Ob auf alten Gebäuden, in Filmtiteln oder auf Uhren – römische Zahlen begegnen uns bis heute. Doch was steckt hinter den geheimnisvollen Symbolen wie X, L oder M? Das römische Zahlensystem wurde bereits vor über 2000 Jahren entwickelt und folgt ganz eigenen Regeln – ohne Null, aber mit spannender Logik.

Bei uns erfährst du, wie die alten Römer mit nur sieben Zeichen rechneten, wie man römische Zahlen richtig liest, schreibt und umwandelt – und was wir heute noch daraus lernen können.

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Und los geht's

Das Römische Zahlensystem

Die Römer nutzten ein wie andere alte Zivilisationen ein Zahlensystem, das ganz ohne arabische Ziffern funktionierte. Stattdessen verwendeten sie sieben römische Zahlzeichen, um jede beliebige Zahl zu schreiben. Dabei wurde der Wert durch Kombination und Anordnung dieser Zeichen bestimmt – addiert oder subtrahiert, je nach Position im Text.

Die sieben römischen Ziffern

Römisches ZahlzeichenArabische ZahlLateinischer Name
I1unus
V5quinque
X10decem
L50quinquaginta
C100centum
D500quingenti
M1000mille

Diese Ziffern konnten durch Wiederholung und Kombination in einem Zahlentext verwendet werden. So ergibt „III“ die Zahl 3 – einfach drei Einsen addiert. Und „IX“ bedeutet 9, da man von der 10 (X) eine 1 (I) subtrahiert – die kleinere Zahl steht dabei links vom größeren Zahlzeichen.

Die genauen Ursprünge der Zeichen sind nicht vollständig geklärt, aber viele Forscher vermuten, dass sie aus Kerbzeichen oder frühen Symbolen abgeleitet wurden. Einige Symbole stammen direkt aus dem lateinischen Alphabet, andere entwickelten sich aus älteren Zahlensystemen, etwa dem etruskischen.

Warum gibt es kein Zeichen für Null?

Die Römer kannten keine Zahl für „Nichts“. Die Null als Zahl wurde erst viel später im arabischen Zahlensystem entwickelt. Deshalb gibt es kein römisches Zahlzeichen für Null, und auch komplexe Rechenoperationen waren im römischen System schwer darstellbar. Trotzdem konnten die Römer mit ihrem System viele praktische Aufgaben im Alltag lösen – vom Zählen über das Datieren bis hin zur Buchhaltung.

Hast du dich schonmal gefragt, wie das Zahlensystem der alten Ägyper funktionierte?

Wie funktioniert das System? Die wichtigsten Regeln

Das römische Zahlensystem funktioniert ganz anders als unser arabisches Zahlensystem, das wir heute im Alltag verwenden. Statt auf Stellenwerten basiert es auf festen Zahlzeichen, die durch Addition und Subtraktion kombiniert werden.

Additionsregel

Steht ein kleineres Zahlzeichen rechts von einem größeren, werden die Werte addiert.
Beispiel:
VI = 5 + 1 = 6

Das ist die häufigste Regel im römischen System.
Weitere Beispiele:

  • XV = 10 + 5 = 15
  • LXX = 50 + 10 + 10 = 70

Subtraktionsregel

Wenn ein kleineres Zahlzeichen links neben einem größeren Zahlzeichen steht, wird es subtrahiert.
Beispiel:
IX = 10 − 1 = 9

Nur bestimmte Ziffern dürfen subtraktiv verwendet werden:

  • I nur vor V (5) und X (10)
  • X nur vor L (50) und C (100)
  • C nur vor D (500) und M (1000)

Beispiele:

  • IV = 4 (5 − 1)
  • XL = 40 (50 − 10)
  • CM = 900 (1000 − 100)
priority_high
Sonderregeln & Ausnahmen

Es dürfen nie mehr als drei gleiche Zeichen hintereinander geschrieben werden. Statt IIII heißt es also korrekt IV.

Fünfer-Ziffern (V, L, D) dürfen nicht subtraktiv verwendet werden!
VX = 5 vor 10? Falsch!
IX = 9 ist korrekt.

Kein Zeichen für Null: Die Römer kannten keine „0“ – das Konzept der Null wurde erst später im arabischen Zahlensystem entwickelt. Stattdessen wurde oft das lateinische Wort nullus (kein/e) im Text verwendet.

Bei uns erfährst du auch mehr über die Zahlen im alten China.

Zahlen umrechnen: Römisch zu Arabisch und umgekehrt

Wenn du eine römische Zahl in eine arabische Zahl umrechnen möchtest, brauchst du vor allem die beiden Grundregeln: Addieren und Subtrahieren. Wichtig ist, die Zeichen von links nach rechts zu lesen und dabei die Werte miteinander zu vergleichen. Steht eine kleinere Ziffer vor einer größeren, wird subtrahiert – sonst einfach addiert. So kannst du Schritt für Schritt den korrekten Wert der Zahl bestimmen.

Beispiel: XLII
X = 10, L = 50 → X steht vor größerem Zeichen → subtrahieren → 50 − 10 = 40
I + I → addieren → 1 + 1
Ergebnis: 40 + 2 = 42

Beispiel: MCMLIV
M = 1000, CM = 900, L = 50, IV = 4
Ergebnis: 1000 + 900 + 50 + 4 = 1954

Um eine arabische Zahl in das römische Zahlensystem zu übertragen, hilft es, mit dem größtmöglichen römischen Zahlzeichen zu starten. Du „ziehst“ dann nach und nach passende Werte ab und ersetzt sie durch die entsprechenden Ziffern. So setzt sich eine römische Zahl wie ein Puzzle zusammen. Je öfter du übst, desto einfacher wird es – und mit einem Rechner oder Online-Tool kannst du deine Lösung direkt überprüfen!

Beispiel: 1988
M = 1000
CM = 900
LXXX = 80
VIII = 8
MCMLXXXVIII

Hier haben wir dir einmal römische und arabische Zahlen von 1 bis 50 aufgelistet:

Arabische ZahlRömische Zahl
1I
2II
3III
4IV
5V
6VI
7VII
8VIII
9IX
10X
11XI
12XII
13XIII
14XIV
15XV
16XVI
17XVII
18XVIII
19XIX
20XX
21XXI
22XXII
23XXIII
24XXIV
25XXV
26XXVI
27XXVII
28XXVIII
29XXIX
30XXX
31XXXI
32XXXII
33XXXIII
34XXXIV
35XXXV
36XXXVI
37XXXVII
38XXXVIII
39XXXIX
40XL
41XLI
42XLII
43XLIII
44XLIV
45XLV
46XLVI
47XLVII
48XLVIII
49XLIX
50L

Die Geschichte des römischen Zahlensystems

Das römische Zahlensystem hat seinen Ursprung lange vor dem eigentlichen Römischen Reich – nämlich bei den Etruskern und in der westgriechischen Schriftkultur. Schon im 5. Jahrhundert v. Chr. verwendeten die Etrusker Zahlzeichen, die denen der Römer ähnelten. Sie kerbten die Zahlen in Holzstäbe oder Steine – daher stammt übrigens auch das Wort „Kerbzeichen“.

Mit dem Aufstieg Roms wurde das System nach und nach vereinheitlicht. Die Römer übernahmen einige dieser Buchstabenformen und passten sie an ihre Bedürfnisse an. Es entstanden die klassischen sieben Zahlzeichen: I, V, X, L, C, D und später auch M. Diese wurden für Zählungen in der Verwaltung, beim Militär, im Bauwesen oder zur Datierung von Dokumenten verwendet. Besonders in der Architektur finden sich viele römische Zahlen, zum Beispiel zur Kennzeichnung von Bauphasen oder Inschriften.

5. Jh. v. Chr.

Ursprung

Ursprung bei den Etruskern und Übernahme westgriechischer Zahlzeichen

ca. 300 v. Chr.

Offizielles Zählsystem

Entwicklung zum offiziellen Zählsystem in der Römischen Republik

1. Jh. n. Chr.

Verbreitung

Verbreitung in Alltag, Verwaltung, Militär, Architektur

4. – 5. Jh. n. Chr.

Standard-System

Nutzung als Standard-System im gesamten Römischen Reich

ca. 800–1200 n. Chr.

Einführung von „M

Einführung von „M“ für 1000 im Mittelalter, Subtraktionsregeln verfeinert

ab ca. 1200 n. Chr.

Arabisches Zahlensystem

Ablösung durch das arabische Zahlensystem in Europa

bis heute

Nutzung

Nutzung in Uhren, Jahreszahlen, Filmtiteln, Gliederungen & Typografie

Im Mittelalter wurde das System weiterentwickelt. So setzte sich das M für 1000 durch – eine Abkürzung des lateinischen „mille“. Gleichzeitig änderte sich die Schreibweise: Statt viermal dasselbe Zeichen zu wiederholen (z. B. IIII), wurde nun die Subtraktionsregel angewendet (z. B. IV).

Ab dem 13. Jahrhundert verdrängte das arabische Zahlensystem das römische – es war einfacher, besser für die Mathematik geeignet und erlaubte das Rechnen mit Null.

Eine große Uhr an einer Gebäudewand mit römischen ziffern.
Auch heute sind römische Ziffern noch häufig zu finden. | Credits: Jonathan Greenaway

Heute begegnen uns römische Ziffern vor allem in der Typografie: als Kapitelzahlen, auf Ziffernblättern von Uhren, in Filmtiteln, bei Jahreszahlen in Bauwerken oder Super-Bowl-Nummern. Sie werden oft online dargestellt oder in Texten geschrieben, wenn man eine edle oder klassische Anmutung erzeugen möchte.

Hast du dich schonmal gewundert, wie das sumerische Zahlensystem funktioniert?

Wie nutzten die Römer ihre Zahlen im Alltag?

Die römischen Zahlen waren für die Menschen im Römischen Reich allgegenwärtig. Sie wurden auf Bauwerken und Grabsteinen eingemeißelt, um Daten wie Baujahre oder Amtszeiten festzuhalten. In der Architektur halfen sie bei der Kennzeichnung von Säulen, Stockwerken oder Plänen.

Im römischen Kalender wurden die Monate anders gezählt – etwa als acht Tage vor den Kalenden des März, also nicht wie heute mit fortlaufenden Zahlen. Auch in offiziellen Texten, auf Münzen oder bei Inschriften zur Nachhilfe in römischer Mathematik begegneten einem diese Ziffern.

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Der römische Kalender – So zählten die Römer die Tage

Der ursprüngliche römische Kalender unterschied sich stark von unserem heutigen. Statt fortlaufender Tageszahlen verwendeten die Römer Fixpunkte im Monat, von denen aus rückwärts gezählt wurde:

Kalenden (Kalendae): Immer der 1. Tag des Monats
Nonen (Nonae): Meist der 5. Tag, in März, Mai, Juli und Oktober der 7.
Iden (Idus): Meist der 13. Tag, in März, Mai, Juli und Oktober der 15.

Beispiel:
"a.d. V Kal. Mart." bedeutet „5 Tage vor den Kalenden des März“, also der 26. Februar

Die römischen Zahlzeichen galten als wichtiges Werkzeug – nicht nur für Rechen-Übungen, sondern auch zur Darstellung von Macht und Ordnung. Bis heute werden sie gerne genutzt, um besondere Ereignisse klassisch und stilvoll darzustellen.

Zahlwörter auf Latein: Grund- & Ordnungszahlen

Neben dem bekannten Zahlensystem aus Buchstaben – also I, V, X, L, C, D, M – kannten die Römer auch Zahlwörter (Numeralia), um in gesprochener oder geschriebener Sprache Mengen und Reihenfolgen auszudrücken.

Eine römische Inschrift unter einem Kreuz an einem Gebäude.

Diese Zahlwörter ergänzten das römische Zahlensystem, das vor allem für Inschriften, Datumsangaben oder Aufzählungen verwendet wurde.

Während Ziffern wie IV oder XII eher symbolisch oder rechnerisch genutzt wurden (z. B. auf Bauwerken oder in Zeitangaben), kamen Zahlwörter im sprachlichen Kontext zum Einsatz – etwa in Verträgen, Gesetzestexten oder Alltagsgesprächen. Das bedeutet: Ziffern dienten der Darstellung von Zahlen, Zahlwörter der Beschreibung von Mengen und Ordnungen im Lateinischen Text.

Die lateinischen Zahlwörter werden in zwei Kategorien unterteilt:

Cardinalia (Grundzahlen) – zur Angabe von Mengen:
z. B. unus, duo, tres (eins, zwei, drei)
Liber cum septem sigillis est.
(Ein Buch mit sieben Siegeln.)

Ordinalia (Ordnungszahlen) – zur Angabe einer Reihenfolge:
z. B. primus, secundus, tertius (der erste, zweite, dritte)
Caligula tertius princeps Romanus erat.
(Caligula war der dritte römische Kaiser.)

Interessant ist: Diese Zahlwörter verhalten sich wie Adjektive, werden dekliniert und passen sich dem Bezugswort grammatikalisch an. Sie wurden nicht als Alternative, sondern als Ergänzung zum Zahlensystem verwendet – und zeigen, wie vielseitig und durchdacht das römische Zahlenverständnis war. So verbinden sich Mathematik, Sprache und Kultur in einem faszinierenden Gesamtsystem.

So rechneten übrigens die Maya.

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Marie

Teil des Superprof-Teams