Kurz gesagt: Die Planwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung, in der zentrale staatliche Stellen die Produktion, Verteilung und Preise von Gütern und Dienstleistungen steuern. Im Gegensatz zur Marktwirtschaft werden wirtschaftliche Entscheidungen also durch zentrale Planung festgelegt.

Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Merkmale der Planwirtschaft, darunter zentrale Steuerung, staatliches Eigentum und feste Produktionsziele. Zudem werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile der Planwirtschaft. Du darfst also gespannt sein!

Die besten verfügbaren Lehrkräfte für Wirtschaft
Birgit
5
5 (12 Bewertungen)
Birgit
30€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Paulus
5
5 (17 Bewertungen)
Paulus
30€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Patrick
5
5 (5 Bewertungen)
Patrick
40€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Dejan
5
5 (10 Bewertungen)
Dejan
27€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Thomas georg
5
5 (7 Bewertungen)
Thomas georg
35€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Louise
5
5 (7 Bewertungen)
Louise
30€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Florian
5
5 (6 Bewertungen)
Florian
35€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Stefan
5
5 (3 Bewertungen)
Stefan
30€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Birgit
5
5 (12 Bewertungen)
Birgit
30€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Paulus
5
5 (17 Bewertungen)
Paulus
30€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Patrick
5
5 (5 Bewertungen)
Patrick
40€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Dejan
5
5 (10 Bewertungen)
Dejan
27€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Thomas georg
5
5 (7 Bewertungen)
Thomas georg
35€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Louise
5
5 (7 Bewertungen)
Louise
30€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Florian
5
5 (6 Bewertungen)
Florian
35€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Stefan
5
5 (3 Bewertungen)
Stefan
30€
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Und los geht's

Was ist Planwirtschaft? Einfach erklärt

Die Planwirtschaft ist auch bekannt als Zentralverwaltungswirtschaft. Warum? Weil der Staat alle ökonomischen Prozesse zentral plant und steuert. Es gibt also eine Art Hierarchie, in der alle Unternehmen und Haushalte den Anweisungen der Regierung folgen müssen.

Das Ziel der Planwirtschaft ist eine gerechte Verteilung von Ressourcen, Gütern und Dienstleistungen. Und dafür hat der Staat Gesamtpläne aufgestellt, die auf die Unternehmen angewandt werden. Darin enthalten: Vorschriften zur Art und Menge der Ware, die produziert und angeboten werden darf.

Daher existieren in dieser Wirtschaftsform auch kein Wettbewerb und kein Modell von Angebot und Nachfrage – anders als bei der freien Marktwirtschaft, das Gegenteil der Planwirtschaft.

beenhere
Planwirtschaft Definition

Bei der Planwirtschaft werden ökonomische Entscheidungen und Prozesse zentral vom Staat festgelegt. Ziel ist es, wirtschaftliche Prozesse durch detaillierte Planung zu steuern, anstatt sie den Marktkräften zu überlassen.

Planwirtschaft: Merkmale in der Übersicht

Wie die freie Marktwirtschaft, die sich durch freien Wettbewerb, privates Eigentum und Preisbildung durch Angebot und Nachfrage auszeichnet, hat auch die Planwirtschaft einige zentrale Merkmale, die Auswirkungen auf die Wirtschaft selbst, aber auch auf die Gesellschaft haben:

  • Zentrale Steuerung der Wirtschaft
  • Staatliches Eigentum an Produktionsmitteln
  • Beschränktes Angebot an Produkten und Dienstleistungen
  • Eingeschränkte Berufswahl

Merkmal 1: Zentrale Steuerung

Wie schon erwähnt, werden ökonomische Prozesse bei der Planwirtschaft vom Staat gesteuert. Nehmen wir an, du bist Schreiner:in. Dann könntest du in der freien Marktwirtschaft beispielsweise flexibel entscheiden, ob du Schreibtische, Kleiderschränke und Bettgestelle anbieten möchtest. In der Planwirtschaft geht das nicht.

Hier wird dir vorgeschrieben, was du anbieten darfst und in welchen Mengen. So würdest du etwa alle paar Jahre einen 5-Jahres-Plan vom Staat bekommen, in dem detailliert aufgelistet ist, welche Ressourcen dir zugewiesen werden und wie viel du wovon produzieren sollst. In der Planung enthalten sind darüber hinaus die Löhne und Gehälter der Arbeiter.

Merkmal 2: Staatliches Eigentum

Alle Produktionsmittel sind in der Zentralverwaltungswirtschaft Eigentum des Staates, sogenanntes Kollektiveigentum. Wenn du nun also Kleiderschränke produzierst, obwohl dir Schreibtische zugewiesen sind, musst du dich vor der Plankommission rechtfertigen. Vorgeworfen wird dir dann nämlich, dass du das Kollektiveigentum für eigennützige Zwecke verwendet hast.

Merkmal 3: Beschränktes Angebot

Ein weiteres Merkmal ist das beschränkte Angebot, was gerade für private Haushalte Auswirkungen hat. Stell dir vor, du planst eine Grillparty, gehst in den nächsten Supermarkt und schnappst dir die letzten drei Packungen Würstchen – mehr gibt es nicht. An der Kasse wird dir dann erklärt, dass aufgrund des beschränkten Angebots jede Person nur eine Packung Würstchen kaufen darf. Das ist Planwirtschaft.

Kuehlregal mit wenig Inhalt an Fleisch und Wuerstchen
Ein beschränktes Angebot ist der Planwirtschaft die Regel (Credits: Claudio Schwarz – 2020)

Und das ist nichts Besonderes in dieser Wirtschaftsordnung. Oft übersteigt die Nachfrage das Angebot, denn Preise und Mengen wurden schon vorab im 5-Jahres-Plan festgelegt. Der Markt hat nicht die Möglichkeit, sich auf ein Gleichgewicht einzupendeln.

Merkmal 4: Eingeschränkte Berufswahl

Doch nicht nur das Angebot an Produkten und Dienstleistungen ist eingeschränkt – auch die Berufswahl! Immerhin gibt es in der Zentralverwaltungswirtschaft strenge Vorschriften zur Anzahl von Arbeitsplätzen. Diejenigen, die in der Schule nicht gerade herausragende Leistungen erbringen, bekommen oftmals die Jobs, die sonst keiner möchte.

Der Staat ist hier also quasi der Puppenspieler, der alle Fäden in der Hand hält. Er bestimmt über Produktion, Konsum und die Verwendung der Arbeitskraft. Dadurch bietet sich dem Staat Planungssicherheit, um für ein stabiles Preisniveau zu sorgen. Doch auf der anderen Seite wird dadurch die Gesellschaft entmündigt und das tägliche Leben teilweise stark eingeschränkt.

Planwirtschaft: Vor- und Nachteile

Das Ziel einer Planwirtschaft ist es, die Wirtschaft durch staatliche Planung gezielt zu lenken und soziale Gleichheit zu fördern. Staaten möchten so die Verteilung von Waren und Ressourcen optimieren und Ungleichheit abbauen. Doch diese Wirtschaftsform bringt sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Einen Überblick darüber, findest du hier:

👍 Vorteile:

  • Vermeidung von sozialer Ungleichheit
  • Geringere Arbeitslosenrate
  • Gezielte Förderung bestimmter Sektoren
  • Stabilität in Krisenzeiten

👎 Nachteile:

  • Starke Einschränkungen
  • Mangel an Innovation
  • Mangel an Flexibilität
  • Fehlallokation von Ressourcen

PS: Informiere dich auch über die soziale Marktwirtschaft!

Vorteile der Planwirtschaft

Ein großer Vorteil ist das Ziel der Gleichbehandlung. Die Ressourcen werden gerecht verteilt, was Klassenunterschiede nahezu komplett beseitigt und Konflikten vorgebeugt. Außerdem wird dadurch die grundlegende Versorgung sichergestellt.

Weiter profitieren Menschen in der Planwirtschaft durch die detaillierte Planung von einer deutlich geringeren Arbeitslosenrate. Da staatliche Stellen Beschäftigung gezielt steuern, können Arbeitsplätze in allen Bereichen gesichert werden.

Zudem ermöglicht es die Planwirtschaft, bestimmte Sektoren gezielt zu fördern, die als besonders wichtig für die Gesellschaft oder den Staat angesehen werden. Darunter Bildung, Gesundheit oder Infrastruktur. Durch staatliche Planung und die Allokation von Ressourcen können diese Bereiche schneller ausgebaut werden. Und das kann langfristig die Lebensqualität verbessern und die wirtschaftliche Stabilität erhöhen.

Darüber hinaus lenkt der Staat die Wirtschaft so, dass konjunkturelle Schwankungen gesenkt werden. Indem er alle ökonomischen Entwicklungen im Blick behält, kann er bevorstehende volkswirtschaftliche Ereignisse besser vorhersagen und seine neuen Pläne dahingehend anpassen. Das bietet selbst in Krisenzeiten eine höhere Stabilität.

Nachteile der Planwirtschaft

Auf der anderen Seite schränkt die Wirtschaftsform sowohl Haushalte als auch Unternehmen stark ein. Sei es, was die Produktion, den Konsum oder die Arbeitsplatzwahl betrifft. Dadurch entstehen Verhaltensweisen wie Korruption oder Vetternwirtschaft.

Ein weiterer Nachteil ist der fehlende Wettbewerb. Dadurch ist nicht nur die Motivation der Marktteilnehmer gering, sondern auch der Fortschritt stagniert. Denn einen Grund, innovativ zu sein, gibt es nicht. Und auch die Qualität muss ggf. Einbußen erleiden, da es an Leistungsanreizen fehlt.

Frau sitzt ohne Motivation am Laptop mit ihren Haenden am Kopf
In der Planwirtschaft sind Marktteilnehmer oft nur wenig motiviert (Credits: SEO Galaxy – 2024)

Dadurch, dass der Staat Pläne immer für einen längeren Zeitraum – also weit im Voraus – erstellt, ist die Wirtschaft unheimlich inflexibel. Kommt es nun zu plötzlichen Änderungen wie zum Beispiel die Ausbreitung eines Virus, wie wir es 2020 erlebt haben, ist es entsprechend schwer zu reagieren.

Darüber hinaus kann es in der Planwirtschaft leicht zur Fehlallokation von Ressourcen kommen, da zentrale Planungsstellen nicht immer die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung oder Wirtschaft korrekt einschätzen. Planungsfehler, wie eine Über- oder Unterproduktion bestimmter Güter, wirken sich gravierender aus, da es keinen Mechanismus gibt, der Ungleichgewichte ausgleicht.

Während in der Marktwirtschaft Preise und Nachfrage solche Fehler schnell korrigieren können, bleibt in der Planwirtschaft eine Anpassung oft langwierig und ineffizient. Das kann zu Versorgungsengpässen oder Überschüssen führen.

PS: Erfahre, was Keynes und Friedman zur Wirtschaftspolitik sagen.

Beispiele für die Zentralverwaltungswirtschaft

Die Planwirtschaft wurde vor allem in sozialistischen Staaten umgesetzt. Sie prägte Volkswirtschaften in Osteuropa und auch andere Länder des ehemaligen Ostblocks. Ein bekanntes Beispiel ist das, der Deutschen Demokratischen Republik, kurz DDR. Sie existierte von 1949 bis 1990 und steuerte die gesamte Wirtschaft zentral durch den Staat.

Dabei wurden Produktionsziele, Preise und die Verteilung von Ressourcen durch 5-Jahres-Pläne festgelegt. Im Sinne des Sozialismus wurde staatliches Eigentum an Produktionsmitteln eingeführt, während privates Unternehmertum kaum eine Rolle spielte.

Die Zentralverwaltungswirtschaft sollte soziale Gleichheit schaffen und den "Klassenkampf" beenden. Ein Ziel, das Karl Marx als zentralen Bestandteil seiner Theorien formulierte. In der DDR, wie auch in anderen sozialistischen Ländern, führte dies zunächst zu einer raschen Industrialisierung. Doch es zeigten sich auch Schwächen wie Ineffizienz der Wirtschaft, fehlende Innovationen und Versorgungsengpässe.

Auch andere osteuropäische Länder nutzten diese Wirtschaftsform, darunter Polen, Ungarn und die Tschechoslowakei. Trotz einiger Fortschritte in Bereichen wie Bildung und Infrastruktur hatten diese Volkswirtschaften im Vergleich zu westlichen Marktwirtschaften deutliche Nachteile.

Nach dem Fall des sogenannten "Eisernen Vorhangs" in den 1990er Jahren, der Ost und West trennte, kehrten viele dieser Länder von der Planwirtschaft zu marktwirtschaftlichen Systemen zurück, da diese langfristig leistungsfähiger und flexibler waren.

Dir gefällt unser Artikel? Hinterlasse eine Bewertung!

5,00 (1 Note(n))
Loading...

Marie

Teil des Superprof-Teams