Schaut man sich die Größe unseres Landes an, kann man schon sehr beeindruckt sein über das umfassende Angebot an Universitäten und Hochschulen.
In Österreich gibt es 22 öffentliche Universitäten, 17 Privatunis, 21 Fachhochschulen und 14 pädagogische Hochschulen. Wer hier studieren möchte hat die freie Wahl. Anders als zum Beispiel in Deutschland gibt es hier keinen Numerus Clausus und man muss nicht jahrelang auf einen Studienplatz warten. Kein Wunder also, dass der größte Anteil ausländischer Studierenden aus Deutschland kommt. Für einige Studien müssen Prüfungen abgelegt werden. Zum Beispiel für Medizin, Pharmazeutik, gewisse Studien an der Technischen Universität Wien und natürlich an Kunsthochschulen.
Selbst bei Studien mit Zulassungsprüfung sind die Bedingungen mehr als fair: Die Nationalität spielt keine Rolle und der Notendurchschnitt der Matura ist unwichtig. Wer die Prüfung schafft, darf studieren. Ausnahme ist hier wiederum die Medizin, bei dem zwei Drittel der Studierenden die Österreichische Staatsbürgerschaft haben müssen.
Zirka 380.000 Menschen haben sich an einer österreichischen Uni immatrikuliert und besuchen (mehr oder weniger regelmäßig) die Vorlesungen. 29% von ihnen stammen aus dem Ausland. Das ist im europäischen Durchschnitt ziemlich hoch. Viele Universitätenn bieten Studiengänge auf Englisch an. Mehr darüber erfährst du in diesem Artikel.
Grundsätzlich gibt es seit 2013 wieder eine Studiengebühr von 363,36 Euros pro Semester. Grundsätzlich. Denn dieses wird erst nach dem zweiten Toleranzsemester eingezogen, beim Bachelor wie beim Master. Kommt man aus einem Drittstaat, wird leider schon ab dem ersten Semester eine Studiengebühr von 727,72 Euros behoben. Ausnahme: Wer als anerkannter Flüchtling in Österreich lebt, kann gratis studieren.
Bei solch einem großen Angebot an Universitäten und Hochschulen kann man schon mal die Übersicht verlieren. Welche Universität ist die beste? In welche Stadt soll man ziehen? Welcher Standort ist für welche Studienrichtung besonders attraktiv? Dieser Artikel soll etwas Licht in den universitären Dschungel bringen und dir einen Überblick über die Möglichkeiten geben.

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In Österreich studieren
Bist du aus dem Ausland und möchtest in Österreich studieren, musst du ein paar Hürden nehmen. Aber die sind zu schaffen. Ich habe dir hier die wichtigsten Kriterien zusammengestellt.
In der EU ist alles relativ einfach geregelt: Für Studierende aus einem EU-Staat gelten an österreichischen Unis die selben Voraussetzungen wie für Inländer und Inländerinnen. Die Fristen sind die selben wie für Österreicher und Österreicherinnen. Wer ein Erasmus-Semester machen möchte, ist von Aufnahmeprüfungen befreit, vorausgesetzt, man absolviert im Ursprungsland bereits eine entsprechendes Studium oder ist für die Studienrichtung durch seine Qualifizierung in Österreich zugelassen.
Für Studierende aus Drittstaaten gelten folgende Voraussetzungen:
- Du musst einen Studienplatz an einer österreichischen Uni haben
- Du brauchst ein Reifezeugnis das den österreichischen Anforderungen entspricht
- Das Zeugnis muss belegen, dass man im Heimatland zu dem Studium berechtig ist
- Gibt es im Ursprungsland keine entsprechende Studienrichtung, sollte die Studienrichtung angegeben werden, die dem Studium in Österreich am nächsten käme. Ausnahme: es gibt im Ursprungsland keine Universität.
- Gute Deutschkenntnisse sind erforderlich und möglicherweise durch eine Prüfung zu belegen. (beachte bei der Planung deiner Deutsch-Prüfung, wie lange es ungefähr dauern kann, auf das erforderliche Sprachniveau zu kommen).

Welche österreichischen Universitäten sind die besten?
Auf der Seite der österreichischen Universitäten kann man ein landesinternes Ranking entnehmen.
Dies sind die 10 Besten:
- Universität Wien
- Technische Universität Wien
- Universität Innsbruck
- Technische Universität Graz
- Universität Graz
- Johannes Kepler Universität Linz
- Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
- Universität für Bodenkultur Wien
- Wirtschaftsuniversität Wien
- Medizinische Universität Wien
Wirf ein Blick auf die Seite, wenn du dich für die Plätze 11 -20 interessierst!
Ein Ranking sagt nicht alles über eine Universität aus. Standort und Studienangebote sind mindestens genauso Ausschlag gebend, wenn man sich für ein Studium entscheidet.
Was unterscheidet eine Fachhochschule von einer Universität?
Wer an einer österreichischen Fachhochschule studieren möchte, kann dies wie an der Uni im Bachelor und/oder Master tun. Der größte Unterschied zu einem Studium an der Uni ist die Praxisnähe des Studienangebots einer Fachhochschule. Die Dozenten kommen zu einem Großteil aus der Praxis und Forschungsfragen werden direkt aus dem praktischen Umfeld gestellt. Entwicklungsarbeit steht dabei im Zentrum. Es wird eng inter- und transdiziplinär gearbeitet, in Zusammenarbeit mit bestehenden Institutionen oder Firmen. Studierende wie Lehrende stehen immer am Puls der Zeit und es besteht keine Gefahr, dass nach veralteten Prinzipien gelehrt wird.
Als Studierende kriegt man durch die Praxisnähe einen direkten Einblick in die Arbeitsfelder, arbeitet aktiv an Forschungsprojekten aus der Realität mit und sammelt damit bereits während dem Studium praktische Erfahrung. Der Praxis kommt wiederum die Forschungsarbeit der Studierenden zu Gute. Oft fließen Erkenntnisse aus Bachelor- und Masterarbeiten direkt ins Arbeitsfeld zurück und werden dort umgesetzt.
An der Universität stehen Theorie und Forschung in Zentrum, die Praxis ist auf einzelne Seminare oder Projekte beschränkt.

Wie wäre es mit einem privat Deutsch Unterricht?
Welche Fachhochschulen stehen ganz oben auf der Liste?
Etwas schwieriger ist die Sache mit demRanking bei den heimischen Fachhochschulen. Denn, gerade weil Fachhochschulen eng mit den entsprechenden Branchen zusammenarbeiten, ist die Beurteilung nicht unbedingt eine neutrale.
Auf der Seite der österreichischen Fachhochschulen kannst du dir selber ein Bild über die Angebote machen - unabhängig von Bestenlisten. Falls es dich doch interessiert, welche Fachhochschulen in den letzten Jahren gut abgeschnitten haben, kannst du einen Blick auf folgende Liste werfen. Das österreichische INDUSTRIEMAGAZIN hat zuletzt 2019 eine Liste der besten Fachhochschulen veröffentlicht. Hier sind - unter dem Vorzeichen, dass es sich um eine Bewertung aus dem Industriesektor handelt - die Top 10.
Die 10 besten Fachhochschulen Österreichs:
- FH Wien der WKW
- FH Vorarlberg
- FH Joanneum Graz, Kapfenberg, Bad Gleichenberg
- Lauder Business School Wien
- FH Technikum Wien
- FH Campus 02 Wien
- FH BFI Wien
- FH Oberösterreich
- FH Campus Wien
- FH Krems IMC
Bewertet wurden in diesem Ranking Image und Bekanntheit der Fachhochschulen.
Die drei besten Fachhochschulen und ihre Schwerpunkte
FH Wien
Die FH Wien de WKW ist die führende Ausbildungsstätte für Management und Kommunikation. Studierende können aus 10 Bachelor- und 9 Master-Studiengänge wählen und das Institut verfügt über ein umfassendens Weiterbildungsangebot. Schwerpunkt der Forschung liegt auf Digitalisierung und digitale Transformation, Verantwortung und Nachhaltigkeit und strategischem Management. Die FH Wien ist eine öffentliche Institution.
FH Vorarlberg
Die Fachhochschule Vorarlberg setzt auf Internationalisierung und arbeitet mit 133 Fachhochschulen weltweit zusammen. Man kann Vollzeit oder berufsbegleitend studieren und von den internationalen Kontakten mit Auslandsaufenthalten profitieren. Das Studienangebot ist breit gefächert, von Wirtschaft bis zu Sozialem und Gesundheit. Im Schloss Hofen kann man auf akademischem Niveau in den Fachbereichen der FH viele Weiterbildungskurse, z.B. auch (bezahlte oder kostenlose) Deutschkurse besuchen.
FH Joanneum Graz
Die Forschungsbereiche dieser Hochschule bewegen sich in den Feldern der Angewandten Informatik, Bauen, Energie & Gesellschaft, Engineering, Gesundheit, Management und Medien & Design. In diesen Bereichen können Bachelor und Masters gemacht werden. Die FH Joanneum setzt auf „Good Scientific Practice“ in enger Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen in der Steiermark mit internationalen Visionen.
Viele Fachhochschulen genießen in Österreich und international einen sehr guten Ruf. Informiere dich im Internet über die Angebote der FH in deiner Nähe.
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Wir haben die vier besten Universitäten unter die Lupe genommen
Universität Wien
An der Universität Wien studierst du gemeinsam mit 90’000 Mitstudenten- und Studentinnen aus 140 verschiedenen Ländern. Sie verfügt über das größte Studienangebot von ganz Österreich. Hier kannst zu praktisch alles studieren. Außerdem pflegt die Uni eine enge Zusammenarbeit mit Instituten im Ausland. Die Universitätsgebäude sind über die ganze Stadt verteilt, wobei das Hauptgebäude mit dem Audimax am Ring, also mitten im Zentrum liegt. Sich ein Fahrrad anzuschaffen ist trotzdem keine schlechte Idee, um schnell von Lehrveranstaltung zu Lehrveranstaltung zu radeln!
Technische Universität Wien
Selbst wer nicht in einem technischen Bereich arbeitet, kennt die TU. Weit über die Landesgrenzen bekannt, genießt sie ein hohes Ansehen in vielen unterschiedlichen Bereichen wie Architektur, Informatik, Raumplanung, Maschinenbau, technische Chemie und Mathematik und vielen mehr. Insgesamt werden 19 Bachelorstudien, 32 Masterstudien und diverse Weiterbildungen angeboten. Achtung: Für einige Studienrichtungen werden Zulassungsprüfungen verlangt. Ebenfalls werden für einige Studiengänge Sprachkurse für emigrierte Studierende angeboten.
Universität Innsbruck
An der Universität Innsbruck studieren ungefähr 34’000 Studenten und Studentinnen. Das Studienangebot ist riesig. Nischenstudiengänge wie islamische Religionspädagogik oder Mechatronik stehen neben weiteren 160 Studienangeboten auf dem Programm. Spezielle praxisnahe Wahlpakete zu diversen Themen von Nachhaltigkeit bis Dolmetschen runden das breit gefächerte Angebot ab.
Technische Universität Graz
An der Technischen Universität Graz kannst du dich für Bachelor, Master und Lehramt einschreiben. Die Bandbreite ist groß, von Architektur, über Informatik bis hin zu Molekularbiologie. Im Lehramt wird darstellende Geometrie und Informatik angeboten. Ähnlich einer Fachhochschule, steht an der technischen Universität der Bezug zur Praxis im Vordergrund. Und auch hier wird auf Internationalität gesetzt: sehr viele Studien können englischsprachig gewählt werden. So können Neuankömmlinge Deutsch lernen, an ihren Deutschkenntnissen feilen aber zunächst auch auf Englisch studieren.

Möchtest du dich über andere Universitäten informieren, empfehle ich dir die Seite der österreichischen Unis. Dort findest du praktisch zusammengestellt alle Infos die du brauchst. Seit dem Jahr 2021 sind Privathochschulen zugelassen. Anders als Universitäten, die mindestens eine Doktorats-Stelle anbieten müssen, sind Privathochschulen davon befreit. Alle anderen Kriterien entsprechen in etwa einer öffentlichen Hochschule.
Auch neben den vielseitigen Studienrichtungen sind die Studentenstädte von Österreich sehr attraktiv. Liebst du das Nachtleben oder die Ruhe der Natur? Oder beides? Für jeden Geschmack findest du hier die passende Stadt - und falls dir mal die Stadt zu eng wird, sind die Distanzen nicht weit und du kannst dich locker für einen Konzertbesuch oder eine Ausstellung in den Zug setzen.