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"Das Wesen des Menschen bei der Aufnahme sichtbar zu machen, ist die höchste Kunst der Fotografie."
– Friedrich Dürrenmatt
Die Bildbearbeitung ist, sowohl für Profis, als auch Hobbyfotografen, eine richtige Lebensversicherung geworden. Dank zahlreicher Funktionen, die in einer solchen Bearbeitungssoftware enthalten sind, sind Mankos auf dem Familienfoto oder unpassende Formate in der Digitalfotografie kein Problem mehr, egal welchen Fotoapparat man verwendet.
Auf dem Softwaremarkt findet man zahlreiche zahlungspflichtige und kostenfreie Programme, so wie Adobe Photoshop, Illustrator, Lightroom oder auch GIMP. Letzteres ist ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm, das in der Frage nach den besten Softwares definitiv einige Punkte für sich entscheiden kann.
Heutzutage ist es keine Besonderheit mehr, Grundlagen der Bildbearbeitung draufzuhaben, immerhin finden sich im Internet etliche Tutorien zum erfolgreichen Umgang mit Photoshop und dergleichen. Die Frage nach dem richtigen Programm für die eigenen Bedürfnisse ist in dieser von Konkurrenz geprägten Umgebung also garnicht so unwichtig. Welche Vorteile bietet GIMP also im Vergleich zu anderen namenhaften Bildbearbeitungsprogrammen? Die Antwort findet Ihr hier!
GIMP, ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm
Ebenen, Ausschneiden, Filter, alles Sachen, die Euch bekannt vorkommen und die Ihr verwenden wollt? Leider habt Ihr aber kein unbegrenztes Budget und Eure kostenlose Photoshop Testversion läuft bald aus? Keine Sorge, Gimp ist zu Eurer Rettung da!
Denn obwohl es sich um eine eher kompakte Version der Bildbearbeitung handelt, ist das Programm einfach wegen seines mangelnden Preises die perfekte Alternative zu den ganzen anderen Retuschesoftwares!

GIMP ist das Akronym für GNU Image Manipulation Program und wurde 1984 von den beiden Berkley Studenten Spencer Kimball und Peter Mattis entwickelt. Heute, 35 Jahre später, gehört das Programm zu den Pionieren der Branche!
Der Grund ist relativ einfach: Es ist kostenlos, also für wirklich jeden Geldbeutel erschwinglich! Die Entwickler von GIMP haben sich von Adobe Photoshop inspirieren lassen, weshalb die beiden Programme sich in punkto Design und Funktionalität auch sehr stark ähneln. Tutorien findet Ihr eh für Alles, wenn es mal an einem Punkt noch hapert!
Der noch heute geltende Erfolg von GIMP ist also auf dessen Kostenfreiheit zurückzuführen. Das Programm lässt sich mit jedem Internetbrowser herunterladen und garantiert einen unkomplizierten Zugriff auf Funktionen wie Fotos zuschneiden und Kontrastregelung!
GIMP, eine intuitive Retuschesoftware
GIMP ist dank seiner von Photoshop inspirierten Bedienungsoberfläche (Das ursprüngliche Ziel war immerhin, Nutzer von Photoshop abzugreifen) das Ideal einer intuitiven und leicht zu bedienenden Software.

Obwohl das Programm schnell heruntergeladen ist, sind Programmfehler, Ladeprobleme und Bugs dank seiner Schlankheit sehr selten. Somit eignet sich die Software eigentlich immer für Anpassungen an Euren Bilderserien.
Die einfache Bedienung hängt mit der klaren Einteilung von GIMP zusammen, sowie der Tatsache, dass auf dem Startbildschirm nur die wichtigsten Elemente vorhanden sind, die es für die erfolgreiche Bildbearbeitung zu erlernen gilt.
Die Menüs von GIMP verstehen
Um die Arbeit mit GIMP zu erleichtern und die Simplizität des Programmes auszunutzen reicht es, die Funktionen der ziemlich intuitiven Menüs zu verstehen. Sie dienen als dankbare Eingangspforte in die komplexe Welt der Retuscheoptionen und -reiter.
Unter diesen Menüs findet Ihr:
- Datei: In diesem Menü können Kreationen abgespeichert und gedruckt, sowie leere oder bereits bestehende Dateien geöffnet werden.
- Bearbeiten: Hier findet man Optionen wie “Schritt rückgängig machen/wiederherstellen”, “Ebene mit Farbe ausfüllen” (dazu kehren Wir später zurück) oder auch “Kopieren/Einfügen”.
- Auswahl: Dieses Menü dient, wie der Name schon sagt, der Auswahl eines Teils von Eurem Bild, sowie den damit verbundenen Funktionen.
- Ansicht: In diesem Menü könnt Ihr Raster hinzufügen, Optionen wie “das Fenster an das Bild anpassen” auswählen oder auch die Menüleiste ausrichten.
- Bild: Hier könnt Ihr die Informationen des Bildes einsehen, das Ihr gerade bearbeitet, und dieses durch Zuschneiden oder Duplizieren modifizieren.
- Ebene: Dieses Menü (zu dem Wir später nochmal mehr sagen werden) dient grob gesagt der Einstellung von Details wie dem Stil, der Erstellung und dem Hinzufügen von Ebenen.
- Farben: Alles, was zur Reglung von Farbtönen wichtig ist, wie etwa Weißabgleich, Sättigung oder auch Kontrast, findet Ihr hier.
- Werkzeuge: Hier sind alle Werkzeuge zu finden, wie etwa der Zoom oder die Belichtung.
- Filter: In diesem Menü sind alle Effekte zu finden, die sich auf ein Bild anwenden lassen, wie etwa Unschärfe, Bleistiftzeichnung oder auch abgerundete Ecken.
- Fenster: Dieser Reiter dient der Anpassung des eigenen Arbeitsbereichs, in Bezug auf die Funktionen, die man auf der Werkzeugleiste angezeigt haben will.
- Hilfe: Wie der Name schon sagt dazu da, um im Falle einer Frage oder eines Problems nach Lösungen suchen/fragen zu können.
Die Menüleiste ist also einfach zu bedienen und die wichtigsten Elemente sind stets griffbereit, der Bildbearbeitung steht damit nichts im Wege!
Die Ebenen von GIMP verstehen
Wir haben es gerade kurz angesprochen, aber die Ebenen sind ein wichtiger Teil von GIMP. Die damit verbundene Logik kennt jeder, der schonmal mit Photoshop oder Ähnlichem gearbeitet hat und sollte diejenigen demnach auch nicht allzu stark überfordern. Kurz gesagt besteht jedes Dokument, egal ob JPEG, RAW oder GIF, aus mehreren Ebenen, die übereinander liegen. Wie man sich denken kann ist das “Blatt”, das ganz oben liegt, am sichtbarsten. Das Ganze lässt sich recht leicht erschließen und erlaubt es jedem Neuling, Spaß an der Bildbearbeitung zu haben.
Eine Ebene besteht aus verschiedenen Elementen, von Text über Foto bis hin zu einzelnen Pinselstrichen. Ihr könnt Eure Bilder so auf zahlreiche Weise bearbeiten, darin liegt die Magie der Bildbearbeitung!
Auf GIMP ist die Zahl der verwendbaren Ebenen unbegrenzt, Ihr könnt unter dem Menu “Ebenen” so viele übereinanderlegen, wie Ihr wollt. Hier findet Ihr alle notwendigen Funktionen zur Erstellung von Collagen und präzisen Bearbeitung von Bildern.
Die verschiedenen Werkzeuge auf GIMP
Wie Photofilter, Canva oder Picasa besitzt auch GIMP einige super interessante Werkzeuge zur kostenfreien Bildbearbeitung. Diese Werkzeuge sind unterschiedlich schwer zu bedienen und ermöglichen es Euch, aus einem langweiligen Foto ein Meisterwerk zu machen! Nun gut, im Endeffekt kommt es vor Allem auf die Fähigkeiten des Benutzer an, aber nichtsdestotrotz ist dieses kostenlose Programm Gold wert!

Zu den wichtigsten auf GIMP verfügbaren Werkzeugen zur Nachbearbeitung gehören:
- Die Auswahlwerkzeuge, mit denen man eine bestimmte Fläche auswählen kann, um diese gezielt zu bearbeiten
- Die Form- und Farbwerkzeuge, die hauptsächlich zur ästhetischen Bearbeitung dienen. Darunter fallen der Pinsel oder auch das Textwerkzeuge, mit dem man jedes Foto personalisieren kann.
- Die Transformationswerkzeuge: Von “Rotieren”, über “auf den Kopf Stellen”, bis hin zu “Angleichen” oder auch “Skalieren” ist hier Alles dabei.
- Die Navigationswerkzeuge, bei denen es sich um grundlegende Bedienungselemente wie den Zoom oder die Standardfarbe handelt.
- Die Retuschierwerkzeuge: Alles, womit Ihr die Qualität Eures Bildes verbessern könnt, wie etwa die Schärfeeinstellungen oder andere Korrekturen.
- Die Farbwerkzeuge, mit denen Ihr die Farbtöne auf dem ganzen Bild bearbeiten könnt.
Wie gesagt, GIMP ist für eine kostenfreie Software eine unglaublich vollständige Goldgrube. Fotografieanfänger und Einsteiger in die Bildbearbeitung kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Mit ein paar einfachen Klicks habt Ihr schnell ein super schönes Bild, dass genauso gut mit einem kostenpflichtigen Programm hätte bearbeitet sein können!
GIMP, ein vielseitiges Retuscheprogramm
GIMP ist also eine kostenfreie Software, die im Vergleich zu anderen Bildbearbeitungsprogrammen eine etwas eingeschränktere Funktionalität aufweist. Nichtsdestotrotz weisen die vorhanden Elemente eine hohe Qualität auf, die es jedem Nutzer erlaubt, vielversprechende Ergebnisse zu erzielen.
Egal ob auf Windows oder mit macOS, die Bedienungsoberfläche lässt sich von Jedem benutzen.

Zuallererst, und das ist der vielleicht wichtigste Tipp für den Umgang mit dem Programm, unterstützt GIMP eine Vielzahl an Formaten wie HDR, GIF, JPEG oder PNG. Es gibt kaum Formate, die nicht unterstützt werden.
Außerdem geht mit GIMP nicht nur ein freier Umgang einher, sonder auch eine Bindung zwischen der Platform und seinen Nutzern, welche Letztere zu einer richtigen Community macht. Diese Community hilft dabei, sich zu verbessern und Plug-Ins zu entwickeln, die Jeder verwenden kann.
Diese Fülle an Möglichkeiten macht GIMP besonders vielseitig und anpassbar an alle Bedürfnisse. Zu diesen zusätzlichen von den Benutzern entwickelten Funktionen gehören:
- Darktable, womit Ihr weitere Formate verwenden könnt, wie etwa spezifischere RAW-Formate.
- Liquid Rescale, womit Ihr einzelne Teile eines Fotos skalieren könnt.
- Pandora, ein Tool zur Herstellung von Panoramafotos
- Wavelet Decompose, zur Glättung von Hautpixeln und Imperfektionen, wodurch Alles professioneller wirkt.
Diese Plug-Ins sind im Handumdrehen über’s Internet heruntergeladen und bieten unglaublich wertvolle Hilfestellungen, die sich perfekt mit den Grundeinstellungen von GIMP ergänzen. Und Bildbearbeitung soll nur was für Profis sein?
Rote-Augen-Korrektur, Screenshots bearbeiten, der eigenen Fotosammlung eine Konstante verleihen, einen Schokoladenfleck aus dem Familienbild entfernen, dieses Bildbearbeitungsprogramm bietet durch die zahlreichen verfügbaren Werkzeuge für jeden Nutzer einen Mehrwert!
Also, seid Ihr bereit, Euch an der Nachbearbeitung von Fotos zu versuchen?
Die Plattform, die Lehrkräfte und SchülerInnen miteinander verbindet