Ich spiele so gerne Klavier, dass ich es auch umsonst tun würde. Zum Glück weiß das mein Konzertagent nicht.
Arthur Rubinstein
Klavierspielen ist ein Ausdrucksmittel der Gefühle, der Spiegel der Seele, aber auch das Ergebnis jahrelangen Übens - theoretisch wie praktisch.
Wer gerade mit dem Klavierspielen anfängt, der fühlt sich manchmal, als würde der Weg zum ersten fehlerfrei gespielten Stück unendlich weit sein und fragt sich, wie Klavier lernen am effektivsten funktioniert.
Allein die Koordination von linker und rechter Hand erscheint geradezu unmöglich und kann anfangs durchaus frustrierend sein.
Aber du musst gar kein Wunderkind wie Bach oder Schubert sein, um beim Klavierspielen Spaß zu haben: Mit einigen Grundakkorden kann man bereits so einige bekannte und schöne Stücke spielen. In diesem Artikel wollen wir dir die Grundlagen des Akkordspiels näher bringen. Du erfährst, wie Akkorde aufgebaut sind, wie sie in der Musik häufig verwendet werden und wie du sie üben kannst. Dazu stellen wir dir vier bekannte Songs vor, die mit nur vier Akkorden auskommen und zeigen dir, wie du sie bereits als Anfänger spielen kannst.
Um die wichtigsten Dur- und Moll-Tonarten zu beherrschen, bedarf es eigentlich keiner komplizierten Harmonielehre für Klavier. Man kann sich die Akkorde einfach einprägen und den Fingersatz nach und nach einstudieren. Wenn man aber versteht, wie sie aufgebaut sind und funktionieren, fällt es einem viel leichter, sie sich zu merken.
Was ist ein Akkord?
Ein Akkord sind mehrere verschiedene Töne, die gleichzeitig erklingen. Die einfachsten Akkorde sind Dreiklänge. Sie bestehen aus drei unterschiedlichen Tönen, die derselben Tonart entstammen. Das gilt nicht nur für das Klavier, sondern ganz allgemein in der Musik.
Aber wie lernt man sie? Wo liegen die Unterschiede zwischen Dur und Moll? All das kannst Du z.B. im Klavierunterricht in Linz lernen.

Die Dur-Akkorde auf dem Klavier
Die Dur-Dreiklänge verwenden jeweils 3 Töne aus einer Dur-Tonleiter, und zwar verwenden sie den Grundton, die Terz (dritter Ton) und die Quinte (fünfter Ton). Sie haben einen majestätischen, fröhlichen Klang.
- C-Dur: C - E - G
- G-Dur: G - H - D
- D-Dur: D - F# - A
- A-Dur: A - C# - E
- E-Dur: E - G# - H
- H-Dur: H - D# - F#
- Fis-Dur: F# - A# - C# klingt gleich wie Gb: Gb - B - Db
- F: F - A - C
- B-Dur: B - D - F
- Es-Dur: Eb - G - B
- As: Ab - C - Eb
- Des: Db - F - Ab
Achtung: Der Ton den wir hier H nennen, heißt auf Englisch B. Der Ton, der im deutschen Sprachraum B genannt wird, wird auf Englisch mit Bb notiert.
Am einfachsten nachzuvollziehen, wie Akkorde aufgebaut sind, geht anhand von C-Dur, da diese auf dem Klavier nur mit den weißen Tasten gespielt wird.
C-Dur Akkorde auf dem Klavier
Der Grundton des Akkords ist ein C; E ist die große Terz dazu; G die Quinte.

Vielleicht weißt du ja bereits, dass das Intervall (der Tonabstand) von einer Taste zur nächsten immer einen Halbton beträgt. Bei einem Dur-Dreiklang liegt nun der Grundton und die Terz 4 Halbtöne (bzw. zwei Ganztöne) auseinander. Man spricht deshalb auch von einer großen Terz. Weitere drei Halbtöne höher liegt die Quinte, diese ist also 7 Halbtöne vom Grundton entfernt.
Nach diesem Prinzip sind alle Dur-Dreiklänge aufgebaut. Du kannst also vom Grundton aus durch abzählen selbst herausfinden, welche Töne zu einem Akkord gehören. Um die Töne auf den schwarzen Tasten darzustellen werden in der Notenschrift sogenannte Versetzungszeichen verwendet. Ein # bedeutet, dass ein Ton einen Halbton höher liegt, ein b zieht den Ton einen Halbton nach unten.
D-Dur Akkorde auf dem Klavier
Für den D-Dur-Akkord spielst du ein D, ein Fis und ein A. Der Abstand zwischen dem ersten und dritten Ton beträgt 2 Ganztöne; zwischen dem dritten und fünften 1.5 Töne.

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moll-Akkorde auf dem Piano
Die Mollakkorde haben etwas Melancholisches, Nostalgisches, fast schon Trauriges an sich. Du wirst den Unterschied zu den Durakkorden sehr schnell heraushören.
Aber sind sie auch ganz anders zusammengesetzt als ihre fröhlichen Brüder?
Die Antwort ist: Nein, ganz und gar nicht!
Tatsächlich verwenden auch sie den Grundton, die Terz und die Quinte einer Tonleiter. Nur eben diesmal der moll-Tonleiter.
Der einzige Unterschied zwischen einem Dur- und einem moll-Dreiklang ist, dass es bei dem moll-Dreiklang keine große, sondern eine kleine Terz (3 Halbtöne) ist. Der Grundton und die Quinte bleiben gleich.
Ein c-Molldreiklang besteht also aus C – Eb – G, der Am-Dreiklang aus A – C - E.

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Klavier Chords: Die vier "magic chords" am Klavier
Vielleicht hast du schon einmal etwas von den "vier magischen Akkorden" gehört. Dabei handelt es sich um ganz normale Dur- und moll-Akkorde, sie passen aber so gut zusammen, dass sie in einer unglaublichen Vielzahl von Liedern zu finden sind: Von den Beatles bis "Traum von Amsterdam", von Pink Floyd bis Fettes Brot, im gesamten deutschen und internationalen Pop. Sie werden als "magisch" bezeichnet, da sie es erlauben, mit wenig Aufwand eine Vielzahl von Songs zu begleiten.
In C-Dur sind es folgende Akkorde:
- C
- G
- Am
- F
Die Band "Axis Of Awesome" hat vor einigen Jahren ein Hit-Medley zum Thema "4 Akkorde 36 Songs" zusammengestellt:
Sie klingen gut zusammen, weil sie derselben Tonart entstammen und in einem ganz besonderen Verhältnis zu einander stehen. Es gibt sie in jeder Tonart und wenn du dich ein wenig mit der Theorie auseinandersetzt, wirst du sie sehr schnell transponieren, also in eine andere Tonart übertragen, können. So kannst du gleich noch viel mehr Spaß mit den vier "magic chords" und den unzähligen Hits, die sie verwenden, haben.
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Stufenakkorde
Aber woher kommt es, dass diese vier Akkorde so oft benutzt werden? Und wie kannst du die Akkordfolge in andere Tonarten transponieren?
Die Antwort auf diese Fragen finden wir in der Harmonielehre.
Jedes Lied ist in einer bestimmten Tonart geschrieben. Das heißt, dass zwar verschiedene Akkorde vorkommen, die aber alle in dieser Tonart „zu Hause“ sind. Um herauszufinden, welche in einem Lied in C vorkommen, nehmen wir die C-Dur-Tonleiter und bilden auf jedem Ton einen Drei-Klang aus Tönen, die tatsächlich auch in der C-Durtonleiter vorkommen.

Die „magische Akkordfolge“ ist also die Kadenz I-V-VI-IV. Mit dieser Formel kannst du sie in verschiedene Tonarten transponieren. Das ist besonders dann wichtig, wenn du mit deinem Klavierspiel eine*n Sänger*in begleitest und die Originaltonart nicht zu der Stimme passt.
Probiere es doch mal aus. Ich zeige dir hier, wie du die magic four in G transponieren kannst.

Das Ganze funktioniert genau gleich, wenn ein Lied in Moll geschrieben wurde. Hier wird als Grundlage zur Bildung der Stufenakkorde die natürliche Molltonleiter genommen. Auch hier werden dann Terzen aufeinandergeschichtet.
Da nur Noten benutzt werden, die in der zu Grunde liegenden Tonleiter Klavier vorkommen, sind das mal kleine, mal große Terzen, woraus sich dann eben Moll- (kleine Terz/große Terz), Dur- (große Terz/kleine Terz) oder ein verminderter Dreiklang (kleine Terz/kleine Terz) ergibt.
Hier als Beispiel die Stufenakkorde von Am.

Du siehst, dass es die genau gleichen Noten sind, wie in C-Dur; nur in einer anderen Reihenfolge. Das liegt daran, dass Am die parallele Molltonleiter zu C ist. Wenn du dich also bereits mit dem Thema Mollparallele auseinandergesetzt hast, kannst du auch die Moll-Stufenakkorde ganz leicht aus der Durparallele ableiten.
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Klavierakkorde für Anfänger
Wenn man ein Instrument lernt, dann sollte der Spaß und die Leidenschaft in jedem Fall immer im Vordergrund stehen. Daher ist es auch immer gut, Stücke zu spielen, die nicht zu schwierig sind und die einem auch wirklich gefallen. Ansonsten riskiert man Frust und Demotivation, was vielleicht sogar dazu führen kann, dass man mit dem Klavierspielen wieder aufhört.
Hier ist eine Auswahl einfacher Klavierlieder für Anfänger, die im Klavierunterricht häufig gewünscht werden:
- "Für Elise" von Beethoven (nur der erste Teil),
- "Comptine d'un autre été" (aus dem Film "die fabelhafte Welt der Amelie") von Yann Tiersen,
- "Someone like you" von Adele
- "All of me" von John Legend
- "Angels" von Robbie Williams
- "Candle in the wind" von Sir Elton John
- "Reality" von Lost Frequencies
- "Photograph" von Ed Sheeran
Du kannst die musikalischen Genres variieren, um eine größere Vielfalt der Methoden im Klavierunterricht zu erreichen.
Während klassische Musik Stücke perfekt zum Erlernen des Klavierspielens mit beiden Händen geeignet sind, sind aktuelle Lieder aus den Charts, oft bestehend aus weniger Chords sehr gut für das Verstehen der Grundlagen des Klaviers und schnelle spielerische Erfolge geeignet.
Einfache Klavier Songs eignen sich auch sehr gut dazu, das transponieren zu üben. Du wirst dadurch nicht nur flexibler wenn du mit anderen zusammenspielst, sondern festigt auch dein Wissen in der Musik Theorie.
Also, ab ans Piano! Akkorde üben sich nicht von alleine!
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Ein Song zum Lernen der Akkorde: „Let it be“ von den Beatles
Einer der beliebtesten Songs für Anfänger ist „Let it be“ von den Beatles. Deshalb werden wir ihn uns jetzt einmal genauer anschauen.
Der Song ist in C-Dur geschrieben und fängt mit der altbekannten Akkordfolge C-G-Am-F an. Damit kennst du schon alle Akkorde des Songs, nur dass sich danach die Reihenfolge etwas ändert.
- Die Strophen: C-G-Am-F-C-G-F-C (2x)
- Der Refrain: Am-G-F-C-C-G-F-C
Mit der linken Hand spielst du im Bass jeweils den Grundton (und seine Oktave), mit der rechten den Drei-Klang. Um flüssig zu spielen, setzt du den Akkord so zusammen, dass du die Finger möglichst wenig bewegen musst.


Kommen wir zur Rhythmik des Songs, ein langsamer 4/4 Takt, mit einem Akkordwechsel auf den dritten Schlag (in der Hälfte des Taktes). Für den Anfang kannst du mit beiden Händen Viertelnoten spielen; also jeden Akkord zweimal anspielen und dann wechseln.
Wenn das gut klappt spielst du mit links Achtel. Das heißt, der Bass erklingt jetzt noch ein zweites und viertes Mal, während der Dreiklang darüber stehen bleibt. Schließlich kannst du zum Wechselbass übergehen. Der Rhythmus bleibt der gleiche, aber du spielst die zwei Noten der linken Hand nicht mehr gleichzeitig, sondern abwechselnd.

Wollen wir jetzt einmal gemeinsam das Transponieren ausprobieren? Dazu müssen wir die Akkordfolge des Liedes erstmal in die Nummerierung der Stufenakkorde übersetzen.
- Die Strophen: I-V-VI-IV-I-V-IV-I (2x)
- Der Refrain: VI-V-IV-I-I-V-IV-I
Wenn wir den Song jetzt beispielsweise in F spielen wollen, brauchen wir die erste, die vierte, die fünfte und sechste Stufe von F-Dur:

Jetzt müssen wir sie nur noch in die richtige Reihenfolge bringen und schon haben wir Let it be in F.
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No Woman No Cry – ein 4 Akkorde Song von Bob Marley
Auch im Reggea kommt die beliebte Akkordfolge zum Einsatz. Das bekannteste Beispiel dafür ist No Woman No Cry von Bob Marley. Wenn Du Let it be bereits etwas geübt hast, sollte dieser vier Akkorde Song keine Probleme für dich darstellen.
Schauen wir uns erst einmal die Songstruktur an. Zu Beginn gibt es ein Intro, auf das direkt der Refrain folgt. Erst danach, wird die erste Strophe gespielt und gesungen. Darauf folgt wieder ein Refrain und eine zweite Strophe, die in einer Bridge endet. Zum Schluss werden Refrain bzw. Intro mehrmals wiederholt. Zusammengefasst sieht das Ganze so aus:
- Intro
- Refrain
- Strophe
- Refrain
- Strophe
- Bridge
- Refrain/Intro (8x)
Eine Strophe dauert 16 Takte, während denen die Akkordfolge C – G – Am – F achtmal wiederholt wird. Das Intro und der Refrain sind genau gleich aufgebaut: acht Takte in denen die Akkordfolge C – G – Am – F – C – F – C – G zweimal gespielt wird.

Damit kannst du den größten Teil des Songs bereits ganz einfach begleiten. Um die Begleitung etwas interessanter zu gestalten, fügen wir im Refrain und Intro im Bass (in der linken Hand) einen Auftakt hinzu, den du jeweils zu Beginn der Akkordfolge spielen kannst. Zudem spielen wir immer im dritten Takt über den F-Dur Akkord mit der rechten Hand eine kleine Melodielinie, die uns zurück zur C-Dur führt.

Auch die Bridge kannst du mit der bekannten Akkordfolge C – G – Am – F begleiten und sie insgesamt 4-mal (also acht Takte lang) spielen.
Romantik mit 4 Akkorden – „Perfect“ von Ed Sheeran
Perfect von Ed Sheeran ist ein weiterer Song, der mit nur vier Akkorden auskommt. Er ist im 6/8- Takt geschrieben. Das heißt, dass pro Takt sechs Achtel gezählt werden (während es in den beiden Songs davor jeweils vier Viertel waren).
Höre dir in der Originalaufnahme die Gitarre genau an, sie spielt den ganzen Song hindurch die Achtel konsequent durch. Das können wir auf dem Klavier mit der rechten Hand machen, während wir mit der linken die Basslinie spielen.
Wenn dir das noch etwas zu schwierig ist oder Dd eine etwas ruhigere Version spielen möchtest, kannst du mit der rechten Hand die Akkorde immer zu Beginn eines Taktes oder auf den ersten und vierten Schlag neu anspielen. Probiere ruhig ein Bisschen rum, um herauszufinden, was dir am besten gefällt. Dann kannst du im Klavierunterricht Villach glänzen.
Das Wichtige dabei ist: Einen 6/8-Takt denkt man in zwei „Dreierpaketen“, bei denen der erste Ton betont wird. Du zählst also eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs.
Die Originaltonart ist As-Dur. Da darin viele Versetzungszeichen vorkommen und auf dem Klavier dafür die schwarzen Tasten gespielt werden müssen, bietet es sich für Anfänger*innen an, den Song erstmal einen Halbton tiefer, in G-Dur, zu lernen.
Um den Song nachspielen und dazu singen zu können, musst du drei Teile lernen: die Strophe, den Pre-Chorus und den Chorus. Auch wenn sich bei der zweiten Strophe der Text verändert, bleiben die Akkorde und die Melodie gleich.
In der Strophe spielen wir zweimal eine I – VI – IV – V Akkordprogression. In G-Dur sind das die Akkorde G – Em – C – D. Jeder Akkord wird über zwei Takte hinweggespielt. Wenn du dich mit durchgehenden Achteln begleitest, wirst du die Tasten also pro Akkord 12-mal kurz anschlagen.


Der Pre-Chorus funktioniert fast genau gleich; nur wird im ersten Durchgang vor dem D-Dur- einen Takt lang ein weiterer G-Dur-Akkord eingeschoben (auch der wird dann nur einen Takt lang gespielt).

Im Refrain verändert sich dann die Akkordfolge zu VI – IV – I – V. In unserem Beispiel heißt das: Em – C – G – D. Jetzt werden alle Akkorde nur noch einen Takt lang gespielt und das Ganze dafür viermal wiederholt.

Die Akkorde sind für die rechte Hand wieder in Umkehrungen notiert, die einfach zu greifen sind. Wenn du schon etwas fortgeschrittener bist, kannst du diese auch damit etwas rumspielen und beispielsweise für jeden Teil andere Umkehrungen verwenden; wie immer ganz nach deinem Geschmack.
Wenn du den Song lieber mit den vier Akkorden aus der C-Dur, die du bereits kennst, spielen möchtest, ist das natürlich möglich. (Strophe: C – Am – F – G; Chorus: Am – F – C – G). Damit wird sich aber auch die Tonhöhe der Melodie verändern und unter Umständen das Mitsingen deutlich schwieriger machen.
Ein Tipp für Klavier Anfänger: sie können das Ganze noch etwas vereinfachen, indem sie mit der linken Hand nur eine der beiden markierten Tasten spielen und/oder in der rechten Hand den Grundton des Akkords weglassen. (Das ist der Ton, den du auch mit der linken Hand spielst). Das könnte dann so aussehen:

4 Akkorde Songs in Moll – „Hello“ von Adele
Kommen wir zu einem der beliebtesten 4 Akkorde Lieder für Anfänger*innen: Hello von Adele. Die Originalversion des Songs ist in F-Moll. Da man für diese Tonart viele schwarze Tasten braucht, ist es für Anfänger*innen einfacher, alles einen Halbton tiefer, in E-Moll zu spielen.
E-Moll ist die Moll-Parallele zur G-Dur, die wir für Ed Sheerans Perfect bereits genutzt haben. Du musst also keine neuen Akkorde dazulernen. Mit Em, G, D und C kommen wir durch den ganzen Song.
Damit kennst du bereits die Akkordfolge für die Strophen: Em – G – D – C wird insgesamt achtmal gespielt. Dabei werden pro Takt zwei Akkorde gespielt (wir sind haben hier wieder einen 4/4 Takt).
Der erste Akkord wird immer auf den ersten Schlag des Taktes angespielt und für anderthalb Schläge stehen gelassen, der zweite folgt bereits auf „zwei und“ und wird bis zum Ende des Taktes ausgehalten (also zweieinhalb Schläge lang).
Dieselbe Akkordfolge spielst du über die ersten zwei Takte des Pre-Chorus weiter. Auf die nächste „eins“ spielst du wie gewohnt den E-Moll Akkord, auf „zwei und“ D-Dur und dann bereits auf den vierten Schlag C-Dur. Diesen Akkord lässt du dann den ganzen darauffolgenden Takt lang stehen.


Der Refrain verwendet die gleichen Akkorde, aber in leicht abgeänderter Reihenfolge: Em – C – G – D, auch wieder auf zwei Takte verteilt und insgesamt 16-Takte lang. Die Akkordfolge wird also auch wieder achtmal gespielt.
Während wir in der Strophe und dem Pre-Chorus mit der linken Hand den Grundton und die Quinte gespielt haben, spielen wir jetzt die Oktave. Wem das noch zu weit auseinanderliegt, kann wie immer einen der beiden Töne weglassen und nur mit einem Finger spielen.


Anfänger*innen können die oben beschriebene Rhythmik für den ganzen Song beibehalten, wer schon etwas sicherer ist, oder sich gerne herausfordern möchte, um schnelle Fortschritte beim Klavierspielen zu machen, können im Pre-Chorus und Refrain kleine Variationen vorgenommen werden.
Im Pre-Chorus betrifft das erstmal nur die linke Hand. Du spielst die Akkorde wie gewohnt und schlägst dann den höheren Ton (das ist der, den du mit dem Daumen spielst) zusätzlich auf den zweiten und vierten Schlag noch einmal einzeln an.

Im Refrain wird wieder mit beiden Händen auf „eins“ und „zwei und“ der ganze Akkord angeschlagen. Mit der linken Hand spielst Du den höheren Ton ein weiteres Mal auf den zweiten Schlag (wie bereits im Pre-Chorus) und im zweiten Teil des Taktes (auf dem neuen Akkord) auf „drei und“ und „vier und“.
Genau zwischen diesen beiden Basstönen, auf den vierten Schlag, schlägst Du mit der rechten Hand den gesamten Akkord noch einmal an. Dadurch entsteht ein schönes Wechselspiel zwischen den hohen und tiefen Tönen, die den Song etwas fließender werden lassen.

Als Intro, Outro und Zwischenspiel zwischen Refrain und Strophe, kannst du einmal die Akkordfolge der Strophe spielen. Beim Outro fügst du am Ende noch einen Em-Akkord an, den du stehen lassen kannst, um den Song ausklingen zu lassen. Eine Bridge oder ein Instrumentalteil zwischen zwei Refrains, kannst du mit der Akkordfolge des Refrains spielen.
Klavierakkorde für Fortgeschrittene
Mit Dreiklängen kannst du schon fast jedes Lied spielen, das dir gefällt. Aber natürlich gibt es auch Akkorde, die etwas komplizierter sind und dafür auch interessanter klingen.
Eine Variante, einen Akkordklang zu verändern, sind Akkordumkehrungen. In den Songbeispielen haben wir das bereits zum Teil gemacht, in der Absicht, den Song möglichst auch für Anfänger spielbar zu machen. Diese Technik kann man aber auch einsetzen, um den Akkord etwas anders klingen zu lassen. Probiere es einfach mal aus. Anstatt den Grundton als tiefsten Ton und danach Terz und Quinte zu spielen, änderst du die Reihenfolge.
Noch interessanter wird es, wenn wir dem Akkord einen weiteren Ton hinzufügen und so aus dem Dreiklang einen Vierklang machen. Der erste Vierklang, der dir vielleicht schon als Einsteiger begegnen wird, ist der Dominantseptakkord.
Das Besondere am Dominantseptakkord ist, dass er eine Note benutzt, die in der namensgebenden Tonleiter nicht vorkommt. Dadurch entsteht eine Spannung, die nach einer Auflösung strebt. Es handelt sich um die kleine Septime zum Grundton (also ein Halbton unter der großen Septime, die der letzte Ton der Tonleiter ist).
Abgekürzt geschrieben wird der Dominantseptakkord als Akkordname7. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Major7 (maj7) Akkord, bei dem der Dreiklang durch die große Septime (also den siebte der Tonleiter erweitert wird).
Besonders wenn du dich für Jazz interessierst, werden dir auch ziemlich bald Vierklänge begegnen, bei denen dem Namen eine 6 oder 9 hinzugefügt wurde. Das heißt dann, dass dem Dreiklang die große Sexte, beziehungsweise dem Dominantseptakkord die große None hinzugefügt wird (die None entspricht der oktavierten Sekunde).

Auch hier ist es möglich, sie in Umkehrungen zu bilden und sie lassen sich selbstverständlich auch in die anderen Tonarten transponieren.
Wie lernt man Klavierakkorde?
Klavierspielen lernt man nicht im Schlaf. Wie bei jedem anderen Instrument auch, liegt das Geheimnis in regelmäßigen und gut strukturierten Übungseinheiten. Lege Dir einen Zeitplan fest, wann du wie lange übst (lieber viele kurze, als seltene lange Einheiten) und überlege dir vorher, wie du dabei vorgehen möchtest.
Am besten ist immer eine Mischung aus bereits bekannten und ganz neuen Übungen und einem kleinen Zückerchen zum Schluss: ganz egal was, Hauptsache es macht Spaß!
Um möglichst schnell alle Akkorde zu lernen, kannst du zwischen Theorie und Praxis abwechseln und beides nach und nach kombinieren. Das heißt, nimm dir die Zeit zu verstehen, wie sie aufgebaut sind und warum du wann welchen brauchst.
In einem zweiten Schritt setzt du dich an dein Klavier oder Keyboard und übst die verschiedenen Akkorde und ihre Umkehrungen, ohne groß darüber nachzudenken. Lege dir dazu Noten oder sogar Bilder, auf denen die zudrückenden Tasten markiert sind, bereit. Fange mit einem langsamen Wechsel zwischen zwei Akkorden an und steigere das Tempo Schritt für Schritt. Wenn das gut klappt, kannst du einen dritten hinzunehmen und wieder langsam anfangen und schneller werden.
Um Theorie und Praxis zu verbinden, legst du die Noten weg und probierst selbständig Akkorde zu bilden. Höre ganz genau hin, um dir den Klang einzuprägen. Damit schulst du dein Gehör.
Suche im Internet Klavierakkorde zum Ausdrucken und hänge das Blatt oder Poster irgendwohin, wo du es gut sehen kannst, auch wenn du nicht übst. So wirst du dir ganz unbewusst und ohne viel Aufwand die wichtigsten Akkorde einprägen.