Land der Berge, Land am Strome, …
Der Titel der Landeshymne sagt schon Vieles über die Besonderheit des Landes aus. Nichtsdestotrotz wird Österreich aufgrund seiner geringen Größe und Einwohnerzahl gerne übersehen.
Was aber nicht heißt, dass es nicht mindestens so viel zu zu bieten hat wie andere Länder!
Das Leben in Österreich ist geprägt von Kultur und Tradition, einer vielfältigen Freizeit sowie einer idyllischen Landschaft.
Bevor du dich aber gleich auf die Suche nach einem Beruf in Österreich machst, möchten wir dir die Geographie, geschichtlichen Hintergründe und Traditionen des Landes erst einmal näher vorstellen.
Geographische Fakten
Lage
Österreich liegt im Herzen Mitteleuropas und besitzt eine Landesfläche von 83.871 km2. Die Nachbarländer sind Deutschland, Tschechien, Ungarn, die Slowakei, Slowenien, Italien, die Schweiz und Lichtenstein.
Im Norden befinden sich die Böhmische Masse und die Thaya, die Karawanken und das Steirische Hügelland im Süden, die Pannonische Tiefebene im Osten und der Rhein und der Bodensee im Westen.
Klima
Es herrscht das mitteleuropäische Übergangsklima: im Sommer ist es heiß, im Winter kalt und ganzjährig gibt es ausreichend Niederschlag.
Es werden zwei unterschiedliche Klimaregionen unterschieden: pannonisches Klima (niederschlagsarm) im Osten und alpines Klima (viel Niederschlag im Sommer, schneereiche Winter).
Die wärmsten Monate sind Juli und August, am kältesten ist es im Januar – je nach Region können die Temperaturen stark unter den Nullpunkt sinken.
Einwohner
Derzeit leben 8.979.894 Einwohner (Stand 2022) im österreichischen Staatsgebiet, wobei der Ausländeranteil rund 17,1 Prozent beträgt.
Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Wien mit rund zwei Millionen Einwohnern. Darauf folgen Graz (284.000 Einwohner) und Linz (203.000 Einwohner).

Grundsätzlich handelt es sich bei den Österreichern um ein gelassenes Volk, wobei vor allem den Wienern schlechte Laune und Unhöflichkeit zugeschrieben wird.
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Aufteilung
Das Land der Berge wird in neun Bundesländer unterteilt, die jeweils eine eigene Bundeshauptstadt besitzen:
- Wien
- Oberösterreich (Linz)
- Niederösterreich (St. Pölten)
- Burgenland (Eisenstadt)
- Salzburg
- Steiermark (Graz)
- Kärnten (Klagenfurt)
- Tirol (Innsbruck)
- Vorarlberg (Bregenz)
In jedem Bundesland gibt es eine eigenständige Verfassung sowie ein politisches System bestehend aus Regierung und Parlament.
Die einzelnen Länder besitzen jeweils auch ihre eigenen Bräuche, Gastronomie sowie Dialekt.
Je nachdem, in welchem Bundesland du wohnst, solltest du dir Informationen über die österreichische Sprache vor Ort holen. Unterricht für Deutsch als Fremdsprache (DaF) findest du in jeder größeren Stadt.
Landschaft
Rund 62 Prozent des Staatsgebiets befinden sich in alpinem Hochgebirge, was ihm seinen Spitznamen Alpenrepublik zu verdanken hat. Kein Wunder, dass die Österreicher ihre Freizeit am liebsten in den Bergen verbringen!

Der höchste Berg im Lande ist der Großglockner mit 3.797 Metern, dieser liegt im Nationalpark Hohe Tauern an der Grenze der Bundesländer Tirol und Kärnten.
Die Donau, der zweitgrößte Fluss Europas, durchquert das Land und fließt durch die Städte Linz und Wien.
Wasser gibt es genug in Österreich: rund 25.000 Seen laden im Sommer zum Baden ein. Einige der beliebtesten und größten Seen Österreichs sind der Neusiedler See (Burgenland), Attersee (Oberösterreich) und der Achsensee (Tirol).
Die Landschaft Österreichs besteht jedoch nicht nur aus hochalpinen Regionen, diese liegen eher im Westen des Landes. Auch Steppenlandschaften der pannonischen Tiefebene, Wald- und Hügellandschaften, Feuchtgebiete sowie mediterranähnliche Landschaften sind charakteristisch.
Etwa 87 Prozent der Landesfläche werden für Land- oder Forstwirtschaft genutzt. Der Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe sind Familienbetriebe.
Geschichte Österreichs
Möchtest du zum Beispiel die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten, brauchst du grundlegendes Wissen über die Geschichte des Landes. Materialien und Tipps zum Lernen findest du online zum Download als pdf.
Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Eckdaten vor.
Römische Epoche
Mit Beginn der Zeitrechnung kam es zur Eroberung Österreichs durch die Römer, die dort Städte und Straßen erbauten. Die wichtigste Siedlung Carnuntum (Niederösterreich) war damalige Hauptstadt der römischen Provinz Oberpannonien.
Mit der Völkerwanderung kamen andere Völker nach Österreich, unter anderem die Bajuwaren (Vorfahren der Bayern), wodurch der Kontakt mit der deutschen Sprache entstand. Verbessere jetzt deine Deutschkenntnisse (Lesen, Schreiben, Sprechen) mit einem Deutschkurs: Kurs für Deutsch als Fremdsprache (DaF) von Superprof!
Diese brachten auch den ehemaligen Namen des Landes mit: „Ostarrichi“ wurde erstmals namentlich in einer kaiserlichen Urkunde im Jahr 996 erwähnt.
Habsburger
Die Habsburger, die ursprünglich aus der Schweiz stammten, hielten ab 1273 über mehrere hundert Jahre hinweg die Herrschaft in Österreich.
„Kriege mögen andere führen, Du – glückliches Österreich – heirate!“ So lautete die Devise der Habsburger. Durch ihre Heiratspolitik erreichten sie eine breite Ausweitung ihres Gebietes.
Eine bedeutende Figur aus der Familie der Habsburger war Maria Theresia, die in ihrer Regierungszeit (1740 bis 1780) zahlreiche Reformen im Lande durchsetzen konnte.
Zu ihren wichtigsten Reformen gehört die Einführung der Schulpflicht, die bis heute gültig ist. Informiere dich hier über den Unterricht in Österreich!
Sie nahm aber auch viele weitere Änderungen vor:
- Abschaffung der Folter
- Schaffung eines einheitlichen Strafrechts
- Gründung der Militärakademie
- Allgemeine Steuerpflicht
- Erste Volks- und Betriebszählungen
1803 wurde das Kaisertum Österreich von Kaiser Franz I. gegründet.
19. Jahrhundert und Erster Weltkrieg
Im 19. Jahrhundert wurde die Alpenrepublik zu einem modernen Staat mit einheitlicher Verwaltung, Währung, Maßen und Gewichten sowie reformiertem Schul-, Gerichts- und Steuersystem.
Das sogenannte Zeitalter der „Industriellen Revolution“ brachte viele Änderungen mit sich, wie etwa ein ausgebautes Verkehrsnetz, moderne Industrien sowie die Vergrößerung der Städte.

Es bildeten sich ebenso neue soziale Gruppen (Arbeiter, Angestellte, Unternehmer, Künstler, …), die im Laufe der Zeit nach mehr politischen Rechten forderten.
1848 kam es schließlich zur Politischen Revolution, die mit der ersten Verfassung Österreichs endete. Die Aufstände wurden kurz darauf niedergeschlagen, führten aber trotzdem zu einigen wichtigen Veränderungen.
Durch den „Ausgleich“ mit Ungarn wurden Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth („Sisi“) 1867 zu König und Königin der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn gekrönt. Übrigens: Titel und Auszeichnungen sind den Österreichern auch heute noch wichtig.
Österreich und Ungarn wurden dabei jeweils zu eigenen Staaten, teilten aber Armee, Außenministerium, Währung, Zollgebiet und Staatsoberhaupt.
Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfiel nach dem Ersten Weltkrieg, wobei sie als Verlierer hervorging. Es entstanden dabei mehrere Nationalstaaten, die teilweise Vielvölkerstaaten mit mehreren Sprachen waren (z.B. Tschechoslowakei und Jugoslawien).
1918 wurde erstmals die „demokratische Republik Deutsch-Österreich“ verkündet, wobei Karl Renner zum ersten Staatskanzler ernannt wurde. Im Zuge des Friedensvertrages von Versailles wurde der neue Name „Republik Österreich“ festgelegt, der die Vereinigung mit dem Deutschen Reich verbot.
Die Jahre zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg waren von wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krisen geprägt. In der Zwischenkriegszeit standen viele Menschen in Österreich finanziell am Ende. Hier kannst du alles über die heutigen Lebenskosten in Österreich herausfinden.
Nationalsozialismus
Der erste Versuch der Nationalsozialisten, die Macht in Österreich zu übernehmen, ging mit der Ermordung des Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß einher, scheiterte jedoch zuerst.
Im März 1938 kam es schließlich gewaltsam zum Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich, was jedoch von vielen Österreichern befürwortet wurde - das Heer leistete keinen Widerstand beim Einmarsch der Deutschen.
Österreich war von da an Teil von Adolf Hitlers Deutschland. Etwa 700.000 der damals sieben Millionen Österreicher schlossen sich der NSDAP (Nationalsozialistische Partei) und somit Adolf Hitler an, der für die Ermordung Tausender von Juden verantwortlich ist.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde das österreichische Staatsgebiet befreit und wieder zum selbstständigen Staat erklärt.
1955 wurde die immerwährende Neutralität Österreichs beschlossen. Der 26. Oktober ist heute der Nationalfeiertag des Landes.
EU-Beitritt
Seit dem letzten Jahrhundert hat sich die Lebensqualität im Alpenland stark verbessert. Die wirtschaftliche Blütezeit Österreichs begann mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ 1989, wodurch das Land nicht mehr an der Grenze, sondern in der Mitte Europas war.
Viele Touristen und Menschen auf der Suche nach Arbeit begaben sich aus den vorher kommunistischen Ländern ins Land der Berge. Ebenso verlagerten viele österreichische Unternehmen ihren Standort ins Ausland, wodurch das Land internationaler wurde.
Seit dem Jahr 1995 ist Österreich Teil der Europäischen Union – Österreichern ist es von nun an möglich, problemlos in andere EU-Länder zu reisen oder dort einen Beruf auszuüben.

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Bräuche und Traditionen
Auch über die Bräuche und Traditionen des Landes solltest du dich informieren, wenn du in die Kultur des Landes eintauchen möchtest – hier ein kurzer Überblick.
Der Nationalfeiertag in Österreich ist der 26. Oktober. Im Jahr 1955 wurde an diesem Tag die Neutralität Österreichs beschlossen.
Am 6. Dezember kommt der Nikolaus – dieser bringt kleine Geschenke, wie Nüsse, Mandarinen und Schokolade. Die Vorfreude auf Weihnachten steigt!
Weihnachten ist ein wichtiges Fest in der österreichischen Kultur. Der Tradition nach bringt in Österreich nicht der Weihnachtsmann, sondern das Christkind die Geschenke. Gefeiert wird meistens am 24. Dezember mit einem klassischen Weihnachtsessen: Bratwurst.
Während der Weihnachtszeit gibt es übrigens eine Vielzahl an Weihnachtsmärkten, auf denen man sich zum Glühweintrinken versammelt.
Eine Woche später kann man zum Neuen Jahr (Silvester) prächtige Feuerwerke in den großen Städten (Wien, Linz, Graz, …) bestaunen.
Am 6. Jänner ist der Tag der Heiligen Drei Könige, ebenso ein gesetzlicher Feiertag. Es ist üblich, dass in der ersten Woche des neuen Jahrs als Könige verkleidete Gruppen von Haus zu Haus gehen, dort singen und Spenden für ein soziales Projekt sammeln.
Ostern wird oft mit der gesamten Familie gefeiert. Viele Menschen dekorieren ihr Haus im österlichen Stil. Am Ostersonntag werden für die Kinder Nester mit Geschenken und gefärbten Ostereiern versteckt.
Die Österreicher sind ein überwiegend katholisches Volk, das an vielen religiösen Bräuchen festhält. Gesetzliche Feiertage, an denen man nicht zur Arbeit geht, sind unter anderem Ostermontag, Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt, Fronleichnam etc.
Hoffentlich konnten wir deine wichtigsten Fragen in Bezug auf geschichtliche Entwicklung, Kultur und Geographie des Landes klären.
Du möchtest noch mehr Informationen? Wer ins Alpenland auswandert, wird früher oder später alle Details zum Thema Landeskunde herausfinden!