Du kannst deine Playlists nicht mehr hören? Du willst deinen musikalischen Horizont um eine neue Dimension erweitern? Dann solltest du dich mit K-Pop vertraut machen! K-Pop ist viel mehr als eingängige, Gute-Laune-Musik. K-Pop ist ein Phänomen! Wenn du also in K-Pop einsteigen möchtest, dann hast du vielleicht einige grundlegende Fragen, wie zum Beispiel:
- Was macht K-Pop so besonders?
- Was ist ein Idol?
- Was ist eine Fancam?
- Und wieso sollte ich mich für all das interessieren?
Wir haben die Antworten und bieten dir wichtige Einblicke in die fantastische Welt des K-Pop!
Erfahre hier das Wichtigste über die Geschichte der beiden Koreas.

Die verschiedenen Phasen des K-Pop
Von Anfang an bestimmten eingängige Melodien und ausgefallene Tanz-Performances den K-Pop-Stil. Der Aufstieg von Idolgruppen war ein entscheidender Schritt zum Aufbau des modernen K-Pops.
Idol-Gruppen werden von koreanischen Musikstudios aufgebaut und bestehen normalerweise aus vier bis neun Mitgliedern, obwohl einige Gruppen viel größer sein können. Die Ohrwurm-Songs werden normalerweise in Studios entwickelt und die Videos bestechen durch auffällige Konzepte.
Die erste Welle wahrer internationaler Anerkennung erfuhren Künstler und Idolgruppen der zweiten Generation wie "Super Junior", "DBSK", "Wonder Girls", "Brown Eyed Girls", "Big Bang", "Miss A", "2NE1", "Girls Generation", "f(X)", "T-ARA", "Kara", "Sistar" und "Shinee". Sie haben alle dazu beigetragen, K-Pop weltweit zu verbreiten und die Popularität zu steigern.
2012 brach "Gangnam Style“ YouTube-Rekorde und die dritte Generation von K-Pop begann kurz darauf, etwa im Jahr 2013. Das anhaltende Mainstreaming von K-Pop wurde von "BTS", "Blackpink", "Red Velvet", "Twice" und "Exo" angeführt. Diese und andere Bands arbeiteten alle mit einer größeren Verschmelzung von Musikgenres und -stilen. Heute machen Gruppen der dritten Generation Welttourneen, und "BTS" kann Auftritte in New York bei Saturday Night Live, in der Grand Central Station und auf dem Times Square verbuchen. Die koreanische Kultur goes global!
Wie jede gute Popmusik, überwindet K-Pop Sprachbarrieren. Weil die Melodien so eingängig sind, fällt es auch Nicht-Koreaner*innen leicht, die Lieder zu singen oder mitzusummen, auch wenn sie die Worte nicht verstehen. Moderner K-Pop ist wie jede andere Form moderner Popmusik: Es umfasst eine Vielzahl von Künstlern mit einer Vielzahl von Musikstilen – alles von Folk und Punk bis hin zu Hip-Hop und traditioneller koreanischer Musik. Koreanische Popkünstler reichen von Indie-Musikern bis hin zu experimentellen Künstlern wie "Lim Kim" und „Yellow“:
Das knallharte Business des K-Pop
Die meisten Idols sind Mitglieder von Popgruppen, allerdings gibt es auch Solo-Idols wie "Chungha". Ein Idol wird man nicht einfach so. In der Regel wird ein Idol geschaffen. Kinder und Jugendliche singen, tanzen und rappen in koreanischen Musikstudios vor, um sich dort ausbilden zu lassen. Wenn ein Musikstudio einen talentierten Performer als Trainee auswählt, studiert er jahrelang Gesang, Tanz, Rappen und Schauspiel. Sie lernen, auf der Bühne aufzutreten, Live-Events zu bewältigen und eine rundum sorgfältig polierte Berühmtheit zu werden – mit dem Zweck, Teil einer Idol-Gruppe zu werden. In Kombination mit dem ohnehin recht starken sozialen Druck der koreanischen Gesellschaft, kann die Idolkultur für die Idole selbst psychisch zermürbend sein. Die Branche ist notorisch ausbeuterisch, und das Studioleben ist anstrengend. Darsteller unterzeichnen häufig langfristige, äußerst strenge Verträge. Ausbeutung, Rassismus, Drogenmissbrauch und sexuelle Übergriffe sind anhaltende Probleme. Allerdings hat die dritte Generation des Genres die Branche erheblich verbessert. In den letzten Jahren traten schwarze Mitglieder K-Pop-Gruppen bei und LGBT-K-Pop-Idole schafften ihr Coming-Out trotz Diskriminierung, darunter Kwon Do-woon und Rapper Aquinas, das ehemalige "Wassup"-Mitglied Jiae und der Liebling der "Idol School", Som Hein.
Das Image der K-Pop-Gruppen
Das Image, das eine Band repräsentiert, ist ein riesiges Konzept im K-Pop. Eine Band kann eine Gesamtästhetik haben oder eine Ästhetik, die sich von Album zu Album ändert. Da Bands oft an Stils gebunden sind, die mit bestimmten Alben übereinstimmen, umfassen diese verschiedenen Alben oft unterschiedliche „Epochen“ in der Geschichte einer Band, wobei jede Epoche einen anderen Stil widerspiegelt. Der Stil, der normalerweise von den Studios sorgfältig verwaltet wird, ändert sich als Teil der Konzeptentwicklung von Album zu Album.
Aber da die Zahl der K-Pop-Bands und -Künstler explodiert ist, sind viele Bands mehr für ihre individuelle Persönlichkeit als Einheit bekannt als für einen dramatischen Wechsel des Stils. Zum Beispiel vermarktet sich "Blackpink" als eine Gruppe ermächtigter moderner Frauen, die im K-Pop als „Girl Crush“-Konzept bekannt sind.
Die Rolle des Einzelnen in der Gruppe
K-Pop-Gruppen sind oft sehr groß. Größere Gruppen können das Singen und Tanzen leichter unter sich aufteilen, und oft werden Bands in Untergruppen aufgeteilt, wobei verschiedene Untereinheiten für verschiedene Zielgruppen auftreten, wie zum Beispiel "Exo": Die Gruppe wurde 2011 von SM Entertainment gegründet und bestand aus 12 Mitgliedern in 2 Untereinheiten - EXO-K für Südkorea und EXO-M für den chinesischen Markt. Nach dem Verlust von 3 Mitgliedern der chinesischen Untereinheit besteht die Gruppe nunmehr aus 9 Mitgliedern und verwendet nicht mehr das Konzept der Untereinheiten.
Oft sind den Mitgliedern einer Gruppe Rollen zugewiesen, also der Romantische, der Coole, der Bad Boy, der Sportliche, der Schönling usw. Das ist typisch für Girl- und Boygroups weltweit. Die Mitglieder sollen eine bestimmte Persönlichkeit darstellen und dabei möglichst unterschiedlich erscheinen. Die Rollen, die man in K-Pop-Gruppen häufig identifizieren kann sind:
- Der Anführer, der als primärer Mentor für die anderen Bandmitglieder sowie als de facto Sprecher der Gruppe bei Medienauftritten und Interviews gilt.
- Das „Visual“ gilt als eines der attraktivsten Gruppenmitglieder, obwohl die Fans darüber diskutieren können, wer die "visuellen" Mitglieder tatsächlich sind.
- Die Tänzer, Sänger und Rapper: Das sind die Mitglieder, die normalerweise die Haupttänzer sind, wenn komplizierte Choreografien im Gange sind. Die Sänger haben meist die härtesten oder interessantesten Gesangsparts und die Rapper kommen in den Rap-Breaks zum Strahlen.
Brauchst du Erholung von dem ganzen TV-Drama, kannst du auch anders in die koreanische Kultur eintauchen: Mit unseren Empfehlungen zu Romanen koreanischer Autoren und Autorinnen und ein bisschen koreanischer Kunst folgt auf deine K-Pop-Partynacht ein gechillter koreanischer Sonntag. Totale Immersion!
Bei K-Pop dreht sich alles ums Tanzen
Du hörst nicht nur K-Pop, du schaust es dir an. Tanz ist wahrscheinlich der wichtigste Aspekt einer K-Pop-Performance. K-Pop-Tanz ist eine Verschmelzung verschiedener Tanzstile, insbesondere Hip-Hop, Club und Jazz. K-Pop-Idole trainieren jahrelang vor ihrem offiziellen Debüt, einige sogar mehrere Jahre im Ausland bei namhaften Choreografen. Choreografie ist im K-Pop so wichtig, dass einzelne Moves oft außerhalb der Lieder, an die sie gebunden sind, bekannt werden. Einer der frühesten und immer noch bekanntesten davon ist der sogenannte "arrogant dance" mit verschränkten Armen und Hüftschwung aus dem 2009er Hit „Abracadabra“ der "Brown Eyed Girls", der seitdem unzählige Male kopiert wurde.
Die koreanische Fan-Kultur
In Korea misst sich der Erfolg einer Idolgruppe nicht nur daran, wie gut sich ihre Alben verkaufen, sondern auch daran, wie gut sie bei Live-Auftritten abschneiden. Idole sind ständig im Fernsehen. Sie treten häufig bei Talentshows an, wo sie oft spezielle Live-Komponenten für ihre Auftritte entwickeln.
Fans und Kritiker nehmen den Erfolg einer K-Pop-Gruppe im Live-Wettbewerbsfernsehen sehr ernst. Es ist immer eine große Sache, wenn eine Gruppe zum ersten Mal einen TV-Wettbewerb gewinnt und der Song, mit dem sie gewinnt, wird normalerweise ein Hit.
Da es für Gruppen wichtig ist, sich in Song- und Verkaufscharts gut zu platzieren, legen internationale K-Pop-Fans großen Wert darauf, die Musik ihrer Idole zu kaufen, zu streamen, zu spielen und zu bewerben. Das ist eine Möglichkeit, ihre Lieblings-Idole zu unterstützen und leidenschaftliche Fans schimpfen auf die Faulheit anderer Fans, wenn das Album oder der Song ihrer Lieblingsgruppe nicht gut in den Charts ankommt. K-Pop-Fandom kann extrem interaktiv sein und wird von vielen Fans mit einem enormen Grad an Hingabe praktiziert. Kein Wunder, dass originelles Merchandising floriert.
Fans suchen nach immer neuen Wegen und Methoden, um ihre Lieblings-Idol-Gruppe zu unterstützen. Wenn du ein echter Fan werden möchtest, dann solltest du die Basics kennen:
Fanchants
Bei Live-K-Pop-Auftritten rezitieren die Horden von Fans Gesänge, die als rhythmischer Kontrapunkt zum Song selbst fungieren. Diese Fanchants werden für eine bestimmte Band erstellt und in der Fangemeinde verbreitet, damit Fans sie bei Live-Performances und Konzerten als Zeichen der Einigkeit und Unterstützung für ihre Idole rufen können.
Koreanisch lernen Kurs mit Superprof - wir bringen Dich weiter!
Fancams
Einzelne Mitglieder einer Gruppe haben immer ihre eigene Fangemeinde und die Fans wollen so viel Ifo wie möglich über ihr individuelles Lieblingsidol. Fancams sind Nahaufnahmen, die von Fans im Publikum gefilmt werden und die sich nur auf ein bestimmtes Mitglied einer Gruppe konzentrieren. Fancams ermöglichen es Fans, ihrem Lieblingsidol die ganze Zeit während einer Aufführung zu folgen, auch wenn die Hauptkameras die ganze Gruppe filmt. Fancams sind ein großer Teil der K-Pop-Fankultur.
Brauchst du Empfehlungen für koreanische Filme und Serien wie Squid Game, haben wir dich an anderer Stelle versorgt!
Stans, Sasaengs und Antis
„Stan“ ist die Abkürzung für "Stalker-Fan" und wird normalerweise von Fans ironisch verwendet. Du kannst sagen: "Ich bin ein Exo-Stan". Stans sind meist harmlose obsessive Fans.
Ein „Sasaeng“ hingegen ist ein buchstäblicher Stalker – die Art von besessenen Fans, die ihre Idole belästigen.
Am anderen Ende der obsessiven Kurve stehen „Antis“, ein wachsendes Problem innerhalb der Fankultur. Anti-Fans belästigen ungeliebte Idole sowie ihre Fans. Im Extremfall haben Antis Idole bereits gewaltsam belästigt und sogar versucht, sie zu töten, aber das sind glücklicherweise Ausnahmen. Meistens begnügen sich Antis damit, Idole und ihre Fans in den sozialen Medien zu beleidigen. Paradox, wenn man da an die strengen Verhaltensregeln im koreanischen Alltag denkt!
Du siehst: Es fehlt nicht an Drama im K-Pop-Fandom! Da der Druck auf Gruppen, in den Charts gut abzuschneiden, so hoch ist, sind die Fan-Communitys ebenfalls sehr umkämpft. Wettbewerb scheint Teil der koreanischen Mentalität zu sein.
Oft ist K-Pop-Fandom sogar herzerwärmend und inspirierend: Einige Fans setzen sich beispielsweise dafür ein, dass ihre Lieblingsgruppe von einem Studio besser behandelt wird, wenn sie das Gefühl haben, dass das Studio der Gruppe nicht genug Liebe und Unterstützung zukommen lässt. Dafür starten sie in den sozialen Medien Kreuzzüge und Kampagnen. Und Tausende von Fans spendeten ihre rückerstatteten Konzerttickets, um die Pandemiehilfe zu unterstützen.
Es ist eine unbestreitbar aufregende Umgebung, wenn du einmal drin bist. Da K-Pop weltweit immer beliebter wird, wird das Genre zusammen mit seinem lebhaften Fandom zweifellos weiter wachsen und sich weiterentwickeln. Es gab also wahrscheinlich noch nie einen besseren Zeitpunkt, um einzutauchen und zu sehen, wie viel Spaß die Welt des K-Pop machen kann. Worauf wartest du?
Wir wissen, dass bei Korea beinahe jeder genauso ans Essen wie an das Land denkt, haben wir hier ein paar koreanische Rezepte zum Selbermachen für dich. Und was koreanisches Essen mit dem Buddhismus zu tun hat, erfährst du in unserem Überblick über die koreanische Küche.