Obst und Gemüse trocknen ist eine einfache und natürliche Methode, um deine Ernte haltbar zu machen. Und das ganz ohne Konservierungsstoffe! Egal ob Äpfel, Tomaten, Zucchini oder Erdbeeren: Getrocknet schmecken sie intensiv, sind lange haltbar und lassen sich vielseitig verwenden. Du brauchst dafür nicht mal viel Technik: ein Backofen oder Dörrautomat reicht völlig aus.
In diesem Artikel erfährst du, welche Sorten sich besonders gut eignen, wie du Gemüse vorbereitest und worauf du beim Trocknen achten solltest. Auch Tipps zur richtigen Lagerung und Haltbarkeit bekommst du mit auf den Weg.
Vorteile beim Trocknen von Obst und Gemüse
Das Trocknen von Obst und Gemüse bringt eine Reihe an Vorteilen mit sich. Sowohl für die Gesundheit als auch für die Vorratshaltung. Indem du den Lebensmitteln beim Trocknen Wasser entziehst, machst du sie haltbar, ohne Zusatzstoffe oder Energie-intensives Einfrieren. Richtig getrocknet behalten viele Sorten ihr volles Aroma und einen Großteil ihrer Nährstoffe.
Besonders schonend ist das Trocknen bei Temperaturen zwischen 30 und 50°C. So bleiben Mineralstoffe vollständig erhalten und auch B-Vitamine bleiben zu 60-90 % bestehen. Vitamin C ist zwar empfindlicher, aber auch hier bleiben wertvolle Reste erhalten.

Ein weiterer Vorteil: Getrocknetes Gemüse und Obst spart Platz. Es ist also perfekt für kleine Küchen oder zur Vorratshaltung. Wer zusätzlich Energie sparen möchte, kann Gemüse und Obst an der Luft trocknen. Dazu brauchst du nur einen warmen, luftigen Platz wie den Balkon oder Dachboden.
Achte aber darauf, direkte Sonne zu vermeiden, da sie Geschmack und Vitamine zerstören kann. Die getrockneten Stücke kannst du später vielseitig verwenden: als Snack, für Müslis, Suppen oder als Basis für Gewürzmischungen.
Übrigens: Auch fermentiertes Gemüse und Obst kann ein wahres Geschmackserlebnis versprechen.
Welches Obst und Gemüse kann ich Trocknen?
Grundsätzlich lässt sich jedes Obst und Gemüse trocknen oder dörren. Besonders gut eignen sich Sorten mit einem niedrigen Wassergehalt, da sie schneller trocknen und das Risiko von Schimmelbildung geringer ist.
Klassiker beim Obst sind Apfelscheiben, Bananen, Birnen, Pflaumen, Aprikosen oder Beeren. Auch exotische Früchte wie Mango, Ananas oder Kiwi lassen sich gut dörren. Beim Gemüse eignen sich besonders Tomaten, Paprika, Zucchini, Karotten, Pilze oder grüne Bohnen.
Sehr saftige Sorten – etwa Wassermelone oder Gurke – sind schwieriger zu trocknen, da sie länger brauchen und bei zu langsamem Trocknen schimmeln können. Für diese Sorten empfiehlt sich daher eher der Dörrautomat oder der Backofen statt das Trocknen an der Luft. Wichtig ist immer, dass du das Obst und Gemüse möglichst gleichmäßig und zügig trocknest, um ein sicheres und haltbares Ergebnis zu erzielen.
Ja, du kannst Obst und Gemüse zusammen dörren. Achte aber darauf, dass sie ähnliche Trocknungszeiten und Temperaturen benötigen. Geruchsintensive Sorten wie Zwiebeln oder Knoblauch solltest du besser separat trocknen, da sie andere Lebensmittel geschmacklich beeinflussen können.
Auch beim Einfrieren eignen sich Sorten mit niedrigem Wassergehalt am besten!
Gemüse und Obst trocknen im Backofen: Anleitung
Das Trocknen von Gemüse und Obst im Backofen ist eine einfache Möglichkeit, Lebensmittel haltbar zu machen. Vor allem dann, wenn du keinen Dörrautomaten zu Hause hast. Besonders bei sehr saftigen Sorten ist der Backofen perfekt, da die Trocknung schneller verläuft und Schimmelbildung vermieden werden kann.
Wichtig ist, dass du mit niedriger Temperatur arbeitest, damit Vitamine und Aromen erhalten bleiben. Der Energieverbrauch ist allerdings höher als bei anderen Methoden.
Gemüse und Obst im Backofen trocknen – Schritt für Schritt:
- Vorbereitung: Obst und Gemüse gründlich waschen, trocknen und ggf. schälen. In gleichmäßige Streifen oder dünne Scheiben schneiden.
- Backblech vorbereiten: Die Scheiben nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, ohne dass sie sich überlappen.
- Backofen vorheizen: Ofen auf 40-50°C einstellen. Die Backofentür mit einem Holzlöffel einen Spalt offen lassen, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
- Trocknungszeit: Je nach Sorte 6-15 Stunden trocknen – bei sehr saftigen Früchten kann es bis zu 24 Stunden dauern. Zwischendurch wenden.
- Trockengrad prüfen: Sind die Stücke noch weich und biegsam, benötigen sie mehr Zeit. Brechen sie, sind sie fertig.
- Abkühlen und lagern: Nach dem Abkühlen in ein sauberes Schraubglas füllen und kühl und trocken lagern.
Obst und Gemüse trocknen im Dörrautomaten
Ein Dörrautomat ist ideal, wenn du regelmäßig größere Mengen Obst und Gemüse haltbar machen möchtest. Er funktioniert ähnlich wie ein Backofen, ist aber deutlich energieeffizienter. Ein Dörrautomat besteht meist aus mehreren übereinanderliegenden Sieben oder Einschüben, einem Heizelement und einem Ventilator.
Die warme Luft zirkuliert gleichmäßig und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit besser entweichen kann als im Backofen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Stromkosten. Hier die Vorteile auf einen Blick:
Die Anschaffungskosten liegen je nach Modell zwischen 40 und 150 Euro. Für gelegentliches Trocknen reichen oft einfache Geräte, bei regelmäßigem Einsatz lohnt sich ein hochwertigeres Modell. Und so funktioniert das Ganze:
- Obst und Gemüse waschen, abtrocknen und in dünne Streifen oder Scheiben schneiden
- Auf die Dörrsiebe legen, ohne dass sie sich überlappen
- Gerät auf maximal 55°C einstellen und 8-20 Stunden dörren, je nach Wassergehalt
- Regelmäßig die Siebe tauschen, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten
- Getrocknetes gut abkühlen lassen, dann luftdicht und kühl lagern
Tipps: Wie trockne ich Obst und Gemüse richtig?
Obst und Gemüse trocknen, ist gar nicht so schwer – wenn du ein paar wichtige Tipps befolgst. Die richtige Vorbereitung, Schneiden und die optimale Trocknungsdauer sorgen dafür, dass dein Dörrgut lange haltbar und lecker bleibt. Außerdem erklären wir dir, wie du mit Blanchieren die Qualität verbesserst und was es bei der Lagerung zu beachten gilt.
Größeres Gemüse und Früchte klein schneiden
Um Obst und Gemüse gleichmäßig und schonend zu trocknen, solltest du größere Stücke immer in kleine, gleichmäßige Scheiben und Streifen schneiden. So trocknen alle Teile etwa gleich lang und werden nicht matschig oder zu trocken.

Kleines Gemüse wie Peperoni, kannst du bündeln und aufhängen oder auf Gitter legen. Gleichmäßige Größe ist wichtig, damit deine Lebensmittel perfekt rauskommen und du keine unangenehmen Überraschungen beim Lagern erlebst.
Bestimmte Gemüsesorten blanchieren
Manche Gemüsesorten wie Karotten, Sellerie, grüne Bohnen (Fisolen) und Rote Rüben solltest du vor dem Trocknen blanchieren. Dabei kochst du das Gemüse etwa 3 Minuten in Wasser und lässt es danach nicht kalt abschrecken, sondern trocknest es vorsichtig ab.
Das Blanchieren stoppt die Enzymaktivität, die sonst Geschmack, Farbe und Konsistenz während der Lagerung negativ verändern kann. So bleibt dein Gemüse länger frisch und behält sein appetitliches Aussehen.
Das richtige Timing beim Gemüse und Früchte trocknen
Lebensmittel | Vorbereitung | Trocknungszeit |
---|---|---|
Äpfel | In 0,5-1 cm dicke Scheiben schneiden | 6-10 Stunden |
Birnen | In Scheiben schneiden | 8-12 Stunden |
Bananen | In dünne Scheiben schneiden | 8-12 Stunden |
Pflaumen | Halbieren, entsteinen | 12-20 Stunden |
Erdbeeren | Halbieren oder vierteln | 8-12 Stunden |
Tomaten | Halbieren oder in Scheiben schneiden | 10-16 Stunden |
Paprika | In Scheiben schneiden | 10-14 Stunden |
Karotten | In Scheiben schneiden | 6-10 Stunden |
Sellerie | In kleine Würfel schneiden, blanchieren | 6-9 Stunden |
Zucchini | In dünne Scheiben schneiden | 6-10 Stunden |
Zwiebeln | In feine Ringe schneiden | 6-12 Stunden |
Kräuter | Ganze Stängel, locker ausbreiten | 2-5 Stunden |
Die richtige Trocknungsdauer hängt stark von der Sorte, der Größe der Stücke und dem Wassergehalt ab. Saftige Früchte wie Erdbeeren oder Marillen benötigen deutlich länger als trockenere Sorten. Für Äpfel empfiehlt es sich, sie in dünne Scheiben zu schneiden und mit Zitronensaft zu behandeln, damit sie nicht braun werden.
Wichtig ist, dass du das Dörrgut regelmäßig überprüfst: Es sollte beim Zusammendrücken keinen Saft mehr abgeben, bei Gemüse sind eine knusprige oder zumindest feste Konsistenz ideal. Biegsame Sorten wie Paprika dürfen etwas weicher bleiben.
Dörr dein Obst und Gemüse nicht zu lange, denn zu stark getrocknete Lebensmittel verlieren Geschmack und können zu hart oder brüchig werden. Wenn du an der Luft trocknest, wähle am besten warme, trockene und gut belüftete Orte. Und vermeide direkte Sonneneinstrahlung, da sie Nährstoffe zerstört und Farben verblassen lässt!
Pilze wie Steinpilze solltest du langsam bei niedrigen Temperaturen trocknen, damit sie ihr Aroma optimal entfalten. Eierschwammerl sind hingegen weniger zum Trocknen geeignet, da sie zäh werden.
Das richtige Timing ist auch beim Einkochen von Obst und Gemüse entscheidend.
Die richtige Lagerung
Nach dem Trocknen muss dein Obst und Gemüse vollständig abgekühlt sein, bevor du es luftdicht und trocken lagerst. Optimal sind dicht schließende Schraubgläser oder spezielle Dosen, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Schädlingen verhindern.
Lagere die Gläser an einem kühlen, dunklen Ort – idealerweise zwischen 5 und 18°C. Kontrolliere dein Dörrgut regelmäßig, besonders in den ersten Wochen. Wenn sich Kondenswasser an der Innenseite der Behälter bildet, solltest du die Lebensmittel noch einmal nachtrocknen, um Schimmel oder Fäulnis zu vermeiden. So kannst du dein getrocknetes Obst und Gemüse 6 bis 12 Monate lang genießen.