ist es hier wichtig, sowohl fit in Ökologie als auch in Mathe und Ökonomie zu sein. Mehr Informationsmaterial findest du auch unter dem Begriff "Umweltmanagement".
Berufe im Feld der Ökologie
Glücklicherweise sind Jobs in der Ökologie sowohl divers als auch zahlreich vorhanden, vor allem dank der Interaktion mit vielen anderen Disziplinen. Wenn du als Wissenschaftler in ökologischen Feldern arbeiten möchtest und nach dynamischen wie integrativen Lösungen für die dringlichsten Probleme der heutigen Zeit suchen möchtest (z.B. nachhaltige Energien), ist Ökologie vielleicht genau dein Bereich.
Während die Tätigkeit eines Biologen oftmals eng mit der Arbeit in Laboren verbunden ist, besteht die Arbeit eines Ökologen häufig auch aus Forschungsprojekten und Feldstudien, sowohl auf molekularer Ebene als auch auf höheren organismischen Skalen.

Solltest du Interesse am Arbeiten als Ökologe haben, wird sich dein durchschnittliches Einkommen sehr an deiner gewählten Spezialisierung orientieren. Umweltwissenschaftler können beispielsweise um die 72.000 Euro jährlich verdienen, Hydrologen hingegen etwa 90.000 Euro im Jahr. Die folgenden Berufsfelder sind einige Optionen, die für Studierende in Frage kommen könnten:
- Umweltingenieur
- Naturschutz
- Fischerei
- Biogeografie
- Ökosystemdienstleistungen
- Forstwirtschaft
Hier kannst du Ökologie studieren
Die besten Universitäten und Hochschulen für ein Ökologiestudium hängen natürlich sehr davon ab, auf welchen Bereich sich Studierende spezialisieren möchten – entweder von der obigen Liste oder ein anderer Studiengang.
Die meisten Universitäten und Hochschulen bieten allerdings kein reines Ökologiestudium an, sondern verbinden Ökologie studieren mit weiteren Feldern oder Spezialisierungen, wie zum Beispiel Energieökologie, Landschafts-Management, Geoinformation oder Ingenieurökologie. Teilweise ist Ökologie auch einfach ein Teilbereich von Studienfächern wie Geowissenschaften, Biologie, Forstwissenschaften oder Agrarwissenschaften.
Zu den international anerkanntesten Hochschulen für Ökologie und Umweltwissenschaften zählen die folgenden:
- University of California Berkeley, USA
- Wageningen University and Research Center, Niederlande
- Stanford University, USA
- Swiss Federal Institute of Technology Zurich, Schweiz
- University of Oxford, Vereinigtes Königreich
Dort findet das Studium selbstverständlich auf Englisch statt. Wenn du für dein Studium in Österreich bleiben bzw. auf Deutsch studieren möchtest, kommen die folgenden Universitäten für dich in Frage:
- BOKU Wien (Universität für Bodenkultur)
- Donau-Universität Krems
- Technische Universität Graz
Studiengänge im Bereich der Ökologie werden sowohl im Bachelor wie auch im Master angeboten, in den Formen Vollzeit oder berufsbegleitend. Ein Bachelor-Abschluss umfasst in der Regel sechs Semester, ein nachfolgender Master of Science weitere vier Semester.
Viele Fachhhochschulen (FH Krems, Wien, Vorarlberg, Kärnten, Burgenland, ...) bieten ebenso Studiengänge zu den Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien, Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement, Green Building, Umwelt und Technik oder Geoinformation. Mehr Informationsmaterial zu Bewerbung und Aufnahmeverfahren findest du auf den Websites der Fachhochschulen!
Du hast noch keinen passenden Studiengang gefunden oder bist mit der Wahl deines Studiums nicht zufrieden? Es gibt auch die Möglichkeit, ein Fernstudium zu absolvieren, wie etwa: Nachhaltigkeitsmanagement, Green Management, Energie- und Umwelt-Technik, ... so kommst du bestimmt zum Studium deiner Wahl.

Sei dir zudem darüber im Klaren, dass es beim Ökologie studieren nicht nur um Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehen wird. Vielmehr handelt es sich an den Unis um interdisziplinäre Studiengänge, bei denen es auch auf Grundlagen und weiterführende Fähigkeiten in der Naturwissenschaft, Technik und Betriebswirtschaft ankommt. So ist zum Beispiel auch molekulare Biologie nicht gänzlich irrelevant. Die Umwelt und Naturschutz sollten natürlich nichtsdestotrotz Herzensthemen für dich sein.
Eine analytische Denkweise wird dir an der Uni ebenso weiterhelfen, wie gute Kommunikations- und Sozialfähigkeiten. Egal ob im Fernstudium, an der FH Krems, FH Wien oder Universität Graz, Vollzeit oder berufsbegleitend - all dies und mehr wirst du im Laufe deines Studiums auf- und ausbauen, sodass du nach dem Abschluss deine Karriere als Ökologe starten kannst!
Ein persönlicher Tutor auf Superprof kann dir während deines Studiums bei Fragen helfen und mit dir lernen - online oder vor Ort!