35-j. Yogi, Dr. der Chemie, 2 J. Quality Manager in Indien, 2 J. Dozent an Ivey League-Uni in Philadelphia, USA. 10 J. Nachhilfe Profi: Liebt es der nächsten Generation beim Aufblühen zu helfen! :)

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• Seit wann interessierst Du Dich für Deinen Fachbereich - und ganz besonders den Privatunterricht?

  Ich interessiere mich für meinen Fachbereich Chemie und Mathe seitdem ich 16 bin (also seit ca 20. Jahren). Damals habe ich bereits mit Nachhilfe angefangen. Professionell Nachhilfe mache ich seit Januar 2022, da ich nun entschieden habe, dass ich nicht mehr zurück in die Corporate Welt möchte (auch wenn ich einen coolen Quality Manager Job mit viel Verantwortung hatte).

• Erzähle uns mehr über das Fach / die Fächer, die Du unterrichtest, sowie über die Themen, die Du in Deinem Unterricht am liebsten behandelst!

  Ich unterrichte in Chemie, Physik und Mathe. Ich liebe es, wie man sich durch Wissen und Verständnis in den Naturwissenschaften Zusammenhänge im Leben erklären kann. Themen, die man mit logischem Denken gut meistern kann, machen mir am meisten Spaß. Weniger die Dinge, die man auswendig lernen muss. Ich liebe es wenn ich den Schülern die Dinge so erklären kann, dass sie es sich selber herleiten können, ohne etwas auswendig zu lernen. Am liebsten unterrichte ich in Chemie, da man die Schüler hier gut durch die Anwendung motivieren kann. Selber habe ich auch meine Doktor-Arbeit über Silizium-Solarzellen gemacht. Schwieriger wird es, wenn man höhere Mathematik unterrichtet, da hier das Interesse der Schüler meist schwieriger zu wecken ist.

• Wer ist Dein Vorbild als Lehrer/in? Ist es ein/e ehemalige/r Lehrer/in von Dir oder vielleicht auch ein bestimmtes Werk, welches Dich ganz besonders inspirierte?

  Ehrlich gesagt habe ich keine Vorbilder. Ich habe nicht vor, jemanden zu kopieren oder zu imitieren. Am besten kann ich mich an meine Professoren im Studium oder während meiner Doktorarbeit erinnern, die mich immer sehr selbstständig haben arbeiten lassen, aber trotzdem hohe Ansprüche an meine Arbeit hatten. Am inspirierendsten diesbezüglich war hier wohl mein Doktorvater Prof. Dr. Talid Sinno in Philadelphia. Diese Art konnte mich am meisten motivieren, wenn ich es selber in der Hand habe, aber immer wieder durch konstruktive Kritik lernen durfte.

• Welche sind Deiner Meinung nach die notwendigen Kenntnisse & Fähigkeiten, um ein echter Experte in Deinem Fachbereich zu werden?

  -Einfühlungsvermögen, um die verschiedenen Arten und Wesen der unterschiedlichen Schüler verstehen zu können.
  -Experten-Verständnis der Themen, bzw. Ein Background, um die Themen on the fly im Unterricht verstehen zu können um sie gleich danach vermitteln zu können.
  -Offenheit und Kreativität, um einen Weg finden zu können die Themen dem Schüler dann nahe bringen zu können.
  -Vorbildfunktion. Akademischer und Beruflicher Erfolg in der Disziplin um die Schüler inspirieren zu können und um glaubwürdig zu sein, um Vertrauen zu generieren.
  -Last but not least: Nähe zum Schüler und Verständnis und Anerkennung für seinen/ihren Lebensweg für bessere Kommunikation

• Gibt es eine Anekdote aus Deinem Berufsleben oder Deiner Schulzeit, von der Du uns erzählen möchtest?

  Vor ca. 20 Jahren hatte ich mal einen Schüler in München. Wir haben mehrmals in der Woche Nachhilfe in Mathe gemacht. Er war in der Hauptschule und hat die Schule schon 3 mal gewechselt und es gab in München nur noch eine letzte Schule die ihn nehmen würde, damit er seinen Quali machen kann. Diese Schule gab ihm eine letzte Chance. Er lebte nur bei seinem Vater und dieser war kaum zu Hause, da er 2 MiniJobs hatte, um den Lebensunterhalt für die beiden begleichen zu können. Der Junge hat angefangen, Drogen zu nehmen und hatte mehrere Wochen an Fehlstunden. Es lief in den meisten Fächern nicht gut. Es hat wirklich nicht so ausgeschaut, als würde es noch schaffen, sondern eher, dass er immer weiter "abrutschen" würde.
  Wir haben monatelang Nachhilfe gemacht, er hat einfach jemanden gebraucht, der für ihn da war. Wir haben über alles geredet. Ich bin dann eher so ein Mentor geworden, bin zu seinen Disziplinarausschüssen gekommen etc. Ich habe ihn nicht fallen gelassen. Irgendwann hat es dann bei ihm gefunkt. Vielleicht hat er bei mir gesehen, dass man gut in der Schule sein kann und trotzdem das Leben auf eine verrückte Weise leben und genießen kann, es schließt sich nicht aus. Er hat dann wirklich Gas gegeben, den Quali gemacht und über den langen Weg sogar noch Fachabitur nachgeholt. Er ist Wirtschaftsingenieur geworden und heute sehr erfolgreich und glücklich. Wir haben heute nach 20 Jahren immer noch Kontakt. :)

• Es ist beruhigend zu wissen, dass auch Profis mal ganz klein angefangen haben. Erzähle uns, wie wurdest Du zu einem/r Experten/in in Deinem Fachgebiet?

  Mein Plan war niemals, Lehrer zu werden. Ich bin einfach meiner Leidenschaft der Naturwissenschaften (Chemie) nachgegangen. Man muss immer das machen, was einem Spaß macht, egal ob der Weg vielversprechend aussieht oder nicht. Ich bin einen langen Weg um die Welt gegangen (B.Sc und M.Sc in München, Chem.-Ing. Promotion in Philadelphia, Werks-Qualitäts-Manager in Indien) um am Ende wieder hier in Deutschland Privat-Lehrer zu werden um meiner Leidenschaft nachzugehen, jungen Leuten zu helfen, ihren Lebensweg zu finden und zu gehen.

• Hilf uns, Dich ein wenig besser kennenzulernen, und erzähle uns ein wenig mehr über Deine ganz persönlichen Leidenschaften & Hobbies!

  Früher viel Fußball und Volleyball (hier war ich auch Trainer und Schiedsrichter), Skifahrern, Windsurfen. Heute ist es eher Laufen gehen, Familie (Kinder 2 und 4), und Yoga. Ich mache seit meiner Zeit jeden Tag 3-4h Yoga und schlafe dafür nur 3-5 Stunden. Ich habe mit sehr vielen verschiedenen Yoga-Tools in Indien angefangen um meine Performance für meinen Manager Job dort zu optimieren. Das generiert so viel Power, Ausgeglichenheit und Glückshormone, das ich auch nach diesem Job nie wieder damit aufhören konnte/wollte. :)

• Kurz und knapp: Was macht aus Dir einen Superprof?

  Expertenwissen in Mathe und Naturwissenschaften, Erfahrung auf Universitätsniveau zu unterrichten, Bodenständigkeit und Nähe zu den Schülern, Skills eines Yogis und…
  …Verständnis für Unverständnis (aus eigener Erfahrung kann ich mich gut in jemanden hinein versetzen, der etwas nicht versteht - um ihm dann den Weg zum Verständnis aufzuzeigen.)
  Ich will die SchülerInnen nicht zu guten Noten bringen, sondern ich will in ihnen eine Flamme entzünden, um am Lernen wieder Spaß zu haben und einen Sinn darin zu sehen. :)