In Österreich blieben im Schuljahr 2007/2008 laut Statistik Austria 42.000 Schüler sitzen. Davon waren die meisten Schüler Wiener, wobei Schüler der berufsbildenden mittleren Schulen besonders betroffen waren (12 %). Auch die berufsbildenden höheren Schulen und AHS-Oberstufen wiesen eine hohe Zahl an Sitzengebliebenen auf.
In Ländern wie Südkorea wurde das Sitzenbleiben buchstäblich aus der Erziehungspolitik gestrichen. Bleibt die Frage, ob sich dies positiv oder negativ auf den Werdegang eines Schülers auswirkt.
Auf der einen Seite stehen die Verfechter der Ehrenrunde, die ihren guten, „rettenden“ Aspekt hervorheben, auf der anderen Seite die Kritiker.
Wenn man Dir vorschlägt, die Klasse zu wiederholen, ist es ganz normal, dass in Dir Zweifel und Fragen entstehen.
Also hat Superprof beschlossen, über das Sitzenbleiben in Österreich Nachforschungen anzustellen und Dich über die Zahlen und Fakten zur Klassenwiederholung, die Kosten sowie eventuelle Vorteile zu informieren.
Sitzenbleiben in Österreich und in Zahlen
Die jährlichen Wiederholerquoten unterliegen recht starken Schwankungen. Während im Jahr 2005/2006 laut Statistik Austria 40.928 Schüler sitzengeblieben sind, waren es 2006/2007 schon 48.937 und im darauffolgenden Jahr nur noch 42.000 Schüler. Dabei sind Mädchen in allen Bundesländern seltener mit Klassenwiederholungen konfrontiert als Burschen.
Die EU-Kommission hat eine Studie in Auftrag gegeben, aus der hervorgeht, dass rund 9 % der 15-jährigen SchülerInnen in Österreich mindestens einmal eine Klasse wiederholt haben. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern liegt Österreich damit im Mittelfeld, was Klassenwiederholungen betrifft.

Österreich ist ein Land, in dem Nachhilfe im weltweiten Vergleich wenig verbreitet ist. Laut einer Studie der Arbeiterkammer (AK) für das Jahr 2019 nahmen 29% der Schüler im laufenden Schuljahr oder in den letzten Sommerferien Nachhilfe, im Jahr zuvor waren es 23 %, während es in Korea und Japan fast 70% sind. Die Tendenz ist steigend.
Nachhilfe hilft einem Schüler, seine Probleme in den betreffenden Schulfächern zu überwinden und wieder zum Lernen motiviert zu werden, kann also einen Aufstieg in die nächste Schulstufe begünstigen! Bei Superprof findest du dabei genau den richtigen Lehrer für deine Nachhilfe Linz!
Das Klassenwiederholen hat schon immer für rege Diskussionen gesorgt.
Während einige denken, dass es dem Schüler viel bringt, halten andere es für sinnlos.
Mehrere Studien, darunter die PISA-Studie, betonen eher die unfruchtbare Seite der Klassenwiederholung. Länder mit einer niedrigen Wiederholerquote verzeichnen nämlich bessere Zahlen in Sachen Schulerfolg.
Auch zeigen verschiedene Studien, dass die soziale Herkunft eng mit dem schulischen Erfolg verknüpft ist. Schüler aus bildungsfernen oder Migrationsfamilien stehen in schulischem Nachteil, wohingegen diejenigen aus gebildeten und bemittelten Familien eher gute Noten schreiben.
Soziale Ungleichheiten stehen also in engem Zusammenhang mit schulischem Erfolg.
Es gibt jedoch Lösungen gegen Misserfolg in der Schule, und das überall in der Welt:
- In Deutschland, Italien und Spanien werden Sommerkurse angeboten, in denen der Wissensstand aufgeholt und Lücken gefüllt werden können.
- In Japan gibt es Tutorien und nach Lernniveaus eingeteilte Gruppen, in denen die Schüler, zum Teil auch mit ihren Eltern, ihr Wissen vertiefen können.
- Nachhilfe Wien vor Ort oder Online Nachhilfe via Webcam mit einem Privatlehrer und einer maßgeschneiderten Lehrmethode ergänzt den Schulunterricht auf effektive Weise.
Versetzung gefährdet – Welche Gründe gibt es dafür?
Nachhilfe nehmen statt einer Klassenwiederholung oder doch eher ein weiteres Jahr dranhängen? Auch wenn die Meinung verbreitet ist, dass es nutzlos ist, kann das Sitzenbleiben in manchen Fällen zu besseren Noten verhelfen.

Wenn Dir nach der Klassenkonferenz Dein Lehrer mitteilt, dass Deine Versetzung gefährdet ist und Du die Klasse noch einmal durchlaufen solltest, dann weil er der Ansicht ist, dass Du daraus Nutzen ziehen könntest.
Dies bedeutet, dass er an Dich glaubt und überzeugt ist, dass Du in der Schule wieder neu durchstarten und gute Noten schreiben kannst. Sitzenbleiben muss nicht als Scheitern angesehen werden, im Gegenteil.
Du erhältst damit eher eine zweite Chance, gehst einen Schritt zurück, um im Anschluss zwei Schritte weiterzugehen.
Ob Du nun die Klasse wiederholen wirst oder nicht, muss mit Deinen Eltern und Lehrern reiflich überlegt werden.
Damit dies überhaupt von Erfolg begleitet wird, muss der Schüler zudem Motivation mitbringen, und das vom ersten Tag des neuen Schuljahres an.
Eine Klassenwiederholung kann in dem Fall großen Nutzen bringen. Der Schüler kann dabei...
- …sein Wissen verfestigen und die notwendigen Grundkenntnisse für seinen folgenden Werdegang erwerben.
- ...in einer neuen Umgebung einen Neustart machen.
- ...schulischen Misserfolg verhindern.
- …lernen, seine Schwierigkeiten zu akzeptieren, um sie besser in den Griff zu bekommen (zum Beispiel mit Nachhilfe Salzburg von einem Privatlehrer auf Superprof).
Dass du die Klasse wiederholst sollte dabei nicht Dein Selbstvertrauen beeinträchtigen. Vielmehr solltest Du Dir bewusst sein, dass Du Deinen Klassenkameraden eine Länge voraus bist, da Du das Schulprogramm bereits kennst und weißt, was von Dir erwartet wird.
Das Klassenwiederholen bietet Dir zudem die Möglichkeit, eventuell den Leistungskurs zu ändern oder sogar die Schule zu wechseln. Hauptsache, Du beginnst das neue Schuljahr ausgelassen und in guten Rahmenbedingungen.
Wie viel kostet das Klassenwiederholen?
Laut einer Berechnung der Arbeiterkammer (AK) verursachen Klassenwiederholungen den Familien mit Schulkindern und dem Staat jährlich Kosten in der Höhe von insgesamt 888 Millionen Euro, wobei davon 580 Millionen Euro von den Familien selbst getragen werden.
Darunter fallen etwa die Kosten für Nachhilfe, aber auch der Verdienstentgang durch einen verspäteten Eintritt in das Arbeitsleben wird bei der Kostenschätzung berücksichtigt. Der Staat wiederum kommt für die Kosten des Schulplatzes auf.
Hier erfährst du mehr dazu: Wie viel kostet es, wenn die Klasse wiederholt wird?

Von den knapp 42.000 Schülern, die im Jahr 2009 sitzengeblieben sind, wechselten laut Arbeiterkammer (AK) 14.000 die Schule, schlossen die Polytechnische Schule negativ ab oder brachen die Schulausbildung in der Oberstufe ab. Als Grund dafür werden von der AK die mit der Klassenwiederholung verbundenen Kosten genannt, die sich viele Eltern nicht leisten könnten.
Somit waren es demnach nur 28.000 Schüler, die tatsächlich die Klasse wiederholten. Pro Schüler fielen für die Familie Kosten in der Höhe von 20.720 Euro an, wobei laut Berechnung 6.720 Euro für den direkten Unterhalt anfielen und 14.000 Euro für den Verdienstentgang aufgrund des späteren Berufseintritts. Von den 308 Millionen Euro, die der Staat pro Jahr für das Sitzenbleiben ausgiebt, fallen pro Kind 2.450 Euro für Familienbeihilfe und Absetzbetrag, 150 Euro für Schulbücher, 400 Euro für die Schülerfreifahrt und in etwa 8.000 Euro für einen Schulplatz in der Mittel- oder Oberstufe an.
Dabei ist zu erwähnen, dass je nach Schultyp mit der Thematik anders umgegangen wird. So gibt es in der ersten Volksschulklasse keine verpflichtende Klassenwiederholung, ebenso in Sonderschulen.
PISA bewertet seit 2000 die Bildungssysteme der OECD-Mitgliedsländer. Laut der Studie von 2016 befindet sich in den OECD-Ländern ein Schüler von vieren unter dem geforderten Kompetenzniveau. Am besten schneidet dabei Südkorea ab, ein Land, in dem es keine Klassenwiederholungen gibt. Besteht hierbei ein kausaler Zusammenhang?
Wie auch immer, Österreich könnte auf jeden Fall beachtliche Summen sparen, wenn es das Klassenwiederholen aus seiner Bildungspolitik entfernen würde. Die 308 Millionen Euro könnten dann in anderen Bildungsbereichen investiert werden, zum Beispiel für Förderunterricht.
Gemäß einer OGM-Umfrage für das Magazin "Format" befürworteten 53 Prozent der Befragten das Vorhaben von Ministerin Claudia Schmied, das Sitzenbleiben aus Kostengründen abzuschaffen und die Schüler stattdessen den Lehrstoff in Extra-Kursen nachholen zu lassen. 43 Prozent der Befragten waren dagegen und vier Prozent enthielten sich. Die Umfrage richtete sich an 500 Österreicher ab 16 Jahren.
Viele Leute halten also das Klassenwiederholen für sinnvoll und notwendig, doch man sollte auch die negativen Aspekte des Sitzenbleibens nicht vernachlässigen. Es sorgt bei vielen zunächst für Angst, und einige haben auch schlechte Erfahrungen damit gemacht, sich zum Beispiel schlecht in der neuen Klasse integriert.
Andererseits kann es wirklich helfen, wieder schulischen Erfolg zu erleben. Das Thema sorgt also noch immer für Zwiespalt und rege Diskussionen!
Klassenwiederholung: Wer hat das letzte Wort?
Ob es letztlich zu einer Klassenwiederholung kommt hängt zum Einen davon ab, um welchen Schultyp es sich handelt. Zum Anderen ist es auch ausschlaggebend, in wie vielen Fächern der Schüler mit einem "nicht genügend" benotet wurde.
In der Volksschule hängt es beispielsweise auch stark von den Eltern ab, ob es zu einer Klassenwiederholung kommt, denn in der ersten Klasse können diese nach Rücksprache mit den Lehrern auch beschließen, dass das Kind die Klasse "freiwillig" wiederholt. In den späteren Schultypen ist es grundsätzlich möglich, auch mit einem "nicht genügend" in die nächste Klassenstufe aufzusteigen. Dies wird im Einzelnen in der Klassenkonferenz entschieden.
Möglich ist es auch, nach den Ferien zu einer Nachprüfung anzutreten. Damit hat der Schüler noch einmal die Chance, die Note auszubessern und in die nächste Klasse versetzt zu werden. Dabei darf er in maximal 2 Fächern zu einer Nachprüfung antreten, hat er in 3 oder mehr Fächern ein "nicht genügend" ist eine Klassenwiederholung jedoch auf jeden Fall nötig.
Zudem gilt es auch einige gesetzliche Regelungen zu beachten. So darf man zum Beispiel laut § 32 des Schulunterrichtsgesetzes (SchUG) für die Unterstufe einer AHS oder einer berufsbildenden mittleren und höheren Schule für die 1. Schulstufe nicht länger als zwei Schuljahre benötigen. Eine mittlere oder höhere Schule mit 1 -3 Schulstufen kann man nur absolvieren, wenn man maximal ein Jahr länger benötigt, als es der Zahl der Schulstufen entspricht. Bei 4-9 Schulstufen darf man hingegen zwei Schuljahre länger benötigen als es der Zahl der Schulstufen entspricht.

Doch wer hat beim Klassenwiederholen das letzte Wort? Diese Frage ist durchaus begründet.
Wer nun das letzte Wort hat, die Schule oder die Eltern, und welche die Richtlinien fürs Sitzenbleiben sind, das hängt von mehreren Faktoren ab. Generell besteht übrigens auch die Möglichkeit, Widerspruch bei der zuständigen Schulbehörde einzulegen, sollte entschieden werden, dass eine Klassenwiederholung nötig ist.
So können die Eltern zum Beispiel mittels Widerspruch darlegen, dass ein oder mehrere "nicht genügend" ungerechtfertigt sind oder die Nachprüfung ungerechtfertigterweise negativ beurteilt wurde. Anschließend entscheidet die zuständige Schulbehörde über das weitere Vorgehen.
Das wichtigste Kriterium jedoch sollte das Wohlsein des Schülers bleiben. Wenn ein Schüler aus seinem Klassenverband gerissen wird und sich unter seinen neuen Mitschülern gar nicht wohl fühlt, wird er seine schulischen Leistungen nur schwerlich verbessern können.
Andererseits hat das Sitzenbleiben natürlich auch seine positiven Seiten: Man kennt den Schulstoff bereits und das Lernen fällt demnach leichter, wodurch sich die Noten schnell verbessern können.
Über eine Klassenwiederholung sollte mit Lehrern und Eltern ausführlich diskutiert werden, damit sich alle Beteiligten, in erster Linie die Schüler, dabei wohlfühlen.
Lehrer, Eltern und Schüler sollten gemeinsam über den weiteren schulischen Werdegang nachdenken, damit das Sitzenbleiben auch wirklich auf fruchtbaren Boden fällt und die gewünschten Resultate bringt. Und um die Chancen auf Erfolg zu erhöhen, muss der Schüler selbst große Anstrengungen aufbringen und natürlich Motivation an den Tag legen!