„Singen ist die eigentliche Muttersprache der Menschen“
Yehudi Menuhin, Violinist
Wusstest du. dass unsere Vorfahren vor ungefähr 150 000 Jahren sich höchstwahrscheinlich erst mit Singen verständigten, bevor sich die Sprache entwickelte? Man geht davon aus, dass die frühmenschliche Kommunikation über verschiedene Laute stattfand – also über hohe, tiefe, lange und kurze Töne mit der Stimme. Erst mit der Zeit entstand daraus eine gesprochene Sprache.
Vielleicht ist das der Grund, weshalb die meisten Menschen sich von Gesang ganz besonders berühren lassen. Ein vorgetragenes Lied löst in uns ganz unterschiedliche Emotionen aus. Oftmals sogar eine Mischung aus verschieden Gefühlen, wie zum Beispiel traurigschön.
Die ersten Töne, die wir als Babies von uns geben, sind gesangliche Töne. Wir teilen mit hohen und tiefen Glucksern, Jauchzern und Schreien der Umwelt mit, wie wir uns fühlen. Und in jeder Gesellschaft dieser Welt werden Babies mit Gesang beruhigt. Ist das nicht bemerkenswert?
Wenn wir also davon ausgehen, dass das Singen vor dem Sprechen kam und die Laute von Babies dem Singen sehr nahe kommen, so ist es doch logisch, dass wir alle grundsätzlich Singen können. Oft sind es die Hemmungen, die uns davon abhalten, unserer Stimme freien Lauf zu lassen.
Ja, es gibt sehr talentierte Menschen, die mit einer unvergesslich schönen Stimme geboren werden. Und eine kleine Prozentzahl der Bevölkerung hat tatsächlich eine Singschwäche. Aber egal, welche Stimme man hat: wer singen möchte, kann und sollte singen.
Vor der Industrialisierung hatte gemeinsames Singen übrigens einen wichtigen sozialen Stellenwert. Es diente zum Zeitvertreib (schließlich gab es weder TV noch Spotify), zur Gemeinschaftsbildung und gab den Rhythmus bei der Arbeit an. Seemannslieder zum Beispiel lieferten den Takt für ein synchrones Rudern. Arbeitslieder motivierten bei der harten Arbeit.
Im Kindergarten und in der Grundschule ist singen ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts und macht mehr oder weniger jedem Kind Spaß. In der Jugendzeit wird das eigene Singen eher vom Anhören von Musik abgelöst. Aber du kannst dich sicher noch daran erinnern, wie du leidenschaftlich und laut in deinem Zimmer zu deinem Lieblingssong mitgegrölt hast.

Im Erwachsenenalter singen wir weniger, was sehr schade ist. Wer nicht gerade ein aktiver Fan von Karaoke ist, hat im Alltag schlichtweg nicht so viele Gelegenheiten dazu. Das sollte sich ändern!
In diesem Artikel zeigen wir dir, warum es sogar gesund ist, als erwachsene Person zu singen, wie wir wieder mehr Gelegenheit zum Singen bekommen und wie viel das in etwa kostet – abgesehen vom Singen unter der Dusche, denn das ist bekanntlich gratis.
Warum wir als Erwachsene singen sollten
Der Gesang ist das älteste Musikinstrument der Welt. Und wir haben es immer dabei. Wir können es allein für uns auf einer Wanderung oder im Auto spielen, oder in einem Stadion mit 49 999 anderen Menschen. Auch wenn wir an den richtigen Tönen vorbei schießen und die Melodie in Schräglage gerät: singen macht glücklich!
Beim singen wird unter anderem das "Kuschelhormon" Oxytocin ausgeschüttet, wie der Musikwissenschaftler und Musikpsychologe Gunter Kreutz der Uni Oldenburg1 erforscht hat. Ganz besonders stark ist die Wirkung beim singen im Chor, da wir uns durch die Ausschüttung von Oxytocin mit unseren Mitsängern - und sängerinnen verbunden fühlen. Auch das macht glücklich.
Es hat außerdem weitere gesundheitsfördernde „Nebenwirkungen“:
- singen stärkt den Herz-Kreislauf
- singen stärkt die Lunge
- singen stärkt das vegetative Nervensystem
- Endorphine, Serotonin, Dopamin und Adrenalin werden freigesetzt
- Cortisol wird abgebaut
- Melatonin wird ausgeschüttet
Singen wird sogar in der klinischen Psychotherapie angewendet. Negativen Gefühlen wie Ohnmacht, Einsamkeit und Hilflosigkeit werden Verbundenheit und Ich-Stärke entgegengehalten.
Egal welches Alter du also hast, du solltest singen!
Erwachsene und Kinder lernen unterschiedlich
Während wir als Kind vor allem durch Nachahmung zum Singen kommen, können wir Erwachsene durch ein besseres Verständnis für Logik und Technik schneller Fortschritte machen. Auch haben wir eine bessere Vorstellungskraft für die Zusammenhänge der Anatomie und können dadurch präziser mit unserem Stimmapparat umgehen.

Und zu guter Letzt: während wir als Kinder mehr intuitiv das Singen genießen, wie es halt an uns heran getragen wird, können wir Erwachsene zielgerichtet den Gesangsstil wählen, der uns Spaß macht.
Wie wäre es mit privatem Gesangsunterricht?
Talent ist zweitrangig – Technik kann man lernen
Wenn du Lust hast, dich in Musik und Gesang auszuprobieren, solltest du dir nicht zu viele Gedanken darüber machen, ob dein Talent ausreicht. Denn wie in allem, hilft auch beim Singen die Technik. Und die kann man lernen. Außerdem zählt gerade beim Singen sehr stark der eigene Ausdruck und die Persönlichkeit.
Viele Sängerinnen und Sänger haben vielleicht nicht die perfekte Stimme oder die hochkarätigste Ausbildung, aber sie sind wegen ihrem persönlichen Stil berühmt geworden. Und das hat, wie ich finde, durchaus Vorbild-Charakter.
Diese Stimmen vergessen wir nie:

- Herbert Grönemeier
- Peter Fox
- Joe Cocker
- Tina Turner
- Janis Choplin
Am Besten entscheidest du dich für einen Stil wie Klassisch, Jazz, Pop, Volklore etc. und suchst dir eine entsprechende Lehrperson. Schnell wirst du heraus finden, ob der Stil zu dir passt. Auf jeden Fall wirst du im Gesangsunterricht Wien lernen, wie man mit Atem und Stimme umgeht. ich habe dir zusammen gestellt, was dich in etwas im Gesangsunterricht erwarten wird.
Inzwischen gibt es auch viele Gesangs-Apps, mit denen du neben dem Gesangsunterricht üben kannst.
Woran wird im Gesangsunterricht gearbeitet
Jeder Stil hat seine eigene Technik. Gerade der klassische Gesangsstil unterscheidet sich stark von Jazzgesang oder Pop. Selbst in der Kirchenmusik wird die Stimme anders eingesetzt, als in der Oper. Deshalb ist es wichtig, dass du den Stil findest, der zu deiner Stimme passt.
Einige Elemente des Unterrichts sind immer gleich, die Herangehensweise ist möglicherweise eine andere.
Atem- und Stimmtraining
Wie kann ich einen Ton schön lange aushalten? Oder ganz kurz und wendig viele Töne nacheinander zu singen? Um das hinzukriegen, musst du lernen, deinen Atem richtig zu dosieren und einzusetzen. Atemtraining ist die Basis für jede Art von Singen.
Im Atemtraining lernst du, wie richtig geatmet wird, wie du dein Zwerchfell richtig einsetzt, wie du deine Atemluft dosierst und wie der gesamte Oberkörper dabei hilft, dass die Töne in der gewünschten Intensität aus deinem Mund kommen.
Die zweite Stufe ist das Stimmtraining, denn die Stimmbänder müssen fürs Singen trainiert werden. Man sagt nicht umsonst: „Ich muss meine Stimme ölen“. Mit bestimmten Übungen werden die Stimmbänder gedehnt, gekräftigt und flexibler gemacht.
Im Stimmtraining lernst du, deinen Stimmumfang zu erweitern und trainierst deine Fertigkeiten, um mit der Stimme souverän einsetzen zu können.
Buche eine Probestunde Gesangsunterricht und entdecke selbst, wie viel Spaß das Singen macht.
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Gesangstechnik
Die Gesangstechnik beschäftigt sich schließlich damit, dass die Töne richtig geformt werden, aber auch mit dem jeweiligen Gesangsstil. Jede Richtung hat ihre bestimmte Technik. Du lernst, welcher Teil deines Apparats für den jeweiligen Gesangsstil eingesetzt wird, also wie du ein Tremolo im klassischen Gesang oder Overdrive im Pop herstellst, zum Beispiel.
Mit Übungen trainierst du die jeweilige Technik, damit du sie bei einem Song oder einem Lied entsprechend entspannt einsetzen kannst.
Die richtigen Töne treffen
Um einen Ton richtig zu treffen, brauchst du ein geschultes Ohr. Durch genaues Hinhören lernst du, Töne richtig abzunehmen, die Töne um dich herum wahrzunehmen und deinen Ton zu halten. Die Atem- und Stimmtechnik unterstützt dich dabei.
Stimm-, Atem- und Gesangstechnik, schult das Rhythmusgefühl und hilf dir bei der Liedinterpretation
Rhythmus im Blut
Jedes noch so schöne Singen hilft nichts, wenn der Rhythmus nicht stimmt. Ton und Rhythmus gehen Hand in Hand. Manche haben einfach Rhythmus im Blut. Aber auch das ist vor allem eine Frage des Trainings. Genaues Hinhören ist auch hier gefragt.
Mit Rhythmusübungen lernst du einerseits, dein Tempo zu halten und andererseits die Mehrfachaufmerksamkeit, die du beim Singen brauchst. Dein Fokus ist nie nur bei deiner Stimme allein. Deine Mitsänger und Mitsängerinnen und die Musikinstrumente sind ebenso wichtig. Nur wenn alle gemeinsam den Rhythmus halten, entsteht ein großes Ganzes.
Rhythmik ist auch Teil im Gesangsunterricht.
Lied-Interpretation – Singen auf bestimmte Art und Weise
Sicher hast du schon Songs gehört, die auf ganz neue Art gesungen wurden.Zum Beispiel ein David Bowie-Song im Country Style oder ACDC als Singer-Songwriter-Version. Sie interpretieren also den Song auf eine neue Art und Weise. Das ist ein wichtiger Teil des Singens.
Dabei spielt der persönliche Zugang und dessen Ausdruck mit der Stimme eine große Rolle. Wie ein jeweiliges Lied interpretiert werden soll, hängt vom Stil ab. Bei einem Schubert-Lied steht der Inhalt sicherlich mehr im Zentrum, als bei einer Rock-Ballade, wo uns die Emotionen mittragen sollen. Das alles lernst du im Gesangsunterricht, wenn ihr gemeinsam an Lied- und Gesangsstücken arbeitet.

Wie viel kostet Gesangsunterricht
Gesangsunterricht kannst du in vielen verschiedenen Preisklassen nehmen. Sicherlich bestimmt Alter, Renommee und Ausbildung der Lehrerperson den Preis.
Einzelunterricht beginnt in etwa bei 30.- Euro und kann bis über 100.- Euro kosten. Bei einem Durchschnittspreis von 40.- bis 50.- Euro findest du auf jeden Fall eine gute Lehrperson. Schau dich einfach mal hier nach Gesangsunterricht um.
Du kannst auch online Unterricht nehmen, der ist meistens etwas günstiger. Das macht Sinn, wenn du an einem Ort lebst, wo die Angebote begrenzt sind.
Du kannst dich mit ein paar Leuten zusammentun und gemeinsam einen Gesangslehrer oder eine Gesangslehrerin suchen. Ihr teilt euch die Kosten und könnt gleich noch an einem mehrstimmigen Repertoire arbeiten.
Billiger ist es, in einem Chor zu singen. Bei Kirchenchören ist die Mitgliedschaft gratis. Andere Chöre sind als Vereine organisiert und verlangen einen kleinen Beitrag, meistens nicht mehr als 100 Euro pro Jahr. Im Chor hast du vielleicht nicht die individuellste Betreuung, aber dafür ein unbeschreibliches Gemeinschaftsgefühl und triffst auf Gleichgesinnte. Je nach Ausrichtung und Motivation der Mitglieder und der Leitung kann es auch durchaus anspruchsvoll sein, in einem Chor zu singen.
Du findest online diverse Coaches, die ihren Unterricht anbieten. Am besten suchst du dir eine Person aus, die zu deinem Stil passt und probierst es einfach mal aus. Ich wünsche dir viel Vergnügen!